40 Jahre OGV: Gratulation und Rückblick von Thomas Weers

Im September 2019 feierte der OGV im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich seinen 40. Geburtstag im Rahmen einer großen Festveranstaltung. Als sich der Abend nach allen Gratulations- und Dankesreden, Preisverleihungen und dem Festvortrag dem Ende neigte, meldete sich per Video-Botschaft ein Überraschungsgast: Thomas Weers, Mitglied der ersten Stunde des OGV, reihte sich ein in die Schar der Gratulanten und erzählte aus der Anfangszeit des Vereins.

Im September 2019 feierte der OGV im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich seinen 40. Geburtstag im Rahmen einer großen Festveranstaltung. Als sich der Abend nach allen Gratulations- und Dankesreden, Preisverleihungen und dem Festvortrag dem Ende neigte, meldete sich per Video-Botschaft ein Überraschungsgast: Thomas Weers, Mitglied der ersten Stunde des OGV, reihte sich ein in die Schar der Gratulanten und erzählte aus der Anfangszeit des Vereins. Nachfolgend die Transkription seiner Grußbotschaft.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Richrath,
Lieber Michael Gutbier und die gesamte Vorstandschaft des Opladener Geschichtsvereins,
Verehrte Festvortragende,
Liebe Gäste aus Nah und Fern, allen voran die Gäste aus den Partnerstädten Leverkusens, mit denen der Opladener Geschichtsverein schon seit vielen Jahren in einem engen Austausch steht,
Liebe Mitglieder der anwesenden Leverkusener Vereine, allen voran die Vereine, mit denen der OGV bereits seit Jahren beste Beziehungen unterhält, und die sehr zum Gelingen einer regen Partnerschaft rund um das stadtgeschichtliche Dokumentationszentrum in der Villa Römer beitragen, und – last but not least –
Liebe Mitglieder des Opladener Geschichtsvereins, die ihr in den letzten 40 Jahren des Vereinslebens eine – wie ich finde – beeindruckende Vereinsentwicklung hingelegt habt.

Ich freue mich sehr, als Vertreter der Vereins-Gründungsphase nach einem kurzen Grußwort gefragt worden zu sein. Leider kann ich heute nicht persönlich anwesend sein, freue mich aber, auf diesem Wege hoffentlich ein wenig zum Gelingen der Feierlichkeiten beitragen zu können.

Nach der Vereinsgründung im September 1979 bin ich als Vereinsmitglied Nr. 6 am 7. Januar 1980 zum damaligen OGC – dem „Opladener Geschichts-Club“ – hinzugestoßen. Michael Gutbier kannte ich flüchtig aus dem TuS Opladen, in dem wir beide in unterschiedlichen Altersgruppen – ich war damals nämlich „schon“ 14 – der Leichtathletik nachgingen. Meine Mutter wies mich damals auf einen Zeitungsartikel hin, in dem Michael Gutbier im Alter von zwölf Jahren seine erste „Publikation“ (Sehenswürdigkeiten in Opladen) vorstellte. Dies sei doch etwas Vernünftiges, waren die Worte meiner Mutter – und da ich stets die Ratschläge meiner Eltern befolgt habe, wurde ich 1980 mit 14 das damals älteste Vereinsmitglied. Keiner hatte zum damaligen Zeitpunkt geglaubt – die einzige Ausnahme war wahrscheinlich Michael Gutbier selbst –, dass dieser Verein die Kindheitstage der Mitglieder überleben würde.

Ich erinnere mich noch gut an die Skepsis der etablierten Geschichtsvereine in Leverkusen und Umgebung, da auch das damalige Konzept – wenn man da aus heutiger Sicht überhaupt ernsthaft von „Konzept“ sprechen kann – so anders war als das, was es seinerzeit so auf dem Markt gab. Das Ganze war zu Beginn natürlich kindlich ausgerichtet, mit Fragenrallyes auf dem Fahrrad, alten Ausstellungsstücken und Fotos, die zusammengesammelt wurden, sowie einer eigenen Vereins-Zeitung, hatte aber einen ziemlich großen Aufmerksamkeitseffekt und brachte junge Leute mit Stadtgeschichte zusammen.

Auch in den Anfangszeiten gab es bereits einige Förderer, die weitsichtig erkannt hatten, dass dort etwas Förderungswürdiges entstehen könnte. Bruno Wiefel machte hier den Anfang und hat nicht nur Kontakte hergestellt. Auch die Schulleiter Bernhard Heits und Alfried Wichmann seien hier stellvertretend genannt. Sie alle haben uns damals nicht nur „salonfähig“ gemacht, sondern ideell wie finanziell einen wichtigen Grundstein gelegt. Leider sind die allermeisten aus dieser Anfangszeit nicht mehr unter uns, eben die angesprochenen Herren Wiefel, Wichmann, Heits, aber auch Frau Gertrud Liedtke und die an Jahren älteren Mitglieder der ersten Stunde, wie zum Beispiel das Ehepaar Höhnke, an die hier stellvertretend erinnert werden muss.

Nicht nur für mich waren die zwölf Jahre meiner sehr aktiven Vereinstätigkeit im Alter von 14 bis 26 sehr lehrreich; und wie ich haben auch andere von diesen Erfahrungen im Berufsleben stark profitieren können. Ich bin froh, gemeinsam mit damals schon über 100 Mitgliedern den Grundstein gelegt haben zu dürfen zu etwas, das heute – nach 40 Jahren – weiterhin erfolgreich wächst und gedeiht.

Ich wünsche meinem Verein für die kommenden Dekaden weiterhin viel Erfolg und dem Vorstand ein gutes Händchen. Ihnen allen wünsche ich heute einen schönen Abend und gemeinsame gute Erinnerungen!