Geplante Ausstellungen

Stadtentwicklung im 20. Jahrhundert – Freiheit, Stadt, Gesellschaft im Wandel - 12. September 2026 bis 28. Februar 2027

Die Ausstellung widmet sich der dynamischen und häufig auch konfliktreichen Entwicklung Leverkusens im 20. Jahrhundert. Entsprechend dem Jahresmotto „Freiheit – Stadt – Gesellschaft“ wird gezeigt, wie städtische Räume, gesellschaftliche Strukturen und demokratische Mitgestaltung in einer jungen Stadt gewachsen sind – und wie sich diese Prozesse in Europa spiegeln.

Leverkusen: Stadtwerdung in zwei Etappen (1930 und 1975)

Leverkusen ist eine Stadt mit einer außergewöhnlichen Entstehungsgeschichte:

  • 1930 entstand die erste Stadt Leverkusen durch den Zusammenschluss von Schlebusch, Rheindorf, Wiesdorf, Bürrig und Küppersteg.
  • 1975 wurde die heutige Stadt Leverkusen im Rahmen der kommunalen Neugliederung neu gegründet – durch die Fusion mit Opladen, Quettingen, Lützenkirchen, Bergisch Neukirchen und Hitdorf.

Diese doppelte Stadtgründung macht Leverkusen zu einem europäischen Modellfall moderner Stadtentwicklung, Identitätsbildung und demokratischer Selbstverwaltung.

Wiederaufbau, Migration und die Suche nach einer urbanen Mitte

Der umfangreiche Wiederaufbau nach 1945, der Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen, die Wohnungsnot und der Ausbau neuer Stadtteile prägten das Stadtbild nachhaltig. Die fehlende historisch gewachsene Stadtmitte führte zu jahrzehntelangen Diskussionen über Stadtplanung, Gestaltung und Identität. Die Suche nach einem modernen Zentrum wurde zu einem zentralen Thema der kommunalen Entwicklung.

Europäische Perspektiven: Stadtentwicklung im Vergleich

Leverkusens Geschichte wird in der Ausstellung mit Beispielen aus europäischen Partnerstädten und Projektpartnern gespiegelt. So entsteht ein Panorama städtischer Transformationsprozesse im 20. Jahrhundert:

  • Oulu (Finnland): Technologische Modernisierung und neue Stadtquartiere
  • Racibórz (Polen): Wiederaufbau und Identitätssuche nach Krieg und politischen Umbrüchen
  • Bracknell (Großbritannien): Geplante „New Town“ und Visionen der Nachkriegsmoderne
  • Villeneuve d’Ascq (Frankreich): Universitäts- und Planstadt der 1970er-Jahre
  • Ljubljana (Slowenien): Stadtentwicklung im Kontext nationaler Selbstbehauptung
  • Schwedt/Oder: Industriestadt im Wandel nach 1945 und 1990
  • Nikopol (Ukraine): Industrielle Transformationsprozesse und aktuelle Herausforderungen
  • Delphi (Griechenland): Spannungsfeld historischer Kulturlandschaft und moderner Stadtentwicklung

Diese Beispiele zeigen, wie europäische Städte auf Krieg, politische Umbrüche, Modernisierung und Migration reagierten – und wie urbaner Raum zum Spiegel demokratischer Entwicklungen wurde.

Teil des europäischen Projekts „StadtRäume / UrbanSpaces / StaR-UrbS 2.0“

Die Ausstellung ist eingebettet in das internationale Städte- und Forschungsnetzwerk StadtRäume / UrbanSpaces 2.0, das unter Leitung des Opladener Geschichtsvereins europäische Kommunen zusammenführt. Ziel ist es, urbane Räume historisch sichtbar zu machen, demokratische Entwicklungen vergleichbar darzustellen und lokale Identität im europäischen Kontext zu verstehen.

Was die Ausstellung bietet

  • Vergleichende Fallstudien zu Leverkusen und europäischen Partnerstädten
  • Historische Karten, Pläne und Bildmaterial
  • Digitale Tools und Methoden aus StadtRäume/UrbanSpaces 2.0
  • Themeninseln zu: Wiederaufbau, Migration, Stadtplanung, Industrie, Identität und Demokratie
  • Die Frage: Wie entstehen StadtRäume – und wie entstehen demokratische Gesellschaften?

Die Ausstellung lädt dazu ein, Leverkusens Geschichte neu, europäisch und demokratisch zu betrachten.

Das Begleitprogramm findet in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Leverkusen statt.

Eröffnung der Ausstellung: Samstag, 12. September  2026, 11 Uhr, Villa Römer - Haus der Stadtgeschichte, Haus-Vorster-Straße 6, 51379 Leverkusen.

Öffnungszeiten:
samstags 15 - 18 Uhr
sonn- und feiertags 11 - 16 Uhr
Abweichende Besuchszeiten und Führungen nach Vereinbarung.

Eintrittspreis: 4 €

Führungen:
nach telefonischer Anmeldung unter 02171-47843