Der Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen (OGV) bietet in Zusammenarbeit mit dem Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V. (JGV) vom 24. bis 28. März 2022 eine Studienreise nach Berlin und Potsdam an.
In den Wilden Zwanziger Jahren galt Berlin als verruchteste Kulturhauptstadt des Kontinents – eine Faszination, die bis heute ungebrochen ist. 1920 wurde Berlin zu Groß-Berlin und damit mit einem Schlag zur drittgrößten Stadt der Welt. Eine Weltstadt im Rausch. Zwischen Kudamm und Kaschemmen, Swingmusik und Sittenpolizei, Kümmelschnaps und Kokain – Berlin war schon damals eine pulsierende Stadt und die vitale Metropole, die pure Lebenslust atmet.
Der Erfolg von Musicals wie „Cabaret“, Filmen und Büchern wie „Berlin Alexanderplatz“ sowie bekannter Gassenhauer zeigen, wie sehr die Jahre der Weimarer Republik immer noch faszinieren. Die Kunst und die Welt der Künstler waren unglaublich und glamourös, zugleich auch kritisch und politisch engagiert. In pompösen Varietés und verruchten Tanzlokalen amüsierte sich die Reichshauptstadt prächtig. Noch heute gehören das Nachtleben und einige Orte der 20er Jahre – wie die Volksbühne oder Clärchens Ballhaus – zur kulturellen DNA der Großstadt.
Die Zeit der Weimarer Republik und insbesondere die sogenannten „Goldenen Zwanziger“ gelten auch als die Hochzeit des deutschen Films. Zu dieser Zeit entstanden in Babelsberg so unterschiedliche Klassiker wie „Die Nibelungen“ (1922–1924), „Der letzte Mann“ (1924), „Metropolis“ (1925/26), „Der blaue Engel“ (1929/30) und „Die Drei von der Tankstelle“ (1930). Dabei waren die ersten Nachkriegsjahre in Babelsberg wie im Rest der Republik von Armut, Unsicherheiten und vielerlei Umbrüchen geprägt.
Die Studienreise führt zu Originalschauplätzen der Zeit in Berlin und Potsdam: dem Potsdamer Platz, dem Kudamm, dem Tauentzien, der Friedrichstraße und dem Nollendorfplatz sowie den Filmstudios in Babelsberg. Ein Besuch der Stadtmuseen in Berlin und Potsdam und Stadtrundfahrten sowie die Teilnahme an einem Fachvortrag in Potsdam im Rahmen des JGV/OGV-Projektes „StadtRäume“ zur Zwischenkriegszeit in Europa runden die Besichtigungen in Berlin und Potsdam ab.
Ein ganztägiger Besuch in Leverkusens Partnerstadt Schwedt/Oder wirft einen Blick in die Zwischenkriegszeit in einer brandenburgischen Kleinstadt. Die Studienreise wird abgerundet durch Besuche des 1914 errichteten Wasserstraßenkreuzes Minden sowie der Gedenkstätte „Deutsche Teilung“ in Marienborn. Der Reisepreis beträgt pro Person 795,00 Euro im Doppelzimmer und 895,00 Euro im Einzelzimmer. Um Anmeldung bis zum 20. Februar 2022 wird gebeten. Interessenten können sich hier anmelden.