2013 startete der Opladener Geschichtsverein das Projekt „Der erste Weltkrieg - Euphorie und Neuanfang - Entwicklungen und Wahrnehmungen in europäischen Städten 1914 und 1918“ (www.euphorie-und-neuanfang.de) gemeinsam mit Geschichtsvereinen und Museen in den Städten Bracknell (UK), Jülich, Ljubljana (SI), Raciborz (PL), Schwedt und Villeneuve d’Ascq (FR). Ziel war und ist es, die Entwicklungen in den verschiedenen Städten bei Kriegsausbruch, während des Krieges und bei Kriegsende aus jeweils lokaler Perspektive vorzustellen und damit einen genaueren und vielleicht anschaulicheren Eindruck der Ereignisse auf kommunaler Ebene zu gewinnen.
Die erste Ausstellung mit dem Titel „1914: Mobilisierung in europäischen Heimaten“, welche vom 13.09.2014 bis zum 15.03.2015 in der Leverkusener Villa Römer zu sehen war, hat sich mit der Darstellung der Ereignisse zu Kriegsbeginn beschäftigt. Neben der allgemeinen Schilderung der sich zu einem Weltkrieg entwickelnden Julikrise wurde das besondere Augenmerk auf die Ereignisse in den Städten und der Berichterstattung gelegt.
Der Workshop „Der Erste Weltkrieg in europäischen Heimaten“ fand vom 21. bis 23. April 2017 im Kardinal-Schulte-Haus in Bergisch Gladbach - Bensberg in Kooperation mit der Thomas-Morus-Akademie statt und hat sich im Rahmen von Fachvorträgen und der Präsentationen von Forschungsergebnissen mit der Darstellung der Stadtentwicklung(en) im Ersten Weltkrieg und den Einflüssen und Auswirkungen des Krieges bzw. Kriegsverlaufes auf die jeweilige Region bzw. mit kriegsbedingten Besonderheiten in der jeweiligen Region beschäftigt. Insbesondere erfolgte die Darstellung von besonderen Erkenntnissen, die im Rahmen der Recherchen zu den Ausstellungen gewonnen wurden.
Zur Vervollständigung des Blicks auf den Ersten Weltkrieg wird die zweite Ausstellung vom 08. September 2018 bis zum 10. Februar 2019 mit dem Titel „1918: Zum Ende eines Krieges. Der Ausgang des Ersten Weltkrieges in sieben europäischen Heimaten“ präsentiert.
Ziel dieser Ausstellung ist es, die Bedeutung und Nachwirkungen von Krieg allgemein und des Ersten Weltkrieges im Besonderen auf lokaler Ebene im europäischen aber auch im nationalen Vergleich darzustellen. Hierbei sind das Zusammendenken von Anfang und Ende des Kriegs wie auch die Wahrnehmung von Krieg „vor Ort“ bestimmende Merkmale. Besondere Bearbeitungsschwerpunkte stellen das Kriegsende als schleichender/differenzieller Übergang und die Heimat als soziale Kategorie dar.
Thematisiert werden sollen:
- · Kriegsende / Neuanfang in europäischen Heimaten
- · „Kriegserleben“ in europäischen Heimaten
- · „Kriegserinnerung“ in europäischen Heimaten
Die Fragen nach dem Endpunkt des Krieges bzw. nach dem Neuanfang und dessen Zeitpunkt wie auch die Erfahrungen von Krieg vor Ort erklären unterschiedliche Formen der Erinnerung und der Bedeutung von Krieg in unterschiedlichen europäischen Heimaten bis heute.
Zum Abschluss dieses europäischen Kooperationsprojektes soll 2018/2019 eine umfangreiche Publikation in den Schriftenreihen MONTANUS des Opladener Geschichtsvereins und Jülicher Forschungen des Jülicher Geschichtsvereins mit dem Ziel der Ergänzung und Darstellung der Ausstellungsinhalte sowie Forschungs- und Präsentationsergebnisse erscheinen.
Die Projektabschnitte „Ausstellung“ und „Publikation“ werden ab sofort im Rahmen einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Hasberg, Guido von Büren und Michael D. Gutbier realisiert. Detaillierte Konzepte für Ausstellung und Publikation wurden erarbeitet. Konkrete Anfragen auf Zuarbeit wurden mit den Partnern in den beteiligten Städten abgestimmt.
Beide finalen Projektabschnitte sollen mit Mitteln der Landes Nordrhein-Westfalen, der NRW-Stiftung, der Bürgerstiftung Leverkusen sowie der KulturStadtLev finanziell gefördert werden.
Wer Interesse und Lust an der Projektmitwirkung hat, kann sich gern an Michael D. Gutbier (0170-3810027 oder mg(at)ogv-leverkusen.de) wenden.