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Ausgabe 11 / 2016

Editorial von Dr. Wolfgang Isenberg, Leiter der Thomas-Morus-Akademie

Liebe Freunde des Opladener Geschichtsvereins,

uns verbinden schon bereits konkrete Formen der gemeinsamen Arbeit. So haben wir zum Beispiel mit dem Opladener und dem Jülicher Geschichtsverein den Workshop „Das preußische Jahrhundert“ in Bensberg auf den Weg gebracht. Wir halten die lokale und regionale Geschichtsperspektive für sehr wichtig. Daher engagieren wir uns in der Interpretation und Vermittlung örtlicher Geschichtserfahrungen in besonderer Weise.

Unsere Reisen in die Heimat, die wir im Rahmen der Regionale 2010 entwickelt haben oder die Reisen in die Geschichte, die aus Anlass des Themenjahres „1914 – Mitten in Europa. Das Rheinland und der Erste Weltkrieg“ oder des Themenjahres „Danke Berlin. 200 Jahre Preußen am Rhein“ sind Ausdruck und Ergebnis unseres Engagements. Diese geschichtsbezogenen Reisen rücken den Kulturraum Rheinland zum Beispiel besonders in der Zeit vor und während des Ersten Weltkrieges in den Mittelpunkt. Die Exkursionen verbanden verschiedene aktuelle Ausstellungen und folgten Spuren und Zeugnissen, die noch heute auf die Zeit verweisen: Bei Besuchen und Gesprächen an originalen Schauplätzen, mit Blicken auf Relikte in der Landschaft, auf Verkehrsinfrastrukturen oder in Erinnerungsräume, im Folgen der Wege von Künstlern und Literaten ... Die Themen reichten von der Industrialisierung über Veränderungen der Landschaft, zur Architektur, zu sozialen Fragen, Wohnformen, medizinischer Versorgung, Infrastruktur, Kunst, Literatur, Erinnerungskultur … Sie erlaubten bewegende und manchmal auch verunsichernde Annäherungen. Vor allem aber ermöglichten angesichts der Aufmerksamkeit für die unmittelbare Umgebung und der Wiederentdeckung vertrauter Lebenswelten.

Ihnen wünschen wir weiterhin interessante Projekte, neue Einsichten in historische Fragen und freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte.

Ihr

Wolfgang Isenberg

 


A K T U E L L E S

Fotomotiv-Kalender 2017 jetzt erhältlich!

Der Fotomotiv-Kalender 2017 des OGV mit dem Titel "Gemeinsam Denkmäler schützen und erhalten" mit aktuellen und historischen Leverkusener Motiven ist erschienen und zum Preis von € 7,50, in der Villa Römer (Info im Ausstellungsbereich und in der OGV-Geschäftsstelle), in der Buchhandlung Noworzyn in Leverkusen-Opladen, in der Thalia-Buchhandlung in Leverkusen-Wiesdorf (Rathaus Galerie) und in der Buchhandlung Gottschalk in Leverkusen-Schlebusch erhältlich.

Der Kalender wird auch auf dem Opladener Weihnachtsmarkt "Bergisches Dorf" verkauft werden.

Per QR-Code in die Vergangenheit

Rundgänge, Radtour, Lesungen, Ausstellungsführungen und Kinofilme  – das breite Begleitprogramm des Forschungs- und Ausstellungsprojektes »Das preußische Jahrhundert – Jülich, Opladen und das Rheinland zwischen 1815 und 1914« ist ganz offensichtlich gut angekommen. Den Eindruck jedenfalls konnte man bei dem Pressegespräch am Nachmittag des 5. Oktober in der Villa Römer gewinnen: Michael Gutbier vom Opladener Geschichtsverein und Guido von Büren, sein Jülicher Kollege, zeigten sich sehr erfreut von der bisherigen Resonanz.

Die Zusammenarbeit zweier Geschichtsvereine hat Pilotcharakter und hat sich nicht nur qualitativ überaus vorteilhaft entwickelt, sondern auch rund 30% mehr Besucher angelockt als bei früheren Präsentationen. In Jülich, wo gleichzeitig mit großem Aufwand der 500. Geburtstag Herzog Wilhelms des Reichen begangen wird, hat sich schon mancher Gast (mitunter anfangs widerstrebend) von den Preußen begeistern lassen.

Dabei ist es nicht unbedingt nötig, in die Villa Römer oder das Museum Zitadelle Jülich zu kommen, um Wissenswertes über die Stadtgeschichte zu erfahren. In Kürze werden sich Interessierte per QR-Code die historischen Geschichten aufs Smartphone holen können, und die APP izi.travel läßt sich schon jetzt aufs Mobilphone laden: Sogleich werden Sie per Push-Meldung aufmerksam gemacht, wenn Sie einen der historisch relevanten Orte erreicht haben. Hörführer und Texte sind bei izi.travel (www.izi.travel) hinterlegt, und das alte Leverkusen spielt fortan im selben Programm wie etwa Rom, New York und St. Petersburg.

Von der übernächsten Woche an werden in Leverkusen auch Alu-Dibond-Tafeln geschichtliche Wegweiser. Die Tafeln finden Sie dann an den historischen Aussichtspunkten der Balkantrasse sowie an den Eisenbahnerstandorten. Für jeden Rundgang gibt es fünf Großtafeln und rund 10 kleinere Informationstafeln. In der linken unteren Ecke ist der jeweilige QR-Code zu finden, der direkt zu den Informationen auf izi.travel führt.

Für Saskia Lagemann von der Bürgerstiftung Leverkusen ist neben der geschichtlichen Dimension die »starke Verbundenheit zu den Standorten« wichtig. Die Namen und Charaktere, die den Ort in seiner wichtigen Entwicklungsphase geprägt haben, seien auf diese Weise gegenwärtig, Geschichte werde erlebbar und nachvollziehbar aufbereitet.

Seit die Leverkusener Ausstellung ihre Pforten geöffnet hat, ist sie um viele Details erweitert und ergänzt worden: Neu ist unter anderem eine originale preußische Eisenbahner-Uniform, und auch das Original des Klusemann-Tableaus kann jetzt besichtigt werden. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall!

Die Doppelausstellung ist noch bis zum 18. Dezember geöffnet. Die letzte Doppelführung zu beiden Ausstellungsstandorten ist am Samstag, den 17. Dezember - am besten jetzt schon unter 02171?47843 anmelden. Ohne Anmeldung können Sie diesen Samstag um 16 Uhr zur Villa Römer kommen,  hier wird durch die Ausstellung geführt (Eintritt 4 Euro).

Weitere Termine für Rundgänge sind in Planung!

Weitere Informationen: www.preussisches-jahrhundert.de

Neues Projekt: "Geschafft!? Leverkusener Integrationsgeschichte/n"

Der Opladener Geschichtsverein plant für das zweite Halbjahr 2017 eine Ausstellung mit einem entsprechenden Begleitprogramm zum Thema „Integration in Leverkusen“. Dabei geht es neben der Klärung von Begriffen und Sachverhalten auch um die Dokumentation der „Integrationsgeschichte“, die gerade eine Stadt wie Leverkusen maßgeblich geprägt hat.

In unserer relativ jungen Stadtgeschichte haben Menschen aus sehr unterschiedlichen Motiven und Anlässen, aus vielen Ländern, Regionen und Nationen in Leverkusen eine neue „Heimat“ gesucht und gefunden. Diese Wege zu einer neuen Heimat will diese Ausstellung beschreiben und dokumentieren. Sie will aber auch das Gelingen dieser Integration belegen. Leverkusen kann durchaus als  „Vorbild“ gelungener Integration bezeichnet werden.

Damit uns dieses Vorhaben gelingt, brauchen wir Ihre Unterstützung!

Die u.a. „Skizze einer möglichen Ausstellung“ soll Sie animieren, sich an diesem Projekt zu beteiligen, ob als Migrant/in, als Journalist/in, als Politiker/in oder als interessierter Mitbürger, dem an unsere toleranten und humanitären Stadtgesellschaft gelegen ist.

Leverkusen war und ist als eine weltoffene und tolerante Stadt bekannt. Sie hat dies in ihrer relativ kurzen Geschichte bewiesen.

Um dies mit unserer Ausstellung und einem entsprechenden Begleitprogramm zu dokumentieren, suchen wir Zeitzeugen, Beispiele, Bilder und Berichte, die wir in unserer Ausstellung verwerten können.

Die u.a. Skizze zur Ausstellung „Geschafft!? – Leverkusener Integrationsgeschichte(n)“ beschreibt die Ziele und eine mögliche Gliederung der Ausstellung.

 

Ziele der Ausstellung:

1. Kapitel

Worüber sprechen wir?
Klärung der Begriffe: Assimilation, Integration, Inklusion

Daten zur Bevölkerungsentwicklung in Leverkusen und zur Struktur der Leverkusener Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten (bibilderte Grafiken)

2. Kapitel

Migrationshintergründe:
Warum kamen/kommen  Menschen nach Leverkusen?

Beispiele gelungener/gescheiterter Integration (Bilder und Biographien)

3. Kapitel

Vertikale und horizontale Betrachtung der Integrationsprozesse:

Vertikal (chronologische Längsschnitte):
In welchen Phasen kamen Migrantinnen und Migranten  aus welchen Ländern und aus welchen Gründen/Motiven nach Leverkusen (Migrations-Hintergründe)?
(Grafiken, O-Töne, Interviews, Zeitungsausschnitte, Bilder und Karten)

Horizontal (thematische Querschnitte)

Welche Menschen unterschiedlicher Kulturen und Nationalitäten kamen, bzw. kommen zu unterschiedlichen Zeiten oder gleichzeitig in Leverkusen an und haben sich integriert (Unterschiede und Gemeinsamkeiten)?
(kulturspezifische Dokumente: Musik, Kunst, Religion, Moden….)

4. Kapitel

Wie hat die „einheimische“ Bevölkerung, die Stadtgesellschaft, und wie hat die kommunale Politik jeweils reagiert?
(einschlägige Maßnahmen, Stellungnahmen und Beschlüsse)

5. Kapitel

Das Neben/Miteinander von Kulturen und Nationalitäten (Multikultilarität). Beispiele aus Kultur, Religion, Mode, Geschmack, Werten, etc.

Multikulti statt Leitkultur
Die Verständigung über gemeinsame Werte und die Bewahrung von Toleranz als Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben in der Stadtgesellschaft.

Menschenwürde und Toleranz als Prinzip!

 

Wenn Sie uns helfen können und wollen, können Sie uns unter 02171-47843 oder unter geschaeftsstelle(at)ogv-leverkusen.de erreichen.

Buchvorstellung MONTANUS 15/2015 am 13. November 2016

Am Sonntag, 13. November 2016 um 15 Uhr erfolgt in der Burg Ophoven die öffentliche Buchvorstellung des MONTANUS 15/2015:

Christine Maes
Adelige Frauen auf der Suche nach Freundschaft und Liebe. Die Korrespondenz der Familien von Jülich-Kleve-Berg und von Arenberg im 16. Jahrhundert
MONTANUS 15 | Jülicher Forschungen 10
216 S. | zahlr. farb. Abb. | Pagina-Verlag | ISBN 978-3-944146-69-0 | 19,80 €

Aus Anlass der 500. Wiederkehr des Geburtstags von Wilhelm V. legen der Opladener Geschichtsverein von 1979  e.V. Leverkusen und der Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V. eine Studie vor, die sich mit dem Briefwechsel zwischen seinen Töchtern und Margaretha von der Mark-Arenberg (1527–1599) beschäftigt. Margaretha hatte ein besonderes Vertrau-ensverhältnis zu Maria Eleonore, Anna, Magdalena und Sibylle von Jülich-Kleve-Berg. Im Auftrag des Vaters hatte sich die Gräfin von der Mark-Arenberg um die Aussteuer seiner Töchter gekümmert. Zudem hatte sie über einen längeren Zeitraum versucht, eine Ehe zwischen ihrem Sohn Karl und Sibylle zu arrangieren. Dieses Projekt scheiterte jedoch an den Standesunterschieden zwischen den beiden Häusern und den schwierigen politischen Rahmenbedingungen. So gibt die im Arenbergischen Familien-archiv in Edinghen (B) erhaltene Korrespondenz tiefe Einblicke in das Leben am jülich-klevischen Hof, das von widerstreitenden konfessionellen Interessen und der sich früh abzeichnenden Frage der Erbfolge geprägt war.

Workshop "Der Erste Weltkrieg in europäischen Heimaten" - 21. - 23. April 2017

Die Wahrnehmung des Ersten Weltkriegs war stark von der persönlichen Betroffenheit während der Geschehnisse abhängig. So war seine Beurteilung einem Wandel unterworfen: von der Euphorie bei Kriegsausbruch reichte sie bis zu tiefer Depression am Ende des Krieges, die zugleich auf den vorsichtigen Neuanfang ausstrahlte. Der Blick auf sieben ausgewählte Städte in Europa eröffnet einen Eindruck der Ereignisse an der jeweiligen Heimatfront. Welche Parallelen und Unterschiede lassen sich im Rückblick beobachten? Wie wurden die Ereignisse zeitgenössisch bewertet, wie in der Gegenwart?

Der Workshop "Der Erste Weltkrieg in europäischen Heimaten" fand vom 21. bis 23. April 2017 im Kardinal-Schulte-Haus in Bergisch Gladbach - Bensberg in Kooperation mit der Thomas-Morus-Akademie statt.

Er hat sich im Rahmen von Fachvorträgen und der Präsentationen von Forschungsergebnissen mit der Darstellung der Stadtentwicklung im Ersten Weltkrieg und den Einflüssen und Auswirkungen des Krieges bzw. Kriegsverlaufes auf die jeweilige Region bzw. mit kriegsbedingten Besonderheiten in der jeweiligen Region beschäftigt. Insbesondere erfolgte die Darstellung von besonderen Erkenntnissen, die im Rahmen der Recherchen zu den Ausstellungen gewonnen wurden.

Das Tagungsprogramm für den Workshop finden Sie hier.

Rückfragen bitte an mg(at)ogv-leverkusen.de.


T E R M I N H I N W E I S E

Anmeldungen zu den Fahrten des OGV können hier erfolgen!


PREUSSISCHE SPUREN IN OPLADEN

85 Jahre Stadt Leverkusen 1930 - 2015 / 40 Jahre Kommunale Neugliederung 1975 - 2015

Im Jahr 2016 findet mit der Doppelausstellung und dem Kataloghandbuch "Das preußische Jahrhundert. Jülich, Opladen und das Rheinland zwischen 1815 und 1914" sowie zahlreichen weiteren Aktionen das gleichnamige Projekt des Opladener und Jülicher Geschichtsvereins seinen Höhepunkt und Abschluss.

Dies ist Anlass und Grund monatlich in unserem Newsletter in 2016 jeweils Fotos mit "preußischen Spuren in Opladen" zu präsentieren und vorzustellen. Sie dienen als "Appetit-Macher" und sollen Neugierde für das Projekt wecken.

Freiherr-vom-Stein-Brunnen am Landrat-Trimborn-Platz

Stiftung des Opladener Fabrikanten Max Römer (1855-1925) für die Stadt Opladen und den Kreis anlässlich der Verlegung des Verwaltungssitzes des Kreises Solingen-Land nach Opladen und des Neubaus des Landratsamts (heute Stadtarchiv) am 20.05.1914. Die Stadt nahm die Stiftung am 22.05.1914 an. Infolge des Krieges konnte der Brunnen erst am 18.01.1920 - wohl absichtlich auf den Reichsgründungstag gelegt - stattfinden.

Obeliskähnliche Stele mit Wasser speienden Bergischen Löwen nach Plänen von Prof. Peter Klotzbach; eingelassen in die Stele: elipsenförmiges Medaillon aus Bronze mit dem Kopfstück Steins, Gewicht ca. 10 kg, auf Anordnung des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung (29.07.1942) eingezogen und eingeschmolzen. Das im Krieg eingeschmolzene Medaillon mit dem Porträt Steins wurde anlässlich der Renovierung des Denkmals im Juni 1956 durch eine Bronzerelief des Remscheider Bildhauers Ernst Kunst ersetzt; der Beschluss hierzu war offenbar schon vor 1952 gefasst worden.

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Herausgeber:
Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen
Villa Römer – Haus der Stadtgeschichte, Haus-Vorster Str. 6, 51379 Leverkusen (Opladen)
www.ogv-leverkusen.de

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