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Ausgabe 12 / 2023

Editorial von Ralph Junker, Beisitzer und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des OGV

Liebe Leserinnen und Leser,

liebe Mitglieder des Opladener Geschichtsvereins,

liebe an der Geschichte und Kultur Leverkusens Interessierte,

 

kurz vor Weihnachten blicken wir auf ein Jahr zurück, das für uns alle zwar nicht das Ende der Corona-Pandemie, aber zumindest der Einschränkungen mit sich gebracht hat. Dadurch sind viele Aktivitäten des Opladener Geschichtsvereins und unserer Freundinnen und Freunde des Jülicher Geschichtsvereins wieder in der gewohnten Form möglich geworden. Dazu zählten sowohl Vorträge und Exkursionen als auch Ausstellungen und größere Veranstaltungen wie die Workshops und das Geschichtsfest, worüber an dieser Stelle ausführlich berichtet wurde.

 

Die Frage, welche großen Themen in der Zeit zwischen den Weltkriegen die Menschen bei uns und in den Ländern der Leverkusener Partner- und Patenstädte bewegt haben, konnte anschaulich und tiefgreifend im Rahmen des Projekts „StadtRäume“ - „UrbanSpaces“ betrachtet werden. Die Zeichen stehen gut, dass bald ein Folgeprojekt über die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen werden kann.

 

Wie wird die Stadtgeschichtsschreibung in 50 oder 100 Jahren über die Wahrnehmung und die Auswirkungen der heutigen Geschehnisse in und auf Leverkusen berichten, auf eine Stadt im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbruch? Damit kommen wir zu dem Anlass des nächsten großen Stadtjubiläums im Jahr 2025: 50 Jahre kommunale Neugliederung mit der Bildung der Stadt Leverkusen in der heutigen Form. In dessen Vorfeld wird der OGV im kommenden Jahr im Rahmen von Veranstaltungen und Veröffentlichungen den wichtigen Fragestellungen rund um die Ereignisse 1974/75 nachgehen.

 

Bereits am 3. Januar 2024 erwartet Sie ein unterhaltsamer Vortrag von Michael Gutbier und Philipp Schaefer über den Briefwechsel zwischen Landrat Adolf Lucas und dem Industriellen Carl Duisberg, echten „VIPs“ ihrer Zeit, und am 7. Februar folgt Teil 2 der Vorträge im Rahmen der StadtRäume-Ausstellung, „Gesellschaft und Kultur zwischen den Kriegen“.

 

Es ist mir eine Freude und Ehre, Ihnen im Namen des Opladener Geschichtsvereins eine angenehme und friedvolle Weihnachtszeit zu wünschen sowie ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2024.

 

Herzlichst,

Ralph Junker

 


"LEV50" - OGV lädt zum Kick-Off-Meeting einer Arbeitsgruppe zum Thema 50 Jahre Kommunale Neugliederung in Leverkusen ein

 

von Michael Gutbier und Jürgen Mittag

 

Der 1. Januar 1975 steht für das Inkrafttreten der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen – und für viele Fragen im Hinblick auf die Leverkusener Stadtgeschichte: War dies die Geburtsstunde einer neuen Stadt? Das Ende alter Strukturen, Traditionen, Identifikationen, Bedeutungen und Gewohnheiten? Die entscheidende Wegmarke zum Aufbruch in eine neue kommunale Zukunft? Oder ist die neue Stadt Leverkusen nur eine Fortsetzung der 1930 gegründeten Stadt Leverkusen in anderen Grenzen?

 

Wie kam es zur Kommunalen Neugliederung? Was waren die Gründe und Faktoren und wer waren die Protagonisten dieser grundlegenden Reform? Und was bewegte Kritiker und Gegner? Welche Rolle spielten die Bürger bei dieser Reform und bei der Ausgestaltung einer neuen Stadtgesellschaft? Und wie positionierte sich der Bayer-Konzern, aber auch Kirchen, Parteien und Gewerkschaften?

 

Welche kurz- und welche langfristigen Folgen hatte die Gebietsreform? Welche konkreten Auswirkungen hatten die Reformen auf die kommunalen Verwaltungen, auf Vereine und auf das kulturelle Angebot und das damit einhergehende kulturelle Selbstverständnis der Stadt? Inwieweit veränderte sich das Bild von Leverkusen in der Bevölkerung selbst, aber auch in der Außenperspektive?  Förderte oder bremste die Gebietsreform kommunale Identität? Und warum wirkt die Kommunale Gebietsreform bis heute im kollektiven Gedächtnis der Leverkusener Bürger fort?

 

Schließlich stellt sich auch die Frage nach Erfolg und Fehlschlägen. Was haben die Reformen gebracht? Welche Auswirkungen und Effekte gab es im Hinblick auf Effizienz und Partizipation? Ist die Kommunale Gebietsreform mit Blick auf Leverkusen ein Beispiel für gelungene staatliche Planung?

 

Viele Fragen, die sich in Hinblick auf die Gründung der neuen Stadt Leverkusen und der sie begründenden Kommunalen Neugliederung vor 50 Jahren stellen. Ihre Beantwortung spielt für das Selbstverständnis der heutigen Stadt Leverkusen und der Identifikation der Bürger mit ihrer Kommune eine wichtige Rolle. 

 

All diesen und weiteren Fragen möchte sich eine Arbeitsgruppe des OGV nähern, in der Folge Beiträge zu den Stadtjubiläen 2025 und 2030 erarbeiten und gleichzeitig das historische Phänomen der Kommunalen Gebietsreform beleuchten. Hierbei können unterschiedliche Produkte und Formate entstehen: Publikationen, Veranstaltungsangebote, u.v.m. Von September 2024 bis Februar 2025 soll eine Ausstellung in der Villa Römer diese Fragen im historischen Kontext thematisieren und in die Stadtgesellschaft tragen.

 

Die Mitwirkung von interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern ist gefragt und ausdrücklich erwünscht. Eine AG >LEV50< (LEV50@ogv-leverkusen.de) wird eingerichtet. Sie wird sich erstmals am Mittwoch, den 27. Dezember 2023 um 12:30 Uhr im Besprechungsraum 2. OG der Villa Römer konstituieren. Alle Interessierten werden gebeten, Ihr Interesse an o .a. E-Mail-Adresse zu kommunizieren.

 


Herzliche Einladung: OGV-Vortrag zu zwei bedeutenden Persönlichkeiten der Zwischenkriegszeit

Briefwechsel zwischen Bayer-Chef und Landrat erstmals systematisch ausgewertet

 

von Jörn Wenge

 

Die „Zwischenkriegszeit“ war in Leverkusen eine Zeit voller Krisen und Wendungen, besaß mitunter aber auch bemerkenswerte Kontinuitäten. Carl Duisberg als Bayer-Generaldirektor und Adolf Lucas als Landrat des Kreises Solingen prägten den Leverkusener Raum über einen langen Zeitraum – vom Kaiserreich über Krieg und Revolution bis zur Weimarer Republik. Am Mittwoch, den 3. Januar 2024 stellen die Historiker Michael D. Gutbier, M.A. und Philipp Schaefer M.A. die Biographien dieser beiden bedeutenden Persönlichkeiten vor und präsentieren dabei Erkenntnisse aus dem langjährigen Briefwechsel zwischen Duisberg und Lucas. Im Zuge des StadtRäume-Projekts des Opladener Geschichtsvereins von 1979 e.V. Leverkusen haben sie diesen erstmals systematisch ausgewertet.

 

Carl Duisberg (1861-1935) nahm als Generaldirektor der Farbenfabriken Bayer auf die politische, infrastrukturelle und kulturelle Entwicklung von Wiesdorf erheblichen Einfluss. Unter ihm vollzog Bayer den Aufstieg zu einem Unternehmen von weltweiter Bedeutung, das 1925 in der I.G. Farbenindustrie AG aufging. 1930 befürwortete er den Zusammenschluss Wiesdorfs mit Schlebusch und Rheindorf zur neugegründeten Stadt Leverkusen. Adolf Lucas (1862-1945) verkörperte als konservativ-preußischer Landrat eine Kontinuität zur Kaiserzeit, engagierte sich aber auch im neuen politischen System der Weimarer Zeit vehement für seinen Landkreis, die Versorgung der Bevölkerung und den Ausbau von Infrastruktur, Kultur- und Bildungseinrichtungen.

 

Der Vortrag ist Teil des Begleitprogramms der aktuellen OGV-Ausstellung „Leverkusen – StadtRäume zwischen den Kriegen“ und findet statt am Mittwoch, den 3. Januar 2024, um 18.30 Uhr in der Villa Römer – Haus der Stadtgeschichte, Haus-Vorster-Str. 6, 51379 Leverkusen. Der Eintritt ist frei. Zusätzlich wird der Vortrag live auf der Facebook-Seite des OGV übertragen: https://www.facebook.com/OGV.Lev
 

 


OGV und JGV bringen gemeinsames Programmheft für 2024 heraus

 

von Guido von Büren und Michael D. Gutbier

 

OGV und JGV können auf ein besonderes Jahr zurückblicken: 2023 stand ganz im Zeichen des multinationalen Projektes „StadtRäume“, das sich mit der Kulturgeschichte rheinischer und europäischer Städte in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen beschäftigt hat. Noch bis Ende Februar 2024 läuft das Begleitprogramm zur Doppelausstellung „Jülich und Leverkusen – StadtRäume zwischen den Kriegen“. Inzwischen sind ein Teil der Ergebnisse der Zusammenarbeit mit zahlreichen Akteuren in der Region und in den sechs europäischen Partnerstädten Leverkusens auch online abrufbar, eine Reihe von Publikationen wird in den kommenden zwei Jahren noch folgen. Aktuelle Informationen zum Projekt, das unter dem Titel „StadtRäume – UrbanSpaces 2.0“ fortgesetzt werden wird, finden sich im vorliegenden Jahresprogramm 2024 und auf der Internetseite star-urbs.eu

 

So sehr uns die Projektarbeit noch beschäftigen wird, kehrt aber auch der „Alltag“ in unser Programm zurück. Wie Sie es von uns gewohnt sind, bieten wir wieder Exkursionen, Studienreisen, Führungen und Vorträge an, welche in unserem neuen Programmheft 2024 detailliert vorgestellt werden. Dabei können wir nicht verhehlen, dass die Nachwirkungen der Covid19-Pandemie weiterhin zu spüren sind. Gerade die Tages- und Mehrtagesfahrten finden nicht die Resonanz, wie wir sie aus der Zeit vor der Pandemie gekannt haben. Deshalb haben wir das Angebot angepasst und bieten als Studienreisen zwei Kurztrips nach Frankfurt am Main und nach Paderborn/Corvey an. Wir würden uns sehr freuen, Sie hier wie auch bei allen anderen Veranstaltungen zahlreich begrüßen zu dürfen. Unsere Vortragsabende werden wir auch weiterhin parallel online übertragen, haben wir mit diesem Format doch sehr gute Erfahrungen sammeln können.

 

Ein Höhepunkt des vergangenen Jahres war sicher gemeinsam mit dem Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine e. V. die Ausrichtung des 50. Tages der Landesgeschichte. Diese Veranstaltung haben wir zum Anlass genommen, mit weiteren Geschichtsvereinen aus Nordrhein-Westfalen in einen kritischen Gedankenaustausch über die Zukunft lokaler und regionaler Geschichtsarbeit zu treten. Im Mai 2024 werden wir diesen Dialog in einem internen Workshop fortsetzen. Alle, die hieran mitwirken möchten, sind dazu herzlich eingeladen. Denn nur gemeinsam können wir der Vergangenheit eine Zukunft geben! 

 

Wir freuen uns auf rege Teilnahme an unseren Aktivitäten 2024 und bitten herzlich darum, unser Programmheft, welche Anfang 2024 in gedruckter Form vorliegt, auch an Freunde und Bekannte weiterzugeben.

 


Ankündigung: Werkstattberichte "Kultur und Gesellschaft zwischen den Kriegen in Leverkusen"

 

Im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "Leverkusen - StadtRäume zwischen den Kriegen" findet am Mittwoch, den 7. Februar 2024, eine weitere von "MacherInnen" der Ausstellung gestaltete Veranstaltung im Kaminzimmer der Villa Römer statt. Der Fokus liegt an diesem Abend auf Kultur und Gesellschaft in Leverkusen zwischen den beiden Weltkriegen.

 

Es erwartet Sie kein klassischer linearer Vortrag, sondern vielmehr „Werkstattberichte“ von Mitgliedern der Leverkusener StadtRäume-Arbeitsgruppe, die die aktuelle Wechselausstellung im Erdgeschoss der Villa Römer erarbeitet hat. In dieser zweiten Veranstaltung dieser Art nehmen Dr. Verena Smit, Ralph Junker, Dr. Julius Leonhard und Dr. Alexander Kierdorf Leverkusener Fallbeispiele, die die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung beleuchten, unter die Lupe. In abwechslungsreichen Kurzvorträgen geht es u. a. um die Geschichte der Leverkusener Kinos, den Bau der Neuenhof-Siedlung und der Christus-König-Kirche in Küppersteg.

 

Die Veranstaltung findet statt am Mittwoch, den 7. Februar 2024 um 18:30 Uhr in der Villa Römer – Haus der Stadtgeschichte, Haus-Vorster Straße 6, 51379 Leverkusen. Der Eintritt ist frei!

 

Die Ausstellung "Leverkusen - StadtRäume zwischen den Kriegen" läuft noch bis zum 25. Februar 2024. Die Villa Römer bleibt geschlossen vom Samstag, den 23.12. 2023 bis einschließlich Sonntag, den 07.01.2024. Für Besucher sind die Ausstellungen wieder geöffnet ab Samstag, den 13.01.2024, zu den üblichen Öffnungszeiten (jeden Samstag von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11-16 Uhr). Der Eintrittspreis beträgt 4,- Euro. Der Besuch der Dauerausstellung ZeitRäume Leverkusen ist ebenfalls zu den genannten Öffnungszeiten möglich. Die Ausstellung kann nach Absprache auch zu anderen Zeiten besichtigt werden. Wir freuen uns auf Sie!

 


Foto des Monats

 

2023 präsentieren wir in jedem Newsletter ein Foto zur Zwischenkriegszeit in Leverkusen.

 

Weihnachtliche Grüße in wirtschaftlich schweren Zeiten sendet Bürgermeister Heinrich Claes am 24. Dezember 1930 - dem Jahr der Gründung der Stadt Leverkusen - an Carl Duisberg, Aufsichtsratsvorsitzender der IG Farbenindustrie AG und erster Ehrenbürger der jungen Stadt. Mit diesem Dokument endet die Serie zum Thema "StadtRäume in der Zwischenkriegszeit in Leverkusen". Die Redaktion dieses Newsletters wünscht Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Übergang ins Jahr 2024.

 

Foto: Bayer AG, BAL Autographensammlung Carl Duisberg

 

 

 

 

 


T E R M I N H I N W E I S E

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Herausgeber:
Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen
Villa Römer – Haus der Stadtgeschichte, Haus-Vorster Str. 6, 51379 Leverkusen (Opladen)
www.ogv-leverkusen.de

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