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Ausgabe 5 / 2020

Editorial des 1. Vorsitzenden Michael D. Gutbier M.A.

Liebe Geschichtsfreunde,

„Der Lenz ist gekommen …“ auch in diesen schwierigen und für uns alle ungewohnten und herausfordernden Zeiten. Vor 75 Jahren brachte der Mai den Frieden nach Deutschland zurück. Die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reiches am 8./9. Mai 1945 ermöglichte uns Deutschen einen Neubeginn. Ein (auch partizipatorischer) Neubeginn erfolgte in Opladen bereits am 9. Mai 1945 mit Zusammenkunft des sogenannten Stadt-Rats-Ausschuss, über den wir in diesem Newsletter berichten wollen.

Leider können wir viele für den Mai geplante Veranstaltungen und Aktivitäten nicht realisieren und mussten sie auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Hierzu gehört auch unsere Jahreshauptversammlung, auf der der Vorstand alljährlich Rechenschaft über seine Aktivitäten abgibt. Den Geschäftsbericht 2019, ein für den OGV äußerst ereignisreiches Jahr,  finden Sie aber schon in diesem Newsletter zur Lektüre verlinkt. Fahrten, Vorträge und die Halbtagesexkursionen „Zu Gast …“ holen wir zu einem späteren Zeitpunkt nach. Aber die Arbeit in den Projektgruppen geht unter anderen Rahmenbedingungen weiter, wie der aktuelle Bericht zum Projekt SKiL (StadtKULTUR in Leverkusen) belegt.

Das schöne Wetter, welches der Mai mit sich bringt, sollten Sie nutzen, um der möglichen Tristesse in Ihren vier Wänden zu entfliehen. Genießen Sie die Vielfalt unserer Stadt Leverkusen und entdecken Sie dabei die Geschichte unserer Stadt. Unser Fotowettbewerb, den wir in diesem Monat mit Einsendeschluss 15. Juli 2020 beginnen, bietet Ihnen hierzu auch trotz der Einschränkungen hervorragende Möglichkeiten. Wir freuen uns auf Ihre spannenden Einsendungen, die auch in unseren Denkmal-Kalender 2021 und in einer Foto-Ausstellung münden sollen.

Wir nutzen im Augenblick die Zeit, um mit unseren europäischen Freunden und Partnern in Verbindung zu treten und gemeinsame künftige Projekte zu planen und zu erarbeiten. Schön ist es, dass derzeit neben Grüßen von langjährigen Freunden und Partnern auch Vorstellungen neuer Kooperationspartner bei uns eintreffen und Ihnen in unseren Newslettern weitergegeben werden.

Lassen Sie sich von der freundlichen Atmosphäre und den Frühlingsgefühlen des Monats Mai anstecken, gehen Sie in unserer Stadt auf Spurensuche und erfreuen Sie sich an der Lektüre dieses Newsletters.

Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute und bitte bleiben Sie gesund.

Wir halten zusammen!

Herzlichst

Ihr

Michael D. Gutbier
1. Vorsitzender


A K T U E L L E S

Vor 75 Jahren: Der Stadt-Ratsausschuss Opladen nimmt seine Arbeit auf

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht in Berlin-Karlshorst formell. Bereits Mitte April 1945 waren die Amerikaner in eine teilweise zertrümmerte Stadt Opladen eingerückt. Der Krieg hatte „in Opladen eine traurige Bilanz hinterlassen", wie im Verwaltungsbericht 45/46 festgehalten wurde. „Ein großer Teil der Bewohner Opladens hatte keine Wohnung mehr; es fehlten die Bedarfsgüter des täglichen Lebens, so dass die Ernährungslage äußerst schlecht war, und die Menschen von Hungerrationen lebten.“ Kurz nach der Einnahme der Städte Leverkusen und Opladen durch amerikanische Truppen wurde in Opladen eine Militärregierung für den Rhein-Wupper-Kreis eingerichtet. In die Städte bzw. Kreise, die vorher eingenommen und von deutschen Soldaten befreit worden waren, zogen die jeweiligen Militärregierungen ein. Die Einrichtung der örtlichen Militärregierung übernahm, auch in Opladen, speziell ausgebildete Stäbe, die den regulären Truppen folgten. In Opladen wurde die Militärregierung zuerst durch die Amerikaner übernommen, ab dem 15. Juni 1945 durch die Briten.

Wie in anderen Städten und Kreisen wurden auch in Opladen und im Rhein-Wupper-Kreis der Militärregierung genehme Burger in die Ämter des Bürgermeisters und Landrats eingesetzt, um die Militärregierung zu unterstützen. So wurde Karl Voos am 20. April 1945, nur fünf Tage nach Einmarsch der Amerikaner in Opladen zur amerikanischen Militärbehörde befohlen und zum Bürgermeister der Stadt Opladen bestellt. Diese Einsetzung erfolgte durch den amerikanischen Stadtkommandanten Major Case. Karl Voos stammte aus Bergisch Neukirchen. Hier war er bis 1933 Bürgermeister, wurde jedoch von den Nationalsozialisten abgesetzt und 1934 zwangspensioniert.

Bürgermeister Voos sah als wichtigste Aufgabe, zunächst die Stadtverwaltung in geordnetem Gang zu erhalten, was angesichts der schwierigen Lage der Bevölkerung dringend notwendig war. Um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten, bestellte die Militärregierung zunächst „unter vorläufiger behelfsmäßiger Führung eines seit der vorigen Besatzungszeit in Opladen wohnenden Engländers“ Hilfspolizeikräfte für die fehlende Polizei. Am 29.4.45 wurde dem früheren Opladener Polizeihauptwachtmeister Karl Duisberg die Leitung der Polizei übertragen. Dem früheren Stadtverordneten Andreas Hollinger wies die Militärregierung kurz nach dem Einmarsch ein Arbeitskommando aus Parteifunktionären der NSDAP zu.

Darüber hinaus berief Bürgermeister Voos bereits am 9.Mai, einem Tag, nach der bedingungslosen Kapitulation, einen sogenannten Stadt-Ratsausschuss ein. Dieses Gremium, das von der Militärregierung genehmigt und bestätigt worden war, war „ein Vertretungsorgan zur Mitwirkung bei den Gemeindeverwaltungsarbeiten''. Der Ausschuss bestand aus 8, dann aus 10 Mitgliedern. Dies waren, wie Voos berichtet, Angehörige der verschiedenen Berufsgruppen und früherer Parteien. Mitglieder des Ratsausschusses neben Bürgermeister Voos waren: Heinrich Dickel, Wilhelm Dickerboom, Johann Evertz, Ewald Flamme, Andreas Hollinger, Heinrich Meierdirks, Josef Mühlhaus, Wilhelm Rheinberg, Gustav Weltersbach sowie Karl Schlieper.

Die erste Sitzung des Stadt-Ratsausschusses wurde durch Bürgermeister Voos eröffnet. Die Eröffnung erfolgte mit einer Erklärung zur Einführung und Verpflichtung der Ratsausschuss-Mitglieder, deren Inhalt die Ausschuss-Mitglieder, wie aus dem Originaltext ersichtlich, mit ihrer Unterschrift und durch Handschlag anerkannten. Durch Josef Mühlhaus ließ der Ausschuss seine Bereitschaft, Bürgermeister Voos „diese qroße Bürde .... in gegenseitigem Vertrauen tragen zu helfen“, bekräftigen. Weiter sagte er: "Seien Sie versichert, dass wir jederzeit unsere ganze Kraft einsetzen werden, an den Arbeiten des Wiederaufbaues zum Wohle unserer Vaterstadt und des Volkes mitzuschaffen.“

Die erste Sitzung des Stadt-Ratsausschusses beschäftigte sich mit organisatorischen Fragen, um die Arbeit des Ausschusses zu erleichtern. So wurde beantragt, mehrere Spezialausschüsse zu bilden. Zuerst beantragte Voos, zwei Beigeordnete vorzuschlagen, die in der zweiten Sitzung namhaft gemacht werden sollten. Weiter wurde ein Dreier-Ausschuss gebildet, um den Verwaltungsapparat, das Schulwesen etc. zu überprüfen. Diesem Ausschuss gehörten die Herren Hollinger, Mühlhaus und Weltersbach an. Bei der Reinigung der Verwaltung von nationalsozialistischem Einfluss" entließ der Dreier-Ausschuss 20% der städtischen Beamten, Angestellten und Arbeiter.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt wurde die Benennung der Opladener Straßen zur Zeit des Nationalsozialismus erörtert. Nach der Verlesung der betroffenen Straßen wurde ein Ausschuss gebildet, der Vorschläge zur Umbenennung der Straßen und auch der Schulen machen sollte. Ihm gehörte Herr Rheinberg und Herr Mühlhaus an.

Um die Verwaltung aktionsfähiger zu machen, schlug Bürgermeister Voos vor, die Stadt in 20 Bezirke mit Bezirksvorstehern und je 10 Stadthelfern aufzuteilen. Das Gremium, das diesen Plan erörterte, bestand aus den Herren Flamme, Meierdirks und Schlieper. Außerdem wurden folgende Ausschüsse eingerichtet:

  1. Ausschuss für Wohnungswesen mit Herrn Holthausen, Herrn Flamme und Herrn Mühlhaus,
  2. Wiederaufbauausschuss,
  3. Ausschuss zur Überprüfung der Stadtbücherei.

Es folgte die Wahl von Vertretern für einen Arbeitsausschuss für den Kreis. Gewählt wurden Bürgermeister Voos und Herr Flamme. In den weiteren Tagesordnungspunkten erstattete der Bürgermeister Bericht über die Wasserversorgung Opladens, die zu diesem Zeitpunkt durch die Fa. Schusterinsel durchgeführt wurde. Nach Ablauf von ca. 14 Tagen sollte sich die Stadt dann wieder selbst versorgen können. Ferner nahm der Ausschuss noch einige Suspendierungen von Nationalsozialisten aus städtischem Dienst vor.

An dieser Aufzählung lässt sich erkennen, dass der Ratsausschuss in seiner ersten Sitzung vornehmlich mit dem Aufbau einer geordneten Verwaltung beschäftigt war, um die Grundlage für die Befreiung Opladens aus dem Elend und aus den Trümmern zu schaffen sowie die Stadtverwaltung von nationalsozialistischem Einfluss zu befreien.

Verfolgt man die Sitzungen des Ratsausschusses weiter, lassen sich folgende Themenschwerpunkte feststellen:

  1. Fortsetzung des Verwaltungsaufbaues und der Verwaltungspolitik,
  2. Bewältigung des Nationalsozialismus (Säuberung),
  3. Wiederaufbau,
  4. Linderung der Wohnungsnot und
  5. Versorgung der Bevölkerung.

Er ist erstaunlich zu welchem Zeitpunkt (nur einen Tag nach der bedingungslosen Kapitulation und drei Wochen nach Einmarsch und Besetzung Opladens durch die Amerikaner) und mit welchem Einsatz und mit welchem demokratischen Selbstverständnis sich Bürger Opladens unter der Führung von Bürgermeister Voos unter schwierigsten Bedingungen dem Wiederaufbau des (demokratischen) Gemeinwesens zuwandten.

Ausführlicher wird der Neubeginn in Opladen im Jahr 1945 im Rahmen eines Vortrages im Anschluss an die Jahreshauptversammlung am 3. September 2020 um 20 Uhr in der Villa Römer dargestellt.


Historischer Beitrag: Rote Rüben galten als Wundermittel, Aspirin geriet in Verdacht

Es gibt derzeit kaum ein Thema, das nicht mit der Corona-Pandemie zu tun hat. Pandemie bezeichnet die Länder- und Kontinentalübergreifende Ausbreitung einer Krankheit beim Menschen. Von eine Epidemie sprechen wir beim Ausbruch einer ansteckenden Krankheit, die sich schnell und extensiv ausbreitet und viele Individuen gleichzeitig in einem Gebiet oder einer Population trifft. Im Unterschied zur Epidemie ist eine Pandemie örtlich nicht beschränkt. Es kann aber auch bei Pandemien Gebiete geben, die nicht von der Krankheit betroffen werden.

Die wohl die tödlichste Pandemie der Menschheitsgeschichte war die Spanische Grippe, die mit dem Ende des Ersten Weltkriegs 2018 einherging. Sie forderte geschätzte 25 bis 50 Millionen Todesopfer. Dass die Zahlen so schwammig sind, liegt an der Kriegszensur. Manche Länder veröffentlichten gar keine Zahlen. Erst gegen Ende der 1990er Jahre begannen Historiker, sich mit der Spanischen Grippe zu beschäftigen, die im Vergleich zu den Kriegsgeschehnissen im kollektiven Gedächtnis kaum noch präsent war. 17 Millionen Menschen starben Schätzungen zufolge durch den Krieg.

Laura Spinney, die 2018 ein Buch über die Spanische Grippe veröffentlicht hat und darüber forschte, wie sie die Gesellschaft veränderte, erklärte in einer Ausgabe des Spiegel-Magazins im April, dass die damalige Pandemie aus dem kollektiven Erinnern aber offenbar „nie völlig verschwunden“ gewesen sei. Das zeige sich jetzt, da man sich während der Coronakrise so sehr an den Vergleich zur Spanischen Grippe klammere. Ihr Buch „1918 - Die Welt im Fieber“ fand zuerst wenige Beachtung. Jetzt gibt die Britin, die als Wissenschaftsjournalistin in Paris arbeitet und lebt, zahlreiche Online-Interviews. (Unsichtbarer Bösewicht, in: Der Spiegel, 11.4.2020)

Ihre These, warum an die Pandemie anders als an Kriegs- oder Naturkatastrophen erinnert werde, fußt auf der schlechten Erzählbarkeit.  Die Seuche beginne schleichend, sei dann auf einmal überall. Sie ende nicht abrupt, sondern fasere aus. Es gebe keinen wirklichen Schuldigen und auch kein Motiv. Der Medizinhistoriker Harald Salfellner wiederum erklärte jetzt in einem Interview im Kölner Stadt-Anzeiger, dass er durch Franz Kafka auf die Grippe aufmerksam geworden sei. Jemand habe ihn nach den Hintergründen dessen Grippe-Erkrankung 1918 gefragt. Dann habe er geforscht.

Salfellner erklärt die Tatsache, dass die Spanische Grippe vielfach in Vergessenheit geriet, damit, dass das Sterben, das Massensterben damals allgegenwärtig war. Der Umgang mit dem Tod sei ein anderer gewesen. „Es ist auch im Spiegel der damaligen Medien zu sehen. Selbst auf dem Höhepunkt der Epidemie, als die Leichenwagen unablässig durch die Straßen rumpelten, ging es über eine Zeitungsspalte selten hinaus. Und Bilder gab es überhaupt keine.“ Die Spanische Grippe sei in eine Zeit der Auflösung und Anarchie gefallen. (Man hat seitdem nicht viel gelernt, in: Kölner Stadt-anzeiger 1.4.2020)

Auch jetzt erleben wir Konfusion und Schuldzuweisung, die Vermutungen woher Corona kommt, treiben bunte Blüten. Die Spanische Grippe jedenfalls kam nicht aus Spanien, jedes Land hatte einen anderen Namen für die Influenza. Die Ursprünge werden in einem Militärlager im US-Bundesstaat Kansas vermutet. Lagerseuchen gab es in der Geschichte immer wieder. So trauerte beispielsweise der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm (Der Große Kurfürst) aus dem Hause Hohenzollern über seinen geliebten ältesten Sohn Karl Emil, der Ende 1674 in Straßburg einer Lagerseuche erlegen war. (Peter Mast, die Hohenzollern in Lebensbildern, Graz, Wien, Köln 1988, S. 68.)

Auch 1918 gab es Gesundheitstipps in der Opladener Zeitung

Die vermeintlichen Wundermittel gegen die Seuchen reichen von Rote Beete gegen die Spanische Grippe, Quecksilber gegen Syphilis oder Tabak gegen die Cholera. Am 24. Oktober 1918 gab auch die „Opladener Zeitung“ ihren Lesern den Ratschlag des Dr. Joseph Häusle in Feldkirch weiter, der als hervorragender Kenner der Naturheilkunde gelte: Rote Rüben seien ein gutes Mittel gegen die Krankheit. Als Ursachen der Spanischen Grippe wurden landauf, landab der Umgang mit alten Büchern, unsaubere Pyjamas, zu leichte Kleidung oder geschlossene Fenster genannt.

Heinz Schrenk hat für die Arbeitsgemeinschaft Genealogie und Geschichte Leverkusen in den Aufsätzen zur deutschen Geschichte 2018 in Bad 1 über die Spanische Grippe zum Kriegsende an Rhein und Wupper geforscht. „Die Presse“, so Schrenk, lieferte damals in der Region Informationen auf „nie gekanntem Niveau“. Er nennt die Opladener Zeitung, die Bergische Arbeiterstimme aus Solingen und im Kölner Raum den Stadt-Anzeiger zur Kölnischen Zeitung, das Kölner Tageblatt, die Kölnische Volkszeitung oder den Kölner Lokalanzeiger.

Durch das Belagerungsgesetz seien aber die Möglichkeiten, die Bevölkerung zu informieren, sehr eingeschränkt gewesen. „Die militärischen Zensurbehörden ließen generell alle Texte entfernen, die für die eigene Sache schädlich sein konnten.“ Folglich habe es Raum für Spekulationen gegeben. Auch das von der Firma Bayer hergestellte Medikament Aspirin sei in den Verdacht geraten, den krankheitsauslösenden Giftstoff unter die Menschen der Feindstaaten zu verbreiten. 

Die Opladener Zeitung vermeldete am 19. Oktober 1918 aus dem Verbreitungsgebiet der AOK von "bisher 5 bis 600 Krankmeldungen wöchentlich." Diese seien ab dem 6. Oktober auf 720 gestiegen. Die Bergische Arbeiterstimme wiederum berichtete aus dem Kreis Solingen, dass die Schulen in der Region geschlossen wurden. Und Geistliche erhielten die Anweisung, den Aberglauben zu vertreiben, der sich mit der  Grippe eingestellt hatte. Und auch das angebliche Allheilmittel Alkohol sei bei der Krankheit unangebracht. (Jan Sting)


Fotowettbewerb 2020: DenkMal! 90 Jahre Leverkusen

Teilen Sie mit uns Ihre Eindrücke und Ausblicke - Gehen Sie mit Ihrer Kamera auf Spurensuche in Leverkusen!

2020 kann die Stadt Leverkusen auf 90 Jahre Ihres Bestehens zurückblicken. 2020 lautet das Thema des Tages des offenen Denkmals und 17. Geschichtsfests "Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.".

Dies hat, ganz im Sinne des Projektes >LEV< Leverkusen – Stadtgeschichte mit Zukunft, die Idee hervorgebracht, die Leverkusener Bevölkerung aufzurufen, mit dem Fotoapparat oder der Kamera in Leverkusen auf Spurensuche zu gehen. (Anmerkung: Dies ist auch in der Corona-Krise eine gute Möglichkeit sich mit der Geschichte unserer Stadt auseinander zu setzen und die eigene Stadt und ihre Geschichte zu erkunden und zu erleben.)

Neben Fotoaufnahmen können auch Filmsequenzen oder Collagen zur Thematik erstellt werden. Über die „Bilder“ hinaus sind die „Spurensucher“ aufgerufen, Ihren Beitrag mit einem kurzen Text zu beschreiben.

Gesucht werden viele farbige, witzige, vielsagende, bunte, schrille, schräge, oder einfach nur schöne Aufnahmen unserer facetten- und auch geschichtsreichen Stadt. Neben Fotoaufnahmen können auch Filmsequenzen oder Collagen zur Thematik erstellt werden. Bitte beschreiben Sie Ihren Beitrag mit einem kurzen Text.

Einsendeschluss ist der 31. Juli 2020. Die detaillierten Teilnahmebedingungen entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Pressetext.

Eine Jury bewertet die Fotos bis zum 15. August 2020. Die Siegerehrung findet am 12. September 2020 in feierlichen Rahmen statt. Hierzu erfolgen persönliche Einladungen. Die Sieger der einzelnen Kategorien erhalten Sachpreise (Tagesfahrt/Stadtrundfahrt Leverkusen, Publikationen zur Stadtgeschichte u.v.a.m.).

13 ausgewählte Fotos werden in einem Fotokalender 2021 veröffentlicht, den alle Teilnehmer als Dank und Anerkennung erhalten. Darüber hinaus ist eine Fotoausstellung „DenkMal! 90 Jahre Leverkusen“ mit den eingereichten Beiträgen im Stadtgebiet geplant. Die Siegerbeiträge werden im Rahmen des 17. Geschichtsfestes am 13. September 2020 präsentiert.

Den Flyer für den Fotowettbewerb können Sie hier herunterladen!


Neues von unseren Partnern aus Schwedt an der Oder

Andreas Franke vom „Traditionsverein Schwedter Dragoner e. V.“ und Schwedter Heimatverein e.V. schrieb uns folgende Nachricht:

Liebe Freunde in Leverkusen,

heute möchte ich Eurem Wunsch nachkommen und ein paar aktuelle Informationen aus Schwedt übermitteln.

Leider ist hier das Vereins- und Kunstleben genau wie überall am Boden. Trotz Lockerungen ist so ziemlich alles abgesagt, einschließlich der geplanten Veranstaltungen „Inkontakt“, „Mittsomernacht“ u.v.m.

Ob das große Stadtfest über die Bühne geht ist noch ungewiss, aber Eure Zimmer sind noch reserviert. (Eine Delegation des OGV ist bereits eingeladen worden.)

Im Januar waren wir noch im Museum und im Februar zu einer Lesung in der Bibliothek.

Im Monat März wollten wir einen neuen Aufsteller (Anm.: Infotafel über die Schwedter Kasernen) einweihen, was leider aufgrund der Lage nicht mehr möglich war. "Anbei ein Zeitungsartikel aus dem UCKERMARK-ANZEIGER".

Der Inhalt des Aufstellers wäre gleichzeitig unser Beitrag für das Geschichtsfest im September bei Euch. Leider sind die Kasernen nicht unter Denkmalschutz, aber uns gehen langsam die Denkmäler aus. Die Kasernen sind sehr bekannt für Schwedt, da sie die lange Geschichte des 1. Brandenburgischen Dragonerregiments Nr. 2, geprägt haben.

In diesem Sinne wünsche ich Euch alles Gute und bleibt gesund.

Viele Grüße,

Andreas aus Schwedt/O.


Neues von Partnern: Projekt „SEiZiE“: Das „Team Ljubljana“ stellt sich vor

Teil des Forschungsprojekts „Stadtentwicklung in der Zwischenkriegszeit in Europa (1918-1939)“ (kurz „SEiZiE“) ist auch die Leverkusener Partnerstadt Ljubljana, die Hauptstadt Sloweniens. Die reiche Stadtgeschichte hat ihren Ursprung in einer römischen Stadt namens Emona. Ljubljana selbst wurde erstmals in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erwähnt. Die Herkunft des Namens der Stadt, Ljubljana, ist unklar. Im Mittelalter waren sowohl der Fluss als auch die Stadt unter dem deutschen Namen Laibach bekannt. Ljubljana lag in der Mitte einer Handelsroute zwischen der nördlichen Adria und dem Donauraum, es war die historische Hauptstadt von Krain, eines der historischen Länder der Habsburgermonarchie. Ljubljana blieb kulturelle und politische Hauptstadt der Slowenen und wurde nach der Auflösung des Österreichisch-Ungarischen Reiches 1918 zur slowenischen Hauptstadt im neuen Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, das später in Königreich Jugoslawien umbenannt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Ljubljana die Hauptstadt der Sozialistischen Republik Slowenien, Teil der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien. Diesen Status behielt sie bis zur Unabhängigkeit Sloweniens im Jahr 1991 bei, als sie Hauptstadt des neu gegründeten Staates wurde.

In Ljubljana wurde jahrhundertelang die Ausbildung von Studenten betrieben, doch erst 1919 wurde die Universität von Ljubljana gegründet, zu deren Gründungsmitgliedern auch die Philosophische Fakultät gehört. Zwischen den beiden Weltkriegen war die Universität von Ljubljana eine der jüngsten und kleinsten Universitäten im damaligen Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen und erhielt die geringsten Mittel. Am Ende des Zweiten Weltkriegs begann für die Universität Ljubljana ein neuer Zeitabschnitt. Die Gründungsfakultäten der Universität bauten ihre Studienprogramme aus, sodass auch an der Philosophischen Fakultät neue Abteilungen eingerichtet wurden. An der Philosophischen Fakultät ist es derzeit möglich, 25 verschiedene Fächer als eine Kombination aus einem Haupt- (A) und Nebenfach (B) oder nur ein Fach als Hauptstudiengang zu studieren. Für alle angebotenen Fächer werden auch Masterstudiengänge angeboten; aufgrund der Vielfalt und der immer stärker interdisziplinär ausgerichteten Forschungsorientierung der Studiengänge wird jeder Masterstudiengang individuell gestaltet.

Die Philosophische Fakultät wurde 1919 in erster Linie zu dem Zweck gegründet, die grundlegenden Felder der akademischen Forschung in Slowenien miteinander zu vernetzen, und sie erfüllt diese Aufgabe auch heute noch: Für die Mehrheit der Studiengänge, die sich in ihr entwickelt haben, ist die Philosophische Fakultät die höchste wissenschaftliche und pädagogische Einrichtung in Slowenien, und für einige dieser Studiengänge ist sie die „Heimatinstitution“. Ihre 7.700 Studenten helfen ihr, ihre ewige Jugend zu bewahren, obwohl sie eine weise alte Dame ist, die bereits 100 Jahre der Besinnung und des Wirkens erlebt hat. Es handelt sich um eine Fakultät, die internationale Anerkennung genießt und über angesehene Professoren, eine breite Palette von Studienprogrammen, erfolgreiche Studenten, internationale Studenten-Austauschprogramme, zahlreiche Verbindungen zwischen den Fakultäten, einen eigenen Verlag sowie die zweitgrößte Bibliothek Sloweniens verfügt und einen integralen Bestandteil des Zentrums der Hauptstadt bildet. Das Zentrum von Ljubljana verfügt auch über Bibliotheken, Archive, Galerien, Museen und Theater – alles Institutionen, die eine Art natürliches Laboratorium für die Arbeit der Studenten an den meisten Studiengängen unserer Fakultät darstellen.

Die Geschichte der Stadt Ljubljana war bereits Bestandteil des Projekts „Euphorie und Neuanfang: Entwicklung und Wahrnehmungen in europäischen Städten 1914-1918“, in dem die Veränderungen in den am Projekt beteiligten Städten in der Zeit des Ersten Weltkriegs anhand der Alltagsgeschichte in internationaler Zusammenarbeit erforscht wurden. Zur Nachbereitung und Fortsetzung dieser Forschungen wurde Ljubljana erneut in ein weiterführendes Projekt aufgenommen. Darin soll die Stadtentwicklung in der Zwischenkriegszeit 1918-1939 in acht europäischen Städten im internationalen Vergleich bearbeitet werden. Bilder, Geschichten, Fotografien, Dokumente und Statistiken aus Ljubljana werden diesmal von der Forschungsgruppe der Philosophischen Fakultät der Universität Ljubljana untersucht. Fünf Forscherinnen und Forscher des Historischen und des Kunsthistorischen Seminars der Philosophischen Fakultät der Universität Ljubljana werden daran arbeiten. 

Vom Historischen Seminar kommt die Assist. Prof. Irena Selišnik, die seit 2015 am Historischen Seminar lehrt und über slowenische Geschichte und Frauengeschichte des 19. Jahrhunderts forscht. Ihre Schwerpunkte liegen dabei in der Gender- und Sozialgeschichte des 19. Jahrhunderts; in diesem Rahmen erforscht sie die Bedeutung der politischen und sozialen Bewegung, die Geschichte der Emotionen, der sozialen Eliten und der Modernisierung.

Ein weiterer Mitwirkender ist Prof. Dušan Mlacovic, der derzeit den Fachbereich Geschichte leitet und Stadtgeschichte erforscht. Er beschäftigt sich derzeit mit der Erforschung von mediterranen Städten im Mittelalter. Ein weiteres Mitglied unseres Teams vom Fachbereich Geschichte ist Assist. Prof. Ana Cergol Paradiž, Sie lehrt Allgemeine Geschichte des 19. Jahrhunderts und Historische Anthropologie. In der Vergangenheit war sie an Studien zur Geschichte von Ljubljana im 19. Jahrhundert beteiligt.

Aus der Abteilung für Kunstgeschichte kommt Assist. Prof. Renata Novak Klemencic. Ihre Forschung widmet sich der Kunst und Architektur an den Adriaküsten mit besonderem Schwerpunkt auf der Stadt- und Architekturgeschichte. Das letzte Mitglied unseres Teams ist die promovierte Architekturhistorikerin Martina Malešic PhD, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrassistentin am Kunsthistorischen Institut der Philosophischen Fakultät in Ljubljana tätig ist. Neben anderen Lehrveranstaltungen unterrichtet sie auch das Einführungsseminar in die slowenische Kunst von 1800 bis zur Gegenwart, das sich auf die Ljubljaner Architektur der Zwischenkriegszeit konzentriert. Ihr Forschungsgebiet umfasst Theorie und Geschichte von Architektur, Design und Stadtplanung des 20. Jahrhunderts. Im Hinblick auf die Bedürfnisse des Projekts können auch andere Experten in das Projekt einbezogen werden.

Das Forschungsteam der Philosophischen Fakultät freut sich auf die Zusammenarbeit in dem neuen Projekt, auf die Begegnung mit neuen Partnern, auf den Austausch von Forschungsideen und Wissen und auf die Erweiterung der Forschungen zur Geschichte Ljubljanas, da dieses Projekt wahrscheinlich neue Forschungsfragen aufwerfen wird. Internationale Erfahrungen aus Seminaren und Workshops können unsere Arbeit im Hinblick auf Methoden und Konzepte durch gegenseitigen Input und kritisches Feedback immer wieder beflügeln und verbessern. Der Austausch von Ideen zu Interessengebieten knüpft auch die Beziehungen für künftige Kooperationen.

(Irena Selišnik, Philosophische Fakultät, Universität Ljubljana)


Stadtkultur in Leverkusen >SKiL< -Update-

Stadtkultur in Leverkusen >SKiL<
Das erste Teilprojekt im Rahmen von >LEV< – Stadtgeschichte mit Zukunft

Verschoben auf 2021 - Projektpartner bleiben an Bord

Leider müssen auch wir Covid-19 Tribut zollen und haben uns schweren Herzens dazu entschieden die Jubiläumsausstellung zum 90-jährigen Bestehen der Stadt Leverkusen um ein Jahr zu verschieben. Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, aber wir wollen im nächsten Jahr gesund den Geburtstag der Stadt Leverkusen nachfeiern.

Die Idee zu >SKiL< entstand aus dem ersten Bürgerdialog von >LEV<. Aus der Gruppe wurde der Wunsch geäußert sich anlässlich des 90-jährigen Bestehens der Stadt Leverkusen der Geschichte der Kultur in Leverkusen zu widmen. Dabei helfen uns weiterhin das Junge Theater Leverkusen, das Stadtarchiv Leverkusen, die Stadtbibliothek Leverkusen, die Musikschule Leverkusen, das Kammerorchester Leverkusen e.V., der Männerchor Germania gemeinsam mit Kurt Stichnoth und Norbert Kaluza. Im Zeitraum vom September 2021 bis Februar 2022 werden wir die neue Vermittlungsform „Kulturforum“, in der Villa Römer präsentieren.

Im Rahmen einer Ausstellung werden alle Projektpartner ein eigenes Modul gestalten und dasselbe bei einigen Gelegenheiten während der Ausstellungsphase mit Leben erfüllen, z.B. mit einer Inszenierung. Auf diese Weise sollen 90 Jahre Kultur in der Stadt Leverkusen sowohl multiperspektivisch erarbeitet als auch dokumentiert werden, sodass eine lebendige Kulturgeschichte Leverkusens durch und für alle Beteiligten entsteht.

Hierbei wird es ein modulares „Kulturforum“ geben:

  1. "Kulturstationen" - Stationen aus 90 Jahren Leverkusener Stadt- und Kulturgeschichte
  2. Leverkusener Kulturgeschichte im Spiegel der Pressefotografie
  3. Geschichte und aktive Vorstellung ausgewählter Leverkusener Kulturträger
  4. Kulturforum unterwegs

Der Geschäftsbericht 2019 liegt vor

Das Geschäftsjahr 2019, das Jahr des 40jährigen Bestehens des Vereins, war für den Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen ein positives, sehr abwechslungsreiches und erfolgreiches Jahr mit vielfältigen Aktivitäten, Projekten und Entwicklungen. Details können Sie dem durch den Vorstand verabschiedeten Geschäftsbericht 2019 entnehmen.

Folgendes Fazit wird am Ende des Geschäftsberichtes 2019 gezogen:

Das Geschäftsjahr 2019, in dem der OGV auf 40 Jahre Aktivitäten für die Geschichte unserer Stadt zurückblicken konnte, verlief sehr positiv und stellte eines der erfolgreichsten Jahre in der Vereinsgeschichte dar.

Dieser bemerkenswerte Erfolg wäre ohne das ehrenamtliche Engagement vieler aktiver Mitglieder, Mitarbeiter und Vereinsfreunde, die sich äußerst vielfältig für die Belange des Vereins einsetzten sowie ohne die Unterstützung und Zuwendung unserer Fördermitglieder und Förderer nicht möglich gewesen!!!

Hierfür ein großes Lob und ein herzliches Dankeschön an alle Mitarbeiter und Spender. Mit neuem Elan und Motivation und dem Engagement der Mitglieder und Mitarbeiter im Rücken können die neuen Herausforderungen im Geschäftsjahr 2020 angegangen werden, über die auf der kommenden Jahreshauptversammlung hoffentlich positiv zu berichten sein wird.

Den vollständigen Geschäftsbericht können Sie hier nachlesen.


Der Opladener Geschichtsverein trauert um sein Ehrenmitglied Rolf Müller

Rolf Müller *31. Dezember 1925 – † 20. April 2020

Rolf Müller war einer der ersten Förderer und Mentoren des „jungen“ OGV. Ab 1980 bereits Ehrenmitglied, wurde er 1986 zum Beisitzer des Vereins als Vertreter der Stadtgeschichtlichen Vereinigung und des Bergischen Geschichtsvereins Abteilung Niederwupper e.V. im OGV.

Der gebürtige Troisdorfer kam nach dem Anglistik- und Geschichtsstudium in Bonn als Studienreferendar nach Opladen, wo er 1954 hinzog und am Landrat-Lucas-Gymnasium, später am Werner-Heisenberg-Gymnasium, langjährig als Studiendirektor unterrichtete. Die Geschichte Opladens fesselte den Historiker von Anfang an. Er war 14 Jahre ehrenamtlicher Stadtarchivar der Kreisstadt Opladen, ab 1962 Vorstandsmitglied, viele Jahre stellvertretender Vorsitzender der Abteilung Niederwupper des BGV. 1985 gründete er die Stadtgeschichtliche Vereinigung e.V. Leverkusen, deren Vorsitzender er über viele Jahre war. Er wirkte am Erhalt vieler städtischer Gebäude mit, u. a. der Adler Apotheke in Opladen, des Freudenthaler Sensenhammers, von Gut Ophoven, der Rheindorfer Burg und des Schlosses Morsbroich. Darüber hinaus war er viele Jahre Vorstandsmitglied im Verkehrs- und Verschönerungsverein Opladen e.V. von 1874.

Rolf Müller war Mitbegründer und Förderer des 1994 ins Leben gerufenen Arbeitskreises Villa Römer, eines Vorgängers des heutigen Haus der Stadtgeschichte Leverkusen e.V. -Trägerverein Villa Römer-, der maßgeblich zum Entstehen und etablieren der Dauerausstellung zu Leverkusens Stadtgeschichte „ZeitRäume“ beigetragen hat. Bis ins hohe Alter war er an der Weiterentwicklung dieses Projekts mit Rat und Tat beteiligt.

Müller wollte Stadtgeschichte nicht nur selber betreiben, sondern auch weitergeben, als Lehrer und Autor. Sein bekanntestes Werk ist die 1974 erschienene umfassende Stadtchronik Opladens. Nach der Gründung des OGV besuchten die Junghistoriker auch Rolf Müller, erzählten von ihrem Vorhaben und baten um Bilder, alte Zeitungen und Schriftstücke. Dieser Bitte konnte sich Müller nicht verweigern. Er hat den jungen Vereinsmitgliedern nicht nur Schriftstücke, sondern auch seine Kenntnisse bereitwillig zur Verfügung gestellt; er hat ihre Arbeit fachlich unterstützt und brachte ihnen in einigen Vorträgen die Geschichte Opladens näher.

Als einer der ersten in der ganzen Region wurde Rolf Müller 1977 mit dem damals vom Landschaftsverband Rheinland neu ausgelobten Rheinlandtaler für verdienstvolle Kulturarbeit ausgezeichnet. 1995 wurde dem Lokalhistoriker für sein Lebenswerk das Bundesverdienstkreuz und 2001 der Kurt-Lorenz-Preis verliehen. 2005 wurde der herausragende Stadthistoriker mit dem Ehrenring der Stadt Leverkusen geehrt.

Rolf Müller ist am 20. April 2020 im Alter von 94 Jahren verstorben.

Der Opladener Geschichtsverein ist ihm zum großen Dank verpflichtet, bekundet aufrichtige Hochachtung für die Lebensleistung dieses einzigartigen Pädagogen und Historikers und wird sein Schaffen und seine Persönlichkeit in ehrender Erinnerung behalten. Rolf Müllers Verdienste um die stadtgeschichtliche Arbeit in Leverkusen und in der Region sind nicht hoch genug zu bewerten. Wir sind sehr dankbar, dass wir mit ihm in den letzten 40 Jahren zusammen arbeiten durften.


Der OGV gedenkt seines Mitgliedes Dr. Wolfgang Schartau

Dr. Wolfgang Schartau *23. Juni 1944 – † 22. März 2020

Mit Trauer nehmen wir Abschied von unserem Vereinsmitglied Wolfgang Schartau, der am 22. März 2020 nach langer Krankheit verstarb. Nach seiner langjährigen Tätigkeit bei Bayer als Geschäftsführer, Produktionsleiter und Leiter Strategische Planung beschloss er Geschichte zu studieren. Zunächst nahm er das Studium der Geschichte als Seniorenstudent an der Universität zu Köln auf, aber die Fahrerei, die Parkplatzsuche, die Präsenszeiten und so einige allzu geschwätzige Senioren waren ihm, gelinde gesagt, zu anstrengend. Also studierte er Geschichte an der Fernuniversität Hagen weiter und schloss, im Alter von 71 Jahren, das Studium erfolgreich mit einem Masterabschluss in Geschichte ab.

Im Laufe seines Geschichtsstudiums entdeckte er die Lust und die Freude an der historischen Forschung und stieß während des Ausstellungsprojekts „Angekommen/Angenommen – Leverkusener Integrationsgeschichte(n) seit 1945“ zu unserem Verein hinzu. Nicht nur hier wirkte er erfolgreich mit, sondern trug maßgeblichen zum Erfolg der Ausstellung „Kriegsenden in europäischen Heimaten“ bei. Während der Recherche zu den Kriegsenden entdeckte er im Bayer-Archiv sogar einen unbekannten Briefwechsel zwischen Carl Duisberg und Landrat Lucas, an dem er bis zuletzt geforscht hat. Dies hielt ihn aber nicht davon ab an der Ausstellung „Stadtkultur in Leverkusen“ mitzuarbeiten.

Auch als er befürchten musste, dass ihm nicht mehr viel Zeit auf Erden bleiben würde, hat er uns unermüdlich weiterhin unterstützt. Er gab uns viele Anregungen und Inspirationen und half bei der Projektarbeit, wo er nur konnte. Er war ein herzlicher, kluger und humorvoller Mensch, der große Freude an der wissenschaftlichen Diskussion und der geistigen Auseinandersetzung verspürte. Mit viel Freude und Wehmut werden wir uns an die Zeit erinnern, die wir mit Wolfgang Schartau verbringen durften.


T E R M I N H I N W E I S E

Auf Grund der Corona-Krise finden (vorerst) bis zum 30. Juni 2020 keine Veranstaltungen statt.


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Herausgeber:
Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen
Villa Römer – Haus der Stadtgeschichte, Haus-Vorster Str. 6, 51379 Leverkusen (Opladen)
www.ogv-leverkusen.de

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