"Der Maler Richard Jakopic (1869–1943) aus Ljubljana"
Wir laden im Rahmen unserer Reihe "Leverkusener Kamingespräche" ein zum Vortrag
„Der Maler Richard Jakopic (1869–1943) aus Ljubljana “
Referent: Dragica Trobec-Zadnic, Stadtmuseum Ljubljana
am Mittwoch, 19. März 2014
um 18:30 Uhr
im Kaminzimmer der Villa Römer -Haus der Stadtgeschichte-
RIHARD JAKOPIC (1869 - 1943), Begründer der slowenischen modernen bildenden Kunst
Der Vortrag wird das Leben und Werk des slowenischen Malers Rihard Jakopic, einer der zentralen Figuren der slowenischen Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorstellen und die Bemühungen der slowenischen Kunsthistoriker beschreiben, seine Malerei im europäischen Kulturraum zu präsentieren.
Aktuelle Forschungen über Jakopic auf Grund des neuerworbenen Nachlasses seiner Familie, beweisen die große Rolle von Jakopic als Maler und Organisator des kulturellen Lebens in Slowenien. Er studierte an der Akademie in Wien und dann besuchte er in München die bekannte Ažbe-Kunstschule (bei dem slowenischen Maler und Pädagogen Anton Ažbe), wo auch viele, heute berühmte expressionistische Maler aus Europa und Amerika (Alexei Jawlensky, Wassilly Kandinsky, Gabrielle Münter, Igor Grabar, Hans Hofmann, …), studierten.
Rihard Jakopic, als guter Kenner der aktuellen europäischen Kunstströmungen am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wurde mit seinen drei Kollegen: Ivan Grohar, Matija Jama und Matej Sternen, die im slowenischen Raum noch heute als „Die Vier Impressionisten“ bezeichnet werden, zum Begründer der neuen slowenischen Kunst, wo die Bilder -mit den charakteristischen „regionalgeprägten“ Landschaftsmotiven und mit den anderen profanen Motiven- eine besondere „Stimmung“ ausstrahlen. Er hat die slowenischen Künstler erfolgreich für viele gemeinsame Projekte im In-und Ausland verbunden.
Jakopic hat im Jahre 1907 in Ljubljana seine private Malerschule gegründet, und im Jahre 1909 seinen Kunstpavillon, als den ersten Ausstellungsraum in Slowenien erichtet, wo er auch die erste historische Ausstellung vorbereitet hat, die die slowenische Kunsttradition seit 1800 präsentierte.
Die Ausstellungen im Pavillon zeigten das einheimische Schaffen. Die Produktionen der slowenischen Künstler haben unsere Künstler mit den Künstlern aus der damaligen Monarchie und mit denen aus der Mittel- und Südost Europa-Region verbunden (Beograd, Zagreb, Trieste, London, Sofia, Warschaw, Rom,…).
Die Bilder von Jakopic wurden auch nach seinem Tode mehrmals im Kontext der zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen der slowenischen Kunst bemerkbar dargestellt (Wien, Lissabon, Mailand… und auch in Deutschland, Wiesbaden, 1988, die Ausstellung „Die Wege zur Moderne und die Ažbe-Schule“). Die letzte größere Ausstellung in Paris, 2013, "Die slowenischen Impressionisten und ihre Zeit 1890 - 1920", hat wieder Aufmerksamkeit und Bewunderung für seine Meisterstücke erregt.
Sein umfangreicher Opus ist heute meistens in den slowenischen nationalen Institutionen und im Stadtmuseum Ljubljana vertreten, das auch einen großen Teil seines dokumentarischen Erbes bewahrt.
Nach der Jakopic - Retrospektive im Jahre 1970 laufen zur Zeit die Vorbereitungen für seine neue monographische Ausstellung mit dem Catalogue raisonnée, der auch seinen Beitrag zur europäischen kulturellen Fundgrube ins rechte Licht rücken wird.