Kooperation mit dem Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V. (JGV)

Eine einzigartige Partnerschaft für historische Bildung, Stadtforschung und europäische Zusammenarbeit


Der Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen (OGV) und der Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V. (JGV) arbeiten seit 2007 eng zusammen.
Diese Kooperation hat sich kontinuierlich vertieft und wurde 2012 vertraglich geregelt.
Heute bildet sie eine der tragenden Säulen der historischen Bildungs-, Ausstellungs- und Projektarbeit beider Städte.

Die Partnerschaft ist in Nordrhein-Westfalen nahezu einzigartig, da sie inhaltliche, strukturelle und organisatorische Elemente miteinander verbindet.
 

1. Jülich – Stadtprofil & historische Einordnung

Die Stadt Jülich, gelegen zwischen Köln und Aachen, gehört zu den historisch bedeutendsten Städten des Rheinlandes. Ihre Geschichte ist geprägt durch:

Historische Bedeutung

  • Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums Jülich
  • europäisches Zentrum der Renaissance-Stadtplanung im 16. Jahrhundert
  • eine der modernsten Festungsstädte Europas ihrer Zeit
  • die monumental erhaltene Zitadelle, eine der bedeutendsten Renaissance-Festungsanlagen nördlich der Alpen

Moderne Stadtentwicklung

  • 1945: nahezu vollständige Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
    Wiederaufbau nach modernen städtebaulichen Leitbildern
  • 1971: kommunale Neuordnung und Eingemeindungen
    Veränderung der kommunalen Identität

Jülich heute

Jülich ist heute eine Forschungs- und Wissenschaftsstadt von überregionaler Bedeutung, geprägt durch:

  • das Forschungszentrum Jülich (eines der größten in Europa),
  • die Fachhochschule Aachen – Campus Jülich,
  • Technologie- und Bildungsnetzwerke in Energie, Neurowissenschaften und Materialforschung.

Diese Verbindung aus reicher Geschichte und zukunftsorientierter Wissenschaft macht Jülich zu einem idealen Kooperationspartner.
 

2. Der Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V. – Profil & Rolle im Netzwerk

Der JGV gehört zu den aktivsten und bestaufgestellten historischen Vereinen der Region.
Er verfügt über:

  • rund 400 Mitglieder,
  • mehrere spezialisierte Arbeitskreise, darunter:
    • Mundartfreunde
    • Jüdisches Leben im Jülicher Land
  • ein regelmäßiges wissenschaftliches Vortragsprogramm („Mittwochsclub“) in Kooperation mit dem Museum Zitadelle Jülich
  • ein breites Publikationsspektrum:
    • Jülicher Geschichtsblätter (Jahrbuch)
    • Jülicher Forschungen
    • Veröffentlichungen des JGV (21 Bände)
  • eine umfangreiche wissenschaftliche Fachbibliothek, zugänglich zu festen Zeiten

Der JGV ist damit ein wissenschaftlich profilierter und organisatorisch starker Partner für den OGV.
 

3. Inhaltliche Zusammenarbeit – Projekte, die Maßstäbe setzen

Seit 2007 haben OGV und JGV zahlreiche gemeinsame Projekte durchgeführt, darunter:

Historische Großprojekte

  • Euphorie & Neuanfang (2014–2018)
    Internationales CERV-Projekt zur Geschichte europäischer Städte im Ersten Weltkrieg
  • Das preußische Jahrhundert (2015)
    Parallelausstellungen in Jülich und Leverkusen über Verwaltung, Kultur und Gesellschaft im 19. Jahrhundert
  • StadtRäume / UrbanSpaces (seit 2020)
    Europäisches Netzwerkprojekt zur Stadtentwicklung, Demokratiegeschichte und Erinnerungskultur der Zwischenkriegszeit.
  • StadtRäume 2.0 (ab 2024)
    Erweiterung des Netzwerks mit neuen Partnerstädten, Formaten und digitalen Werkzeugen.

Weitere gemeinsame Aktivitäten

  • Vorträge, Workshops, Tagungen
  • Ausstellungen und Digitalprojekte
  • Stadtgeschichtliche Vergleichsforschung Leverkusen–Jülich
  • Bürgerdialoge und Vermittlungsarbeit
     

4. Organisatorische Zusammenarbeit – ein Modell mit Vorbildcharakter

Die Kooperation ist seit 2012 vertraglich geregelt und heute strukturell fest verankert.

Gemeinsame Verwaltungsstrukturen

  • regelmäßige gemeinsame Vorstandstreffen
  • abgestimmte Jahres- und Projektplanung
  • gemeinsame Verwaltung und Nutzung von Ressourcen
  • strukturierter Austausch über Organisation und Ehrenamt

Gemeinsame Kommunikations- und Präsentationsformate

  • jährliches gemeinsames Programmheft
  • gemeinsame digitale Plattformen (u. a. für StadtRäume)
  • abgestimmte Öffentlichkeitsarbeit
  • gemeinsame Dokumentation und Archivierung

Gemeinsame Projektorganisation

Viele Projekte werden heute:

  • gemeinsam konzipiert,
  • gemeinsam beantragt,
  • gemeinsam finanziert,
  • gemeinsam umgesetzt.

Damit entsteht eine professionelle, belastbare und langfristige Struktur, die die Arbeit beider Vereine stärkt.
 

5. Bedeutung der Kooperation

Die Zusammenarbeit zwischen OGV und JGV…

  • verbindet historische Forschung, Bildung und Bürgerpartizipation,
  • stärkt regionale Identität und europäische Vernetzung,
  • ermöglicht Projekte, die ein einzelner Verein nicht leisten könnte,
  • hat Modellcharakter für interkommunale Zusammenarbeit,
  • schafft Synergien für Zukunftsprojekte wie StadtRäume 2.0 und das Institut für Stadtgeschichte Leverkusen.

Sie bildet damit eine strategische Säule der OGV-Arbeit bis 2030 und darüber hinaus.
 

Kontakt

Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V.
www.juelicher-geschichtsverein.de