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Ausgabe 8 / 2024

Editorial von Dr. Julius Leonhard, Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission des OGV

Liebe Leserinnen und Leser,

Liebe Mitglieder des OGV,

liebe Leverkusener Geschichtsinteressierte,

 

Der OGV befindet sich, was das Jahr 2024 betrifft, langsam auf der Zielgeraden. Auch in den letzten Wochen des Jahres gab und gibt es interessante Veranstaltungen, auf die wir zurückblicken können oder zu denen wir herzlich einladen. Bereits am 30. Oktober referierte Prof. Wolfgang Hasberg von der Universität zu Köln in Jülich über das Verhältnis der salischen Könige und Kaiser zum Papsttum. Vom 1.-2. November fand eine gemeinsam mit dem Jülicher Geschichtsverein organisierte Fahrt nach Westfalen statt, von der Christian Drach in diesem Newsletter berichtet. Besucht wurden die ehemalige Benediktiner Abtei Corvey – seit 2014 UNESCO-Weltkulturerbe –, in der im 10. Jahrhundert der Mönch Widukind die Geschichte der Sachsen niederschrieb, und Paderborn. 

 

In eine ganz andere Zeit führen die Vorsitzenden der beiden Geschichtsvereine Guido von Büren und Michael Gutbier (27.11. in Jülich und 4.12. in Leverkusen) mit ihren Vorträgen zum Luftkrieg um Deutschland in der Endphase des 2. Weltkriegs ein. Dieser war entscheidend für den Ausgang des Krieges und trug maßgeblich zur Befreiung und Überwindung Deutschlands von der nationalsozialistischen Herrschaft bei. Gleichwohl waren die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung verheerend. Jülich und Opladen waren dabei besonders von Flächenbombardements betroffen.

 

Am 2. Dezember steht um 20 Uhr die jährliche Mitgliederversammlung des OGV in der Villa Römer auf dem Programm. Zuvor, um 18 Uhr, findet eine Kooperationsveranstaltung mit dem Bergischen Geschichtsverein, Abteilung Leverkusen-Niederwupper statt. Passend zur aktuell laufenden Ausstellung in der Villa Römer „Leverkusen 1. Januar 1975 – Die Geburtsstunde einer neuen Stadt?“ referieren Michael Gutbier und Reinhold Braun (Vorsitzender des BGV, Abteilung Niederwupper) gemeinsam zu einem entscheidenden Politiker der damaligen Zeit, dem ehemaligen Opladener Bürgermeister und Bundestagsabgeordneten Bruno Wiefel (1924-2001), der am 2.12.2024 100 Jahre alt geworden wäre.

 

Das vielfältige Angebot und Programm des OGV wird nur möglich durch großes ehrenamtliches Engagement. Und so wie Widukind von Corvey nicht von allen, sondern nur von einer Auswahl der Taten der Kaiser berichten wollte, so will und kann ich nicht von allem Einsatz unserer Ehrenamtler*innen berichten, sei es in der Geschäftsstelle, im Vereinsarchiv, bei der Öffentlichkeitsarbeit oder vielem mehr. Vielleicht finden auch Sie eine passende Aufgabe in der Vereinsarbeit. Wir würden uns sehr freuen.

 

Herzliche Grüße

Ihr

Julius Leonhard

 

 


Rückblick: Studienreise von JGV und OGV nach Corvey und Paderborn

 

von Christian Drach

 

An Allerheiligen begaben sich 22 reiselustige Rheinländer auf eine zweitägige Studienreise von OGV und JGV in den Nordosten Nordrhein-Westfalens. Angekommen in der etwa 30.000 Einwohner zählenden Stadt Höxter wurde uns in einer zweieinhalbstündigen Stadtführung die Weserrenaissance näher gebracht. Außerdem besuchten wir die evangelische St. Kiliani-Kirche. Nach einer individuellen Mittagspause ging es ins etwa zwei Kilometer entfernte Corvey. Dort erwartete uns eine zweistündige Führung durch das Weltkulturerbe. Das ehemalige Kloster ist seit 2014 auf der UNESCO-Liste, da besonders das karolingische Westwerk einzigartig ist. Der erste Tag wurde mit einem gemeinsamen Abendessen im Hotel „Germanenhof“ in Steinheim abgerundet.

 

Am zweiten Tag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück in die knapp 157.000 Einwohner zählende Bischofsstadt Paderborn. Dort besuchten wir die Sonderausstellung „Corvey und das Erbe der Antike“ im Diözesanmuseum. Während der zweistündigen Führung sahen wir zahlreiche interessante Exponate. Nach der Mittagspause begann die zweistündige Stadtführung vor dem Paderborner Rathaus. Quer durch die Altstadt ging es zu einzelnen Quellen der Pader, dem mit einer Länge von vier Kilometern kürzesten Fluss Deutschlands. Abschließend besuchten wir den 1270 eröffneten Paderborner Dom. Nach diesen zahlreichen neuen Eindrücken fuhren wir wieder zurück nach Opladen und Jülich.

 


Bruno Wiefel: Aus der Gefangenschaft bis in den Bundestag - Geschichtsvereine blicken auf prägende Persönlichkeit der Leverkusener Stadtgeschichte

 

von Jörn Wenge

 

Am 2. Dezember rücken die beiden Vorsitzenden des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Leverkusen-Niederwupper (BGV) und des Opladener Geschichtsvereins (OGV), Reinhold Braun und Michael D. Gutbier, eine Persönlichkeit in den Vordergrund, die die Geschichte von Leverkusen und Opladen maßgeblich mitprägte: Bruno Wiefel (1924-2001), dessen Biographie viel über die Aufstiegsgeschichte der jungen Bundesrepublik erzählt.

 

Wiefel, der als Wehrmachtssoldat am Zweiten Weltkrieg teilnahm, arbeitete nach der Kriegsgefangenschaft im damaligen Reichsbahnausbesserungswerk Opladen, engagierte sich in der Gewerkschaft und schloss sich 1948 der SPD an. Von 1958 bis 1974 war er Bürgermeister von Opladen, der damaligen Kreisstadt des Rhein-Wupper-Kreises. Darüber hinaus vertrat er von 1965 bis 1987 den Wahlkreis Leverkusen-Opladen im Bundestag. Nach der kommunalen Neugliederung 1975 war er bis 1989 Bezirksvorsteher des Stadtbezirks II und Mitglied des Stadtrates von Leverkusen.

 

Wiefel wirkte über seine Ämter hinaus in die Stadtgesellschaft hinein. Er war u. a. Mitbegründer der Städtepartnerschaft zwischen Opladen und der englischen Stadt Bracknell. Den OGV, von Michael D. Gutbier als Teil einer Schülergruppe 1979 gegründet, unterstütze er vielfältig. Darüber hinaus engagierte er sich aber auch für die Interessen der beiden anderen Geschichtsvereine Bergischer Geschichtsverein (BGV) und Stadtgeschichtliche Vereinigung Leverkusen (StV).

 

Montag, 2. Dezember 2024, 18:00 Uhr, Villa Römer – Haus der Stadtgeschichte, Haus-Vorster Str. 6, Leverkusen (in der Reihe Geschichte am Kamin). Eintritt: frei!

 

Die aktuelle Ausstellung „Leverkusen 1. Januar 1975 – Die Geburtsstunde einer neuen Stadt?“ im Erdgeschoss der Villa Römer (Haus-Vorster-Str. 6, 51379 Leverkusen) ist jeden Samstag von 15 bis 18 Uhr und jeden Sonntag von 11-16 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 4 Euro für Erwachsene. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und Ihr Feedback!

 

 


OGV-Vortrag über Luftkrieg und Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg in Opladen und Leverkusen

 

Der vom nationalsozialistischen Deutschland entfesselte Zweite Weltkrieg wurde als "totaler Krieg" geführt. In bis dahin nicht bekanntem Ausmaß wurde die Zivilbevölkerung von der Kriegsführung betroffen. Der rassistisch motivierte Vernichtungswille der NS-Diktatur zeitigte Millionen von Opfern und gipfelte im Massenmord an den europäischen Juden. Seit dem Ersten Weltkrieg spielte der Einsatz von Flugzeugen, die Bomben auf den Gegner abwarfen, eine immer größere Rolle in den taktischen Überlegungen der Militärs. Die deutsche Luftwaffe kam von Beginn an zum Einsatz, vor allem mit der Bombardierung ziviler Ziele in Großbritannien. Die Alliierten setzten alles daran, Hitler-Deutschland von der NS-Diktatur zu befreien. Dabei spielte der Luftkrieg eine immer größere Rolle, hoffte man doch, so auch die Gegenwehr der Deutschen zu brechen. Die alliierten Flächenbombardements trafen im Zweiten Weltkrieg insbesondere die im Westen Deutschlands gelegenen Städte. Orte wie Jülich oder Düren wurden im November 1944, also vor 80 Jahren, fast vollständig zerstört, aber auch die noch junge Stadt Leverkusen oder die damalige Kreisstadt Opladen lagen nach Kriegsende zu erheblichen Teilen in Trümmern. Wie der Krieg von den Alliierten mit zunehmender Massivität aus der Luft in die Städte des „Dritten Reichs“ getragen wurde, zeigt am 4. Dezember der Historiker Michael D. Gutbier (Opladener Geschichtsverein) im ersten Teil eines Vortragsabends, der in Kooperation mit der Volkshochschule Leverkusen im Forum Leverkusen stattfindet.

 

Bei den verschiedenen Luftangriffen auf Leverkusen und Opladen waren insbesondere Zwangsarbeiter unter den Opfern, da diesen keine Zuflucht in den Bunkern gewährt wurde. Dem Thema Zwangsarbeit ist ein zweiter Präsentationsanteil der Veranstaltung gewidmet, der in ein internationales Projekt zur Förderung der Erinnerungskultur bei Schülerinnen und Schülern einführt.

 


Der zweite Teil des Vortrags stellt das europäische Projekt „LIVING MEMORIALS: {Re}vitalize Digital History!“ vor, das der Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen zusammen mit seinen Partnerorganisationen Mediel (Belgien) und der Société Historique de Villeneuve d'Ascq (Frankreich) durchführt. Das Projekt zeichnet sich durch einen künstlerisch-interdisziplinären Ansatz aus und wird gefördert durch das Programm „CERV-Remembrance“ der Europäischen Kommission (Laufzeit: 2024-2026). Roman Kroke (Pädagogischer und künstlerischer Direktor) und André Bossuroy (Projektkoordinator) werden mit Filmdokumentationen aus der bisherigen Projektpraxis lebhafte Einblicke davon vermitteln, wie sich Schüler*innen aus Deutschland, Frankreich und Belgien an historischen Orten mit Erinnerungskultur künstlerisch auseinandersetzen - u. a. am Manforter Friedhof (Leverkusen) zu den durch Bombenangriffe und Krankheit umgekommenen Zwangsarbeitern sowie am von der Bayer AG im Mai 2023 neu errichteten Erinnerungsort für die Opfer von Zwangsarbeit bei der I.G. Farbenindustrie AG.

 

Mittwoch, 4. Dezember 2024, 18:30 Uhr, Forum Leverkusen, Am Büchelter Hof 9, 51373 Leverkusen. Eintritt: frei.

 

 

 


Leverkusener Denkmal-Kalender 2025 ab sofort erhältlich

 

Wer noch auf der Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk mit Bezug zur Stadtgeschichte Leverkusens ist, sei der Leverkusener Denkmalkalender 2025 wärmstens ans Herz gelegt!

 

Aus Anlass des 21. Geschichtsfestes gibt der OGV seinen Leverkusener Denkmalkalender 2025 im neuen Design heraus. Unter dem Motto des Tag des Offenen Denkmals 2024 der Deutsche Stiftung Denkmalschutz "Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte" präsentiert der Kalender Ansichten von 13 Leverkusener Denkmälern, die durch Fotografen vom Verein zur Förderung künstlerischer Bildmedien Bayer e.V. in Szene gesetzt und zusammengestellt wurden.

 

Der Kalender, erstmals herausgegeben im Format DIN A 3 quer, ist zum Preis von € 12,50 in der Geschäftsstelle des OGV in der Villa Römer (Seiteneingang, geöffnet Mo. 10-15 Uhr, Mi. 10-15 Uhr, Do. 14-17 Uhr) und in den Filialen der VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen erhältlich.

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Herausgeber:
Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen
Villa Römer – Haus der Stadtgeschichte, Haus-Vorster Str. 6, 51379 Leverkusen (Opladen)
www.ogv-leverkusen.de

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