Geschichte am Kamin

Dieses Veranstaltungsformat des OGV umfasst ganz unterschiedliche Veranstaltungsangebote (Vorträge, Diskussionen, Konzerte, Führungen, Filmvorführungen, ...), welche in der Regel am ersten Mittwoch eines Monats um 18: 30 Uhr -vor der Pandemie- im Kaminzimmer in der Villa Römer -Haus der Stadtgeschichte- stattfinden (früher "Leverkusener Kamingespräche").
Seit Beginn der Pandemie finden die Veranstaltungen bis auf weiteres im Agam- oder Vortragssaal des Forum Leverkusen statt.



Alle Vortrags- und weitere als hybrid oder virtuell gekennzeichnete Veranstaltungen können auch im virtuellen Veranstaltungsraum besucht werden.
 

Für alle Veranstaltungen ist eine vorherige Online-Anmeldung notwendig. Vielen Dank.
 


Mittwoch, 5. März 2025: Der Maler Johann Peter Hasenclever (1810–1853) – Humor und Sozialkritik in der Düsseldorfer Malerschule (Arbeitstitel)

Referentin: Dr. Denise Steger

Beschreibung folgt!

Mittwoch, 5. März 2025, 18:30 Uhr
Kaminzimmer, Villa Römer, Haus-Vorster Str. 6, 51379 Leverkusen (in der Reihe Geschichte am Kamin)

[auch: Mittwoch 30. April 2025, 19:30 Uhr
Schlosskapelle in der Zitadelle Jülich (in der Reihe Mittwochsclub)]

Eintritt: frei


Mittwoch, 2. April 2025: Von der Freiheit eines Christenmenschen. Kurze Anmerkung zu den Bauernkriegen

Referent: Prof. Dr. Wolfgang Hasberg

Von der Freyheit eines Christenmenschen – so lautet der Titel einer der Grundschriften Martin Luthers aus dem Jahr 1520. Fünf Jahre vor der Erhebung der Bauern hatte er damit ein Motto ausgegeben, dem sich die Schar bediente, die sich 1524 im süddeutschen Schwaben und mitteldeutschen Thüringen, in Franken, Tirol und der Schweiz gegen die Herrschaft des Adels erhob. Mehr als 70.000 der Aufständischen sind während dieser ersten großen Massenproteste ums Leben gekommen, als sie 1525 niedergeschlagen wurden. Die Bauern hatten den Reformator gründlich missverstanden, und doch hatte seine Bewegung und seine Renitenz gegenüber der etablierten kirchlichen wie weltlichen Herrschaft die Massen aufgerüttelt. 2025 sind es 500 Jahre seitdem diese Bauernproteste für die kurze Zeit von zwei Jahren politische Beteiligung und ökonomische Besserstellung eingefordert haben. Was haben ihre Forderungen bewirkt? Was von ihnen bewegt uns noch heute? Wie weit sind die Freiheiten gediehen, von denen die Bauern beseelt waren und von denen Martin Luther gesprochen hatte?

Mittwoch, 2. April 2025, 18:30 Uhr
Forum Leverkusen, Am Büchelter Hof 9, 51273 Leverkusen (in der Reihe Geschichte am Kamin)

[auch: Mittwoch, 29. Januar 2025, 19:30 Uhr
Schlosskapelle in der Zitadelle Jülich (in der Reihe Mittwochsclub)]

Eintritt: frei


Mittwoch, 4. Juni 2025: 1975: Im Spannungsfeld von Planungsdrang und Identitätssuche: Akteure, Konfliktfelder und Wirkungen der kommunalen Neugliederung im Raum Leverkusen

(in Zusammenarbeit mit der Abteilung Leverkusen-Niederwupper des Bergischen Geschichtsvereins)

Referent: Prof. Dr. Jürgen Mittag

Die kommunale Neugliederung von 1968 bis 1975 brachte für den Raum der heutigen Stadt Leverkusen tiefgreifende Veränderungen. Am 1. Januar 1975 erhielt die Großstadt Leverkusen durch den Zusammenschluss mit der Kreisstadt Opladen und der Stadt Bergisch Neukirchen nicht nur neue administrative Grenzen, sondern es entwickelte sich auch eine neue Stadtkultur. Der Zusammenschluss war umstritten und stieß auf erheblichen Widerstand. Als er vollzogen war, fielen die Reaktionen im bisherigen Leverkusen und in Opladen – aber auch in den weiteren neuen und alten Stadtteilen – höchst ambivalent aus. Sie spiegelten die unterschiedlichen Interessen und Perspektiven der Bürgerinnen und Bürger, der politischen Parteien und der zivilgesellschaftlichen Organisationen wider. Überwog im bisherigen Leverkusener Stadtgebiet die Freude und Zuversicht, dominierte in Opladen zunächst die Skepsis. Während der Leverkusener Anzeiger titelte „Freude nach der endgültigen Entscheidung: große kreisfreie Stadt“ und die Kölnische Rundschau schrieb „Leverkusen hat es jetzt doch geschafft“, wurde mit Blick auf Opladen konstatiert, dass die „Auslöschung der kommunalen Selbstständigkeit (…) vor allem in Opladen tiefe Wunden geschlagen“ habe. Für die Stadtgeschichte Leverkusens ergeben sich aus diesen Stellungnahmen zentrale Fragen: Markierte 1975 die Geburtsstunde einer neuen Stadt? Hatte die Gebietsreform das Ende gewachsener Strukturen und Traditionen – oder den Aufbruch in eine neue kommunale Zukunft zur Folge? Und welche Folgen hatte die Gebietsreform für die kommunale Identität in Leverkusen. Ziel des Vortrags ist es, die Reform und ihre historischen Hintergründe darzulegen. Zugleich sollen auch die langfristigen Folgen beleuchtet werden und den Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit eröffnet werden, die Bedeutung der Gebietsreform selbst einordnen und reflektieren zu können.

Mittwoch, 4. Juni 2025, 18:30 Uhr
Forum Leverkusen, Am Büchelter Hof 9, 51273 Leverkusen (in der Reihe Geschichte am Kamin)

Eintritt frei!


Mittwoch, 6. August 2025: Bedrohte Ordnungen und ein „versunkenes Jahrtausend“. Die rheinischen Jahrtausendfeiern im Jahr 1925

Referent: Dr. Keywan Klaus Münster

Hinter den rheinischen Jahrtausendfeiern verbargen sich eine Vielzahl kommunal organisierter Ausstellungen, Festveranstaltungen und -umzüge, Kundgebungen und Gottesdienste im ganzen Rheinland. Diese geschichtspolitische Großinitiative demonstrierte in politisch unruhiger Zeit eine angeblich tausendjährige Zugehörigkeit der Region zum Deutschen Reich. Als Anlass nutzten die Initiatoren – führende Vertreter des rheinischen Provinzialverbandes und rheinischer Städte – das Jubiläum eines öffentlich kaum bekannten mittelalterlichen Friedensvertrags aus dem Jahr 925. Damit trafen sie einen Nerv, denn die tausendjährige Geschichte zwischen 925 und dem besetzten Rheinland des Jahres 1925 bildete für die Zeitgenossen eine Projektionsfläche für regionale und nationale Ambitionen. Der Vortrag untersucht Akteure, Interessen und Motivationslagen hinter dem Großereignis. Dabei soll die Thematik auch in aktuellere Forschungen eingeordnet und gleichzeitig als Zugang genutzt werden, um die Reaktionen der Zeitgenossen auf sehr unterschiedliche und doch immer als akut empfundene Bedrohungsszenarien zu untersuchen.

Mittwoch, 6. August 2025, 18:30 Uhr
Kaminzimmer, Villa Römer, Haus-Vorster Str. 6, 51379 Leverkusen (in der Reihe Geschichte am Kamin)

[auch: Mittwoch, 24. September 2025, 19:30 Uhr
Schlosskapelle in der Zitadelle Jülich (in der Reihe Mittwochsclub)]

Eintritt: frei


Mittwoch, 1. Oktober 2025: Freiheit und Gesellschaft in der Weimarer Republik

Referent: Prof. Dr. Bernd Braun

Die November-Revolution 1918 und die daraus entstandene Weimarer Republik führten allgemein zu einer großen Zunahme persönlicher und gesellschaftlicher Freiheiten. Erwähnt seien nur die bereits in der Weimarer Verfassung erstmals verankerte Gleichberechtigung der Frau, die durch die Abschaffung der Zensur in allen Bereichen blühende Weimarer Kultur, letztlich die Freiheit von Angst, sein Leben als Soldat zu verlieren. Allerdings waren viele Freiheiten wie etwa diejenigen sexueller Minderheiten auf die Metropolen beschränkt und erreichten die deutsche Provinz nicht. Der durch Serien wie „Babylon Berlin“ sehr einseitig ausgerichtete Fokus auf diese Thematik galt nicht für ganz Deutschland. Was die Weimarer Republik dauerhaft nicht leisten konnte, war die Freiheit von sozialer Not und Verelendung durch die im Winter 1929/30 einsetzende Massenarbeitslosigkeit. Dieses Defizit brachte Hitler an die Macht, woraus man die These ableiten kann, dass soziale Fragen für die Gesamtheit einer Bevölkerung stets größeres Gewicht besitzen als kulturelle Fragen.

Mittwoch, 1. Oktober 2025, 18:30 Uhr
Kaminzimmer, Villa Römer, Haus-Vorster Str. 6, 51379 Leverkusen (in der Reihe Geschichte am Kamin)

[auch: Mittwoch, 29. Oktober 2025, 19:30 Uhr
Schlosskapelle in der Zitadelle Jülich (in der Reihe Mittwochsclub)]

Eintritt: frei


Mittwoch, 3. Dezember 2025: Ordnung statt Freiheit? Die reformatorischen Konzepte von Herzog Johann III. von Kleve, Jülich und Berg, Graf von der Mark und Ravensberg

Referent: Prof. Dr. Ralf-Peter Fuchs

Der Begriff „Freiheit“ ist im politischen Sprachgebrauch noch immer sehr präsent. Dass er sehr viele, mitunter widersprüchliche Bedeutungen haben kann, zeigt sich bereits mit Blick auf die Frühe Neuzeit. Im Fokus des Vortrags stehen Begriffe von Freiheit aus dem frühen 16. Jahrhundert, welche die Welt der Menschen im Alten Reich ins Wanken brachten: Sowohl die Aufständischen im Bauernkrieg als auch viele Reformatoren der Kirche sprachen von der Freiheit als Ziel ihrer Wünsche. Sie sollten feststellen, dass etwas sehr Unterschiedliches damit gemeint sein konnte. Am Niederrhein, in den jülich-klevischen Ländern, sollte das Ringen um „Freiheit“ wiederum zu entschlossenem Handeln des Landesherrn und seiner Regierungsräte führen, um den Sturz von politischer, gesellschaftlicher und kirchlicher Ordnung zu verhindern. Herzog Johann III. von Kleve, Jülich und Berg (1490–1539) wollte durchaus eine Reformation der Kirche durchsetzen. Zugleich wollte er aber Verhältnisse wie im Bauernkrieg um jeden Preis verhindern.

Mittwoch, 3. Dezember 2025, 18:30 Uhr
Kaminzimmer, Villa Römer, Haus-Vorster Str. 6, 51379 Leverkusen (in der Reihe Geschichte am Kamin)

[auch: Mittwoch, 26. November 2025, 19:30 Uhr
Schlosskapelle in der Zitadelle Jülich (in der Reihe Mittwochsclub)]

Eintritt: frei


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