Meine Damen und Herren, liebe Freunde,
die drei Dörfer, die heute Villeneuve d'Ascq bilden, waren, in 1918 seit vier Jahren von deutschen Truppen besetzt. Die Frauen hatten keine Nachrichten von ihren Männern, die an der Front, in anderen Regionen Frankreichs dienten. Über das Rote Kreuz gelangten manchmal einige Briefe von der Front in Heimat.
Junge Leute mussten für die deutschen Besatzer arbeiten und im Jahr 1916 wurden viele Jungen und Mädchen von Lille und Umgebung in die Ardennen deportiert, um dort für die Deutschen zu arbeiten.
Es herrschte Hunger, weil Milch und andere Lebensmittel zuerst von den Besatzern genutzt wurden. Die Preise für Eier, Zucker und Kartoffeln waren sehr hoch.
Seit Sommer 1918 waren die Nachrichten von der Front sehr schlecht für die deutschen Besatzungssoldaten. Aber für Marie Carrière, die in Ascq wohnte, wurde die Befreiung eine realistische Hoffnung.
Heute erinnern wir uns gemeinsam an diesen "fast Selbstmord Europas", an den Großen Krieg, "la Grande Guerre".
Hunderte Tausend Tote und noch mehr Verwundete. Nichts war für unsere drei Dörfer wie früher: in ganz Nordfrankreich mussten viele Städte neu aufgebaut werden und oft war es notwendig, lange Jahre in Trümmern zu leben.
Heute erleben wir ähnliches egoistisches Verhalten einiger europäischer Länder, die nur auf sich selbst achten, wie im Jahr 1914 als in den Staaten Europas die nationalistischen Einflüsse bestimmend waren!
Wir Europäer müssen immer an die beiden Weltkriege, diese europäischen Katstrophen erinnern, daraus lernen und den Frieden loben und wahren.
Vielen Dank für die Initiative für die gemeinsame Realisierung der Ausstellung « Kriegsenden in europäischen Heimaten » an unsere Freunde des OGV.
Sylvain Calonne
Vorsitzender des Société Historique de Villeneuve d'Ascq
Die Ausstellung ist immer samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 16 Uhr in der Villa Römer -Haus der Stadtgeschichte- zu besichtigen. Seien Sie uns herzlich willkommen!