Geschichte am Kamin

Dieses Veranstaltungsformat des OGV umfasst ganz unterschiedliche Veranstaltungsangebote (Vorträge, Diskussionen, Konzerte, Führungen, Filmvorführungen, ...), welche in der Regel am ersten Mittwoch eines Monats um 18: 30 Uhr -vor der Pandemie- im Kaminzimmer in der Villa Römer -Haus der Stadtgeschichte- stattfinden (früher "Leverkusener Kamingespräche").
Seit Beginn der Pandemie finden die Veranstaltungen bis auf weiteres im Agam- oder Vortragssaal des Forum Leverkusen statt.



Alle Vortrags- und weitere als hybrid oder virtuell gekennzeichnete Veranstaltungen können auch im virtuellen Veranstaltungsraum besucht werden.
 

Für alle Veranstaltungen ist eine vorherige Online-Anmeldung notwendig. Vielen Dank.
 


11. Januar 2026: Leverkusener Geschichtsmatinee: „Demokratischer Neubeginn im Raum Leverkusen“

Mit der zweiten Leverkusener Geschichtsmatinee wird das Jahresprogramm eröffnet und damit ein neues, dauerhaftes Auftaktformat im kulturellen Leben der Stadt etabliert.

Unter dem Jahresmotto „Freiheit – Stadt – Gesellschaft“ richtet die Matinee den Blick auf einen zentralen Wendepunkt lokaler Demokratiegeschichte: den Neubeginn nach 1945. Unter dem Titel „Demokratischer Neubeginn im Raum Leverkusen: Die politischen Parteien nach 1945“ beleuchten ausgewiesene Expertinnen und Experten den Wiederaufbau politischer Kultur in Leverkusen und den damals gegründeten Stadtteilen. Im Mittelpunkt stehen die frühen Organisationsformen, die politischen Herausforderungen der Nachkriegszeit und die Frage, wie demokratische Strukturen in einer zerstörten und gesellschaftlich fragmentierten Stadt erneut entstehen konnten.

Die Matinee wird durch musikalische Beiträge feierlich gerahmt und lädt im Anschluss bei Kaffee und Begegnungsmöglichkeiten zum Austausch ein. Besucherinnen und Besucher haben die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und die aktuelle Ausstellung in der Villa Römer zu besuchen.

Bereits ab 10:30 Uhr sind alle Interessierten herzlich willkommen. Bei einem Begrüßungskaffee wird zudem das neue OGV-Jahresprogramm 2026 mit dem thematischen Schwerpunkt „Freiheit – Stadt – Gesellschaft“ ausgegeben.

Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen das neue Geschichts- und Kulturjahr zu beginnen und den Blick auf die demokratische Entwicklung unserer Stadt zu richten.

Sonntag, 11. Januar 2026; 11:00 Uhr
Villa Römer – Haus der Stadtgeschichte

in Kooperation mit dem Bergischen Geschichtsverein Abteilung Leverkusen-Niederwupper e.V. und der Volkshochschule Leverkusen


4. Februar 2026: Vortrag "Städte im Rheinland"

Referent: Dr. Wolfgang Rosen

Das Rheinland ist eine Region mit außergewöhnlich vielfältiger Stadtlandschaft – von alten Residenz- und Handelsstädten über Industriestandorte bis hin zu modernen Verwaltungszentren. Prof. Dr. Wolfgang Rosen, Herausgeber des Rheinischen Städteatlas, führt in die Geschichte und Typologie dieser Städte ein. Er zeigt, wie sich Stadtformen und Stadtfunktionen über die Jahrhunderte gewandelt haben – und welche Bedeutung diese Entwicklungen für das heutige Verständnis von Urbanität im Rheinland besitzen.

Mittwoch, 4. Februar 2026, 18:30 Uhr
Villa Römer – Haus der Stadtgeschichte (in der Reihe Geschichte am Kamin)

in Kooperation mit der Volkshochschule Leverkusen


4. März 2026: Vortrag "Stadtentwicklung Leverkusens nach 1945"

Referenten: Stefan Karl & Michael D. Gutbier M.A.

Die Entwicklung Leverkusens nach 1945 war geprägt von tiefgreifenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und städtebaulichen Veränderungen. Der Wiederaufbau, die Integration von Geflüchteten und Vertriebenen, der wirtschaftliche Strukturwandel sowie Veränderungen der Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur stellten Stadt und Region vor erhebliche Herausforderungen. Mit der kommunalen Neugliederung 1975 und dem Zusammenschluss ur Stadt Leverkusen ergaben sich zusätzliche planerische, organisatorische und stadtstrukturelle Aufgaben, die die weitere Stadtentwicklung entscheidend beeinflussten.

Im Vortrag beleuchten Michael D. Gutbier und Stefan Karl diese Entwicklungen aus zwei sich ergänzenden Perspektiven:

  • Michael D. Gutbier stellt die historischen Rahmenbedingungen dar: Wiederaufbauprozesse, Migration und Bevölkerungszuwachs, wirtschaftliche Veränderungen, infrastrukturelle Herausforderungen sowie die Bedeutung der kommunalen Neugliederung für die Stadtstruktur und das Selbstverständnis Leverkusens.
  • Stefan Karl, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung der Stadt Leverkusen, erläutert die planerische Perspektive: die Leitbilder der Stadtplanung seit den 1950er Jahren, ihre Umsetzung in Leverkusen an Beispielen, die Folgen der Neugliederung 1975 sowie die aktuellen planerischen Herausforderungen der Stadtplanung und -entwicklung.

Gemeinsam zeigen beide Referenten, wie sich Leverkusen seit 1945 gewandelt hat, welche Kontinuitäten und Brüche die Stadtentwicklung prägten – und welche Schlussfolgerungen sich daraus für die Zukunft ziehen lassen.

Mittwoch, 4. März 2025, 18:30 Uhr
Vortragssaal im Forum Leverkusen (in der Reihe Geschichte am Kamin)

in Kooperation mit der Volkshochschule Leverkusen


1. Juli 2026: Vortrag "Ordnung statt Freiheit? Die reformatorischen Konzepte von Herzog Johann III. von Kleve, Jülich und Berg, Graf von der Mark und Ravensberg"

Referent: Prof. Dr. Ralf-Peter Fuchs

Der Begriff „Freiheit“ ist im politischen Sprachgebrauch noch immer sehr präsent. Dass er sehr viele, mitunter widersprüchliche Bedeutungen haben kann, zeigt sich bereits mit Blick auf die Frühe Neuzeit. Im Fokus des Vortrags stehen Begriffe von Freiheit aus dem frühen 16. Jahrhundert, welche die Welt der Menschen im Alten Reich ins Wanken brachten: Sowohl die Aufständischen im Bauernkrieg als auch viele Reformatoren der Kirche sprachen von der Freiheit als Ziel ihrer Wünsche. Sie sollten feststellen, dass etwas sehr Unterschiedliches damit gemeint sein konnte. Am Niederrhein, in den jülich-klevischen Ländern, sollte das Ringen um „Freiheit“ wiederum zu entschlossenem Handeln des Landesherrn und seiner Regierungsräte führen, um den Sturz von politischer, gesellschaftlicher und kirchlicher Ordnung zu verhindern. Herzog Johann III. von Kleve, Jülich und Berg (1490–1539) wollte durchaus eine Reformation der Kirche durchsetzen. Zugleich wollte er aber Verhältnisse wie im Bauernkrieg um jeden Preis verhindern.

Mittwoch, 1. Juli 2026, 20:00 Uhr – im Anschluss an die OGV-Jahreshauptversammlung 2026
Villa Römer – Haus der Stadtgeschichte (in der Reihe Geschichte am Kamin)

in Kooperation mit der Volkshochschule Leverkusen


7. Oktober 2026: Vortrag "Stadtentwicklung in der Moderne – das Beispiel Köln"

Referentin: Prof. Dr. Petra Sophia Zimmermann

Die Großstadt Köln erlebte im 20. Jahrhundert eine Reihe einschneidender Metamorphosen. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs verlor die Metropole am Rhein ihren Festungsstatus, der die Anlage großzügiger Umgehungsstraßen und Grünzüge ermöglichte. Gleichzeitig wurde die Stadt als Industriestandort immer wichtiger. Mit der Messe auf der rechten Rheinseite wurde die Stadt ein Schaufenster der Moderne. Die massiven Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg zwangen zu einer Reorganisation des Stadtraums im Rahmen des Wiederaufbaus. Die „Dynamik der 50er Jahre“ brach sich nicht nur in nahezu ikonischen Neubauten wie Oper und Schauspielhaus bahn, sondern auch in der Anlage einer großzügigen verkehrlichen Infrastruktur, die verbunden war mit dem Wunschbild der „autogerechten Stadt“. Der Vortrag wird vor allem auf die Planungseuphorie der Nachkriegszeit fokussieren, die spätestens in den 1970er-Jahren durch ökonomische Krisen einen deutlichen Dämpfer erhielt. Am Beispiel von Köln lassen sich zahlreiche Phänomene des Städtebaus der Moderne diskutieren, die auch für das direkt benachbarte Leverkusen nach 1945 eine große Rolle spielten.

Mittwoch, 7. Oktober 2026, 18:30 Uhr
Villa Römer – Haus der Stadtgeschichte (in der Reihe Geschichte am Kamin)

in Kooperation mit der Volkshochschule Leverkusen


4. November 2026: Vortrag "80 Jahre Nordrhein-Westfalen"

Referent: Dr. Guido Hitze

In Bezug auf die Gründungsphase Nordrhein-Westfalens schien deren Geschichte lange Zeit so gut wie auserzählt. Nordrhein-Westfalen war, so der wissenschaftliche Konsens, eines der 1946 oder später entstandenen typischen „Bindestrich-Länder“, ein Produkt der unmittelbaren Nachkriegszeit, ohne eigene Vorgeschichte und Traditionen, ein von der britischen Besatzungsmacht aus vor allem außenpolitischen und ökonomischen Motiven geradezu willkürlich zusammengesetztes Konglomerat aus den nördlichen Resten der alten Rheinprovinz und der ehemaligen preußischen Provinz Westfalen, 1947 ergänzt durch das vormals selbständige Land Lippe-Detmold. Der Gründungsakt vom August 1946, die „Operation Marriage“, wurde zum Sinnbild einer administrativen Maßnahme der Briten, die Rheinländern und Westfalen verkündet wurde, ohne sie zu fragen, und die beide schließlich gegen ihren Willen in einem neuen, gemeinsamen Land zwangsvereinte. Jüngste Forschungsergebnisse lassen an diesem Mythos begründete Zweifel aufkommen.

Berücksichtigt man die vielfältigen Pläne und Vorstellungen aus der Zeit der intensiven Reichsreformdebatte der Weimarer Republik und die Initiativen der Ruhrindustrie zur Schaffung einer Wirtschaftsprovinz „Rheinland-Westfalen“ ohne den südlichen Teil der damaligen Rheinprovinz unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg, erscheint es zumindest nicht vermessen, die vorgeblich so „künstlich“ und von außen aufgezwungene Existenz Nordrhein-Westfalens als eine verspätete Realisierung im Wesentlichen älterer deutscher Ideen und Konzepte neu zu deuten.

Mittwoch, 4. November 2026, 18:30 Uhr
Villa Römer – Haus der Stadtgeschichte (in der Reihe Geschichte am Kamin)

in Kooperation mit der Volkshochschule Leverkusen

in Jülich:
Mittwoch, 25. Februar 2026, 19:30 Uhr (in der Reihe Mittwochsclub)
Schlosskapelle in der Zitadelle Jülich


2. Dezember 2026: Vortrag "Konrad Adenauer. Leben in Zeiten des Umbruchs"

Referent: Dr. Holger Löttel 

Als Konrad Adenauer im September 1949 mit 73 Jahren zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt wurde, hatte er der zwei Weltkriege, den Untergang einer Monarchie, das Scheitern einer parlamentarischen Republik und die Herrschaft einer totalitären Diktatur erlebte. Vor dem Hintergrund dieser fundamentalen Unsicherheitserfahrung konnte er sich nicht sicher sein, ob die westdeutsche Nachkriegsdemokratie länger Bestand haben würde. Sein Ziel war es daher, sie möglichst rasch und unumkehrbar zu stabilisieren. In seinem Vortrag zeichnet Holger Löttel von der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus ein Leben in Zeiten des Umbruchs nach, das in historisch-politischer Hinsicht aktueller erscheint als jemals zuvor.

Mittwoch, 2. Dezember 2026, 18:30 Uhr
Villa Römer – Haus der Stadtgeschichte (in der Reihe Geschichte am Kamin)

in Kooperation mit der Volkshochschule Leverkusen

in Jülich:
Mittwoch, 25. November 2026, 19:30 Uhr (in der Reihe Mittwochsclub)
Schlosskapelle in der Zitadelle Jülich


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