Per QR-Code in die Vergangenheit
Rundgänge, Radtour, Lesungen, Ausstellungsführungen und Kinofilme – das breite Begleitprogramm des Forschungs- und Ausstellungsprojektes »Das preußische Jahrhundert – Jülich, Opladen und das Rheinland zwischen 1815 und 1914« ist ganz offensichtlich gut angekommen. Den Eindruck jedenfalls konnte man bei dem Pressegespräch am Nachmittag des 5. Oktober in der Villa Römer gewinnen: Michael Gutbier vom Opladener Geschichtsverein und Guido von Büren, sein Jülicher Kollege, zeigten sich sehr erfreut von der bisherigen Resonanz.
Die Zusammenarbeit zweier Geschichtsvereine hat Pilotcharakter und hat sich nicht nur qualitativ überaus vorteilhaft entwickelt, sondern auch rund 30% mehr Besucher angelockt als bei früheren Präsentationen. In Jülich, wo gleichzeitig mit großem Aufwand der 500. Geburtstag Herzog Wilhelms des Reichen begangen wird, hat sich schon mancher Gast (mitunter anfangs widerstrebend) von den Preußen begeistern lassen.
Dabei ist es nicht unbedingt nötig, in die Villa Römer oder das Museum Zitadelle Jülich zu kommen, um Wissenswertes über die Stadtgeschichte zu erfahren. In Kürze werden sich Interessierte per QR-Code die historischen Geschichten aufs Smartphone holen können, und die APP izi.travel läßt sich schon jetzt aufs Mobilphone laden: Sogleich werden Sie per Push-Meldung aufmerksam gemacht, wenn Sie einen der historisch relevanten Orte erreicht haben. Hörführer und Texte sind bei izi.travel (www.izi.travel) hinterlegt, und das alte Leverkusen spielt fortan im selben Programm wie etwa Rom, New York und St. Petersburg.
Von der übernächsten Woche an werden in Leverkusen auch Alu-Dibond-Tafeln geschichtliche Wegweiser. Die Tafeln finden Sie dann an den historischen Aussichtspunkten der Balkantrasse sowie an den Eisenbahnerstandorten. Für jeden Rundgang gibt es fünf Großtafeln und rund 10 kleinere Informationstafeln. In der linken unteren Ecke ist der jeweilige QR-Code zu finden, der direkt zu den Informationen auf izi.travel führt.
Für Saskia Lagemann von der Bürgerstiftung Leverkusen ist neben der geschichtlichen Dimension die »starke Verbundenheit zu den Standorten« wichtig. Die Namen und Charaktere, die den Ort in seiner wichtigen Entwicklungsphase geprägt haben, seien auf diese Weise gegenwärtig, Geschichte werde erlebbar und nachvollziehbar aufbereitet.
Seit die Leverkusener Ausstellung ihre Pforten geöffnet hat, ist sie um viele Details erweitert und ergänzt worden: Neu ist unter anderem eine originale preußische Eisenbahner-Uniform, und auch das Original des Klusemann-Tableaus kann jetzt besichtigt werden. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall!
Die Doppelausstellung ist noch bis zum 18. Dezember geöffnet. Die letzte Doppelführung zu beiden Ausstellungsstandorten ist am Samstag, den 17. Dezember - am besten jetzt schon unter 02171?47843 anmelden. Ohne Anmeldung können Sie diesen Samstag um 16 Uhr zur Villa Römer kommen, hier wird durch die Ausstellung geführt (Eintritt 4 Euro).
Weitere Termine für Rundgänge sind in Planung!
Weitere Informationen: www.preussisches-jahrhundert.de
Neues Projekt: "Geschafft!? Leverkusener Integrationsgeschichte/n"
Der Opladener Geschichtsverein plant für das zweite Halbjahr 2017 eine Ausstellung mit einem entsprechenden Begleitprogramm zum Thema „Integration in Leverkusen“. Dabei geht es neben der Klärung von Begriffen und Sachverhalten auch um die Dokumentation der „Integrationsgeschichte“, die gerade eine Stadt wie Leverkusen maßgeblich geprägt hat.
In unserer relativ jungen Stadtgeschichte haben Menschen aus sehr unterschiedlichen Motiven und Anlässen, aus vielen Ländern, Regionen und Nationen in Leverkusen eine neue „Heimat“ gesucht und gefunden. Diese Wege zu einer neuen Heimat will diese Ausstellung beschreiben und dokumentieren. Sie will aber auch das Gelingen dieser Integration belegen. Leverkusen kann durchaus als „Vorbild“ gelungener Integration bezeichnet werden.
Damit uns dieses Vorhaben gelingt, brauchen wir Ihre Unterstützung!
Die u.a. „Skizze einer möglichen Ausstellung“ soll Sie animieren, sich an diesem Projekt zu beteiligen, ob als Migrant/in, als Journalist/in, als Politiker/in oder als interessierter Mitbürger, dem an unsere toleranten und humanitären Stadtgesellschaft gelegen ist.
Leverkusen war und ist als eine weltoffene und tolerante Stadt bekannt. Sie hat dies in ihrer relativ kurzen Geschichte bewiesen.
Um dies mit unserer Ausstellung und einem entsprechenden Begleitprogramm zu dokumentieren, suchen wir Zeitzeugen, Beispiele, Bilder und Berichte, die wir in unserer Ausstellung verwerten können.
Die u.a. Skizze zur Ausstellung „Geschafft!? – Leverkusener Integrationsgeschichte(n)“ beschreibt die Ziele und eine mögliche Gliederung der Ausstellung.
Ziele der Ausstellung:
1. Kapitel
Worüber sprechen wir?
Klärung der Begriffe: Assimilation, Integration, Inklusion
Daten zur Bevölkerungsentwicklung in Leverkusen und zur Struktur der Leverkusener Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten (bibilderte Grafiken)
2. Kapitel
Migrationshintergründe:
Warum kamen/kommen Menschen nach Leverkusen?
Beispiele gelungener/gescheiterter Integration (Bilder und Biographien)
3. Kapitel
Vertikale und horizontale Betrachtung der Integrationsprozesse:
Vertikal (chronologische Längsschnitte):
In welchen Phasen kamen Migrantinnen und Migranten aus welchen Ländern und aus welchen Gründen/Motiven nach Leverkusen (Migrations-Hintergründe)?
(Grafiken, O-Töne, Interviews, Zeitungsausschnitte, Bilder und Karten)
Horizontal (thematische Querschnitte)
Welche Menschen unterschiedlicher Kulturen und Nationalitäten kamen, bzw. kommen zu unterschiedlichen Zeiten oder gleichzeitig in Leverkusen an und haben sich integriert (Unterschiede und Gemeinsamkeiten)?
(kulturspezifische Dokumente: Musik, Kunst, Religion, Moden….)
4. Kapitel
Wie hat die „einheimische“ Bevölkerung, die Stadtgesellschaft, und wie hat die kommunale Politik jeweils reagiert?
(einschlägige Maßnahmen, Stellungnahmen und Beschlüsse)
5. Kapitel
Das Neben/Miteinander von Kulturen und Nationalitäten (Multikultilarität). Beispiele aus Kultur, Religion, Mode, Geschmack, Werten, etc.
Multikulti statt Leitkultur
Die Verständigung über gemeinsame Werte und die Bewahrung von Toleranz als Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben in der Stadtgesellschaft.
Menschenwürde und Toleranz als Prinzip!
Wenn Sie uns helfen können und wollen, können Sie uns unter 02171-47843 oder unter geschaeftsstelle(at)ogv-leverkusen.de erreichen.