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Ausgabe 3 / 2017

Editorial der Beisitzerin Stefanie Weyer

Liebe Mitglieder und Freunde des Opladener Geschichtsvereins,

die jecke Zeit ist vorüber und das große Aufräumen nach Karneval steht vor der Tür, während die Natur endgültig aus ihrem Winterschlaf erwacht, schreit die Welt nach dem großen Frühjahrsputz. Dieser steht auch für den OGV an und so ist geplant Ende März die Kellerräume des Vereins in der Villa Römer zu optimieren und zu entrümpeln. Ebenso steht noch im Raum wieder an der Aktion „Wir für unsere Stadt“ vom 30 März bis zum 1. April 2017 teilzunehmen und das Umfeld der Villa Römer vom wilden Müll zu säubern.

Da aber die laufenden Projekte (Integrationsgeschichte und Euphorie und Neuanfang) und ihre Planung viel Zeit in Anspruch nehmen, bräuchten wir tatkräftige Unterstützung für das große Reinemachen, denn sonst können wir nicht an der Aktion teilnehmen. Unterstützer melden sich bitte bei der Geschäftsstelle unter (02171) 47843 oder schreiben eine E-Mail an geschaeftsstelle@ogv-leverkusen.de

Unterstützung ist ein gutes Stichwort, denn über die Zukunft der lokalen Geschichts- und Vereinsarbeit werden wir vom 11.-12 März in einem Workshop „Quo vadis lokale Geschichtsarbeit?“ in der Akademie Schwerte zusammen mit dem Jülicher Geschichtsverein diskutieren. Hier sollen unsere Aktivitäten und Projekte kritisch hinterfragt werden, damit unsere gemeinsame Arbeit noch attraktiver werden kann und auch um neue Potentiale für die Zukunft entdeckt werden können. Insbesondere mit Blick auf die aktive Mitgliederschaft ist diese Diskussion von großer Bedeutung, denn sie trägt die Projekt- und Vereinsarbeit.

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre unseres Newsletters.

Für das OGV-Team,

Ihre

Stefanie Weyer


A K T U E L L E S

Opladener Gespräche: Spielräume - Chancen und Grenzen kommunalpolitischer Macht.

Am 7. März treffen sich und debattieren zwei ehemalige Leverkusener Oberbürgermeister Paul Hebbel und Ernst Küchler über die Möglichkeiten und Grenzen der Kommunalpolitik. Gibt es nach wie vor eine „Kommunale Selbstverwaltung? Wer hat eigentlich kommunalpolitisch das Sagen, und von wem oder was sind die maßgeblichen Entscheidungen in unserer Stadt abhängig? Welche Spielräume hat eine Kommune, bzw. der jeweils amtierende Oberbürgermeister?
Die beiden ehemaligen Leverkusener Oberbürgermeister Paul Hebbel und Ernst Küchler berichten und diskutieren darüber im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Ev. Gemeindehaus der Bielert-Kirche in Opladen. Veranstalter ist das Katholische Bildungswerk im Rahmen der „Opladener Gespräche“. Die Diskussion wird von Annette Lorey, der ehemaligen Leiterin der Volkshochschule Leverkusen, moderiert.
Die „Schwarz-Grüne Boy Group“ mit Michael Jansen und Paul Hebbel werden diese unterhaltsame Gesprächsrunde musikalisch begleiten. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.

Veranstaltungstermin: Dienstag, 07. März 2017, 19:30 Uhr im
Ev. Gemeindehaus Bielertstraße, Bielertstraße 14, 51379 Leverkusen (Opladen)

Kostenbeitrag: € 5,00

Wir für unsere Stadt - wer macht mit?

Auch in diesem Jahr will der OGV sich wieder an der Aktion "Wir für unsere Stadt" am Samstag, 01. April 2017 von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr beteiligen und das Gelände rund um die Villa Römer von Unrat befreien.

Nach dem "Reinigen" erwartet die fleißigen Helfer ein deftiges Frühstück in der Villa Römer. Über das Mitwirken von Freiwilligen in diesem Jahr würden wir uns sehr freuen und bitten um vorherige Anmeldung bei Frau Maria Lorenz (mlo(at)ogv-leverkusen.de) oder in der Geschäftsstelle (02171-47843).

Workshop "Der Erste Weltkrieg in europäischen Heimaten" - 21. - 23. April 2017

Die Wahrnehmung des Ersten Weltkriegs war stark von der persönlichen Betroffenheit während der Geschehnisse abhängig. So war seine Beurteilung einem Wandel unterworfen: von der Euphorie bei Kriegsausbruch reichte sie bis zu tiefer Depression am Ende des Krieges, die zugleich auf den vorsichtigen Neuanfang ausstrahlte. Der Blick auf sieben ausgewählte Städte in Europa eröffnet einen Eindruck der Ereignisse an der jeweiligen Heimatfront. Welche Parallelen und Unterschiede lassen sich im Rückblick beobachten? Wie wurden die Ereignisse zeitgenössisch bewertet, wie in der Gegenwart?

Der Workshop "Der Erste Weltkrieg in europäischen Heimaten" fand vom 21. bis 23. April 2017 im Kardinal-Schulte-Haus in Bergisch Gladbach - Bensberg in Kooperation mit der Thomas-Morus-Akademie statt.

Er hat sich im Rahmen von Fachvorträgen und der Präsentationen von Forschungsergebnissen mit der Darstellung der Stadtentwicklung im Ersten Weltkrieg und den Einflüssen und Auswirkungen des Krieges bzw. Kriegsverlaufes auf die jeweilige Region bzw. mit kriegsbedingten Besonderheiten in der jeweiligen Region beschäftigt. Insbesondere erfolgte die Darstellung von besonderen Erkenntnissen, die im Rahmen der Recherchen zu den Ausstellungen gewonnen wurden.

Das Tagungsprogramm für den Workshop finden Sie hier.

Rückfragen bitte an mg(at)ogv-leverkusen.de.

Aktuelle Arbeitsgruppen im OGV

Im Jahr 2017 sind nachfolgende "thematische" Arbeitsgruppen im OGV aktiv:

  • Arbeitsgruppe "Leverkusener Integrationsgeschichte(n)"
    Ziel: Vorbereitung einer Ausstellung in der Villa Römer 2017
    Projektleitung: Ernst Küchler (ek(at)ogv-leverkusen.de)
    Treffen: jeden 1. und 3. Freitag im Monat, 15:00 Uhr
    eMail: ausstellung(at)ogv-leverkusen.de
  • Arbeitsgruppe "Euphorie und Neuanfang"
    Ziel: Vorbereitung eines Workshops 2017 sowie einer
    Publikation 2018 und einer Ausstellung in der Villa Römer 2018
    Projektleitung: Michael D. Gutbier (mg(at)ogv-leverkusen.de
    Treffen: jeden 1. Freitag im Monat, 18:30 Uhr
    eMail: wk1(at)ogv-leverkusen.de
  • Arbeitsgruppe "Geschichtsfest 2017 - Macht und Pracht"
    Ziel: Vorbereitung des 14. Geschichtsfests 2017
    Projektleitung: Michael D. Gutbier (mg(at)ogv-leverkusen.de)
    Treffen: Freitag, 10. März 2017, 14:00 Uhr
    eMail: geschichtsfest(at)ogv-leverkusen.de

Ihre Mitarbeit ist gewünscht und gefragt!

Darüber hinaus suchen wir Unterstützung in unserem Archiv und bei Aufsichten. Maria Lorenz (mlo(at)ogv-leverkusen.de) gibt hierzu weitere Informationen.
Eine redaktionelle Mitarbeit beim OGV-Kurier ist ebenfalls möglich und gewünscht (kurier(at)ogv-leverkusen.de).

Aktion 2017: Es lohnt sich, Mitglied zu werden!

Werden Sie Mitglied! Es lohnt sich 2017!

Neben den Vorteilen, die alle Mitglieder für ihren Mitgliedsbeitrag von € 40,00 haben, erhält jedes neue Mitglied bis zum 31.12.2017 u.a. Publikationen (MONTANUS 15 "Adelige Frauen der Renaissance auf der Suche nach Freundschaft und Liebe" und MONTANUS 16 "Das preußische Jahrhundert") als Willkommens-Geschenk.

Hier finden Sie die Beitrittserklärung! Wir freuen uns darauf Sie als neues Mitglied begrüßen zu dürfen!

  • regelmäßige  Zusendung von Informationen über die Vereinsaktivitäten, Programmheften und Veranstaltungsflyern
  • steuerabzugsfähige Spendenbescheinigung über den Mitgliedsbeitrag
  • 5 €-Nachlass pro Tag an jeder Tagesfahrt und Studienreise, an der sich ein Mitglied anmeldet,
  • kostenfreie Zusendung der vom Verein herausgegebenen Publikationen (OGV-Kurier und MONTANUS) und
  • Zusendung von Jahresgaben (z.B. Fotomotiv-Kalender, Postkarten-Sets oder Publikationen)

T E R M I N H I N W E I S E

Anmeldungen zu den Fahrten des OGV können hier erfolgen!


1517 - 2017: 500 JAHRE REFORMATION

85 Jahre Stadt Leverkusen 1930 - 2015 / 40 Jahre Kommunale Neugliederung 1975 - 2015

Das Jahr 2017 steht ganz im Zeichen des 500-jährigen Reformationsjubiläums. Auch der OGV wird diese Thematik mit unterschiedlichen Veranstaltungsangeboten aufgreifen.

So wollen wir monatlich in unserem Newsletter jeweils Fotos zur Geschichte der Reformation, der Konfessionalisierung und des Protestantismus in unserer Region präsentieren und vorstellen. Sie dienen als "Appetit-Macher" und sollen Neugierde für das Thema wecken.

Erste Spuren des Protestantismus in Opladen

Bereits vor der eigentlichen evangelischen Gemeindegründung im Jahre 1864 gab es Spuren des Protestantismus in Opladen.

Zwar fand die Reformation in Opladen relativ spät Eingang, jedoch lässt sich feststellen, dass in unserer Region die Reformation oder Reformen auch häufig schleichend Einzug hielten, so dass eine klare Unterscheidung, ob man nun Katholik, Lutheraner oder Calvinist war, nicht auf den ersten Blick erkennbar war. In Opladen lassen sich bereits für die Mitte des 16. Jahrhunderts reformatorische Ansätze konstatieren.

Der erste bekannte evangelische Pfarrer in Opladen war Pfarrer Reinhard Schnell, welcher am 26. Juli 1594 von der herzoglichen Regierung in Düsseldorf die Pfarrstelle in Opladen erhielt. Dass Pfarrer Schnell das lutherische Bekenntnis eingeführt hat, belegt das Protokoll der reformierten Bergischen Synode von 1611 und die neuburgische Acta … von 1614. Reinhard Schnell war vor 1589 in Köln zum Diakon ordiniert worden und hatte anschließend den Schuldienst in Lennep übernommen. Dort hatte er bereits ein Register lutherischer Schriften herausgegeben und geriet damit in Auseinandersetzung mit der Stadtobrigkeit in Lennep. Trotzdem wurde ihm 1594 die Pfarrstelle in Opladen übertragen, welche er papistisch (katholisch) vorfand. Er führte die Augsburger Konfession ein und lehnte den reformierten Kultus trotz Aufnahme (1611) in die reformierte Bergische Synode und verschiedener Reformversuche der Calvinisten ab.

Nach seinem Tod beriefen die Stiftsherren von St. Gereon in Köln den katholischen Geistlichen Adam Maria Weißbaum als neuen Pfarrer nach Opladen. Er bekam den detaillierten Auftrag die Opladener Gemeinde zu rekatholisieren. Da die Opladener Gemeinde jedoch durch diverse Reformversuche der Calvinisten verunsichert und widerspenstig war, lehnte sie alle Auffassungen und Praktiken ab, die nicht lutherisch waren. Sie forderte einen Pfarrer Augsburgischer Konfession und bekam ihn in der Person von Daniel Barnisch, der die Gemeinde standhaft trotz spanischer Besatzung und Rekatholisierungsversuche bis zu seinem Tod 1620 lutherisch führte und ausrichtete. Somit wurde bereits im Zeitraum 1594 bis 1620 in Opladen evangelischer Gottesdienst gefeiert und der Vorgängerbau der heutigen St. Remigius-Kirche diente der Opladener, seinerzeit „protestantischen“ Gemeinde, als Gotteshaus.

Dem „protestantischen“ Pfarrer Barnisch folgte der katholische Pfarrer Theodor Katterbach, dem die Rekatholisierung Opladens, insbesondere durch den politischen Rückhalt des Amtmanns von Miselohe von Hall zu Ophoven, welcher wie der Landesherr katholisch war, gelang. Gemäß Zeugenaussagen von 1649 war Opladen im „Normaljahr 1624“ wieder katholisch.

Opladener Familien, die dem lutherischen Bekenntnis treu blieben, hielten sich fortan zur Gemeinde Neukirchen und seit 1683 zu Reusrath. Die Reusrather Gemeinde dehnte ihr Gebiet von der Hildener- bis zur Mülheimer Gemeindegrenze aus. Somit ist die Reusrather Gemeinde die Muttergemeinde für die 1864 gegründete Evangelische Gemeinde Opladen und damit auch die Urgemeinde der Evangelischen Gemeinden Wiesdorf (1904) und Küppersteg (1933), welche beide aus der Gemeinde Opladen hervorgingen.

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Herausgeber:
Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen
Villa Römer – Haus der Stadtgeschichte, Haus-Vorster Str. 6, 51379 Leverkusen (Opladen)
www.ogv-leverkusen.de

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