Jahresthema 2025 „Freiheit – Stadt – Gesellschaft“

Wer kennt sie nicht, die gesellschaftlichen Zwänge, die der freien Entfaltung der individuellen Ambitionen entgegenstehen? Seien es die einfachen gesellschaftlichen Gepflogenheiten im Umgang mit einander oder komplexe Kulturen wie Arbeit und Kultur, Politik und Wirtschaft umfassen. Das Sinngewebe umfassender Kollektive, wie es die neueren Kulturwissenschaften ausdrücken.

Dabei ist, das, was sich hinter dem Begriff der Gesellschaft verbirgt, noch keineswegs alt. Nicht vor dem 18. Jahrhundert entsteht Gesellschaft in dem Verständnis, wie wir es heute verwenden. Denn Gesellschaft im soziologischen Verständnis der Gegenwart setzt Öffentlichkeit voraus, wie sie erst im Umfeld der Aufklärung entstanden ist, als sich das Bürgertum als Träger von Öffentlichkeit formierte.

Bürgerlichkeit hinwieder setzt Städte voraus, in denen Bürger leben. Städte sind lange vor der Zeitenwende des Jahres 0 entstanden. Im (westlichen) Europa spielen sie vom späteren Mittelalter an eine zunehmend wichtigere, später dominierende Rolle, die sich mehrfach wandelte. Vor allem die Industrialisierung veränderte im 19. Jahrhundert das Gepräge vieler Städte, die fortan zum Lebensraum der Mehrheit der Bevölkerung wurden. Großstädte und Metropolen bildeten sich heraus, in denen Industrie und Verwaltungen, aber auch Kultur konzentriert waren.

Wo bleibt da die Freiheit des einzelnen, die spätestens Martin Luther für jeden Menschen reklamiert hatte, unabhängig von seiner Stellung in der Gesellschaftspyramide? Sind nicht Stadt und Gesellschaft Barrieren der Freiheit, die sich vom einzelnen kaum überwinden lassen?

Dem wechselnden Verhältnis von Freiheit und Gesellschaft als Grundform menschlicher Existenz, geht die Vortragsreihe nach, in der die Stadt als vorrangiger Lebensraum der Europäer und als wichtigster Formierungstyp von Gesellschaft in den Mittelpunkt gestellt werden. Unterschiedliche Epochen der Neuzeit werden dabei in den Blick genommen. Ausgehend von den Bauernkriegen, deren 500. Wiederkehr 2025 bedacht wird (W. Hasberg), über deren gesellschaftliche Folgen im 16. Jahrhundert (R.-P.-Fuchs) werden Weichenstellungen wie der Übergang von der französischen Besatzung zur preußischen Verwaltung zu Beginn des 19. Jahrhunderts (NN) in den Fokus gerückt. Nicht zuletzt wird im Spiegel der Jahrtausendfeiern die städtische Festkultur in den Blick genommen (K. K. Münster), als in der Weimarer Zeit die Stadtgesellschaft sich nachhaltig veränderte (R. Braun), was organisationspolitische Folgen von der Gründung Leverkusens 1930 bis hin zu dessen kommunale Neugliederung 1975 hervorrief (J. Mittag).

Dass die Entwicklungen bis heute nicht zum Stillstand gelangt sind und immer wieder neu die Frage nach dem Verhältnis von Freiheit, Stadt und Gesellschaft aufgeworfen haben, ist der Grundtenor der Vorträge, die im Rahmen der Reihe in Kooperation mit der Volkshochschule Leverkusen verhandelt wird.


01. Februar 2025: Tagesfahrt "Aachen"

Die Jahrzehnte um 1500 waren eine Zeit großer gesellschaftlicher und kultureller Umbrüche. Am Vorabend der Reformation von 1517 lässt sich eine Intensivierung von Formen der Frömmigkeit beobachten. Dazu gehört die Ausstattung der Kirchenräume mit zahlreichen Bildwerken. Das Suermondt-Ludwig-Museum Aachen verfügt über eine außerordentlich qualitätsvolle Sammlung mittelalterlicher Skulpturen und Gemälde des Spätmittelalters, die bei einem gemeinsamen Rundgang ausführlich erläutert werden. Am Nachmittag steht dann die Besichtigung des Aachener Rathauses mit dem Krönungsaal auf dem Programm. In den Jahren um 1600 erlebte die Reichsstadt Aachen unruhige Zeiten, als gleich zwei Mal der Rat der Stadt mehrheitlich von Protestanten besetzt war. Diese Situation konnte der Kaiser als oberster Stadtherr nicht dulden und ließ jeweils mit Gewalt die alte Ordnung wiederherstellen.

Kostenbeitrag € 75,-- (Mitgliederermäßigung: € 5,--)

Samstag, 1. Februar 2025
08:00 Uhr Leverkusen-Opladen, Villa Römer
09:15 Uhr Jülich, Bahnhof

Reise-Nr.: VG 5187


Mittwoch, 5. Februar 2025: Der Maler Johann Peter Hasenclever (1810–1853) – Humor und Sozialkritik in der Düsseldorfer Malerschule (Arbeitstitel)

Referentin: Dr. Denise Steger

Beschreibung folgt!

Mittwoch, 5. Februar 2025, 18:30 Uhr
Kaminzimmer, Villa Römer, Haus-Vorster Str. 6, 51379 Leverkusen (in der Reihe Geschichte am Kamin)

[auch: Mittwoch 30. April 2025, 19:30 Uhr
Schlosskapelle in der Zitadelle Jülich (in der Reihe Mittwochsclub)]

Eintritt: frei


Mittwoch, 2. April 2025: Von der Freiheit eines Christenmenschen. Kurze Anmerkung zu den Bauernkriegen

Referent: Prof. Dr. Wolfgang Hasberg

Von der Freyheit eines Christenmenschen – so lautet der Titel einer der Grundschriften Martin Luthers aus dem Jahr 1520. Fünf Jahre vor der Erhebung der Bauern hatte er damit ein Motto ausgegeben, dem sich die Schar bediente, die sich 1524 im süddeutschen Schwaben und mitteldeutschen Thüringen, in Franken, Tirol und der Schweiz gegen die Herrschaft des Adels erhob. Mehr als 70.000 der Aufständischen sind während dieser ersten großen Massenproteste ums Leben gekommen, als sie 1525 niedergeschlagen wurden. Die Bauern hatten den Reformator gründlich missverstanden, und doch hatte seine Bewegung und seine Renitenz gegenüber der etablierten kirchlichen wie weltlichen Herrschaft die Massen aufgerüttelt. 2025 sind es 500 Jahre seitdem diese Bauernproteste für die kurze Zeit von zwei Jahren politische Beteiligung und ökonomische Besserstellung eingefordert haben. Was haben ihre Forderungen bewirkt? Was von ihnen bewegt uns noch heute? Wie weit sind die Freiheiten gediehen, von denen die Bauern beseelt waren und von denen Martin Luther gesprochen hatte?

Mittwoch, 2. April 2025, 18:30 Uhr
Forum Leverkusen, Am Büchelter Hof 9, 51273 Leverkusen (in der Reihe Geschichte am Kamin)

[auch: Mittwoch, 29. Januar 2025, 19:30 Uhr
Schlosskapelle in der Zitadelle Jülich (in der Reihe Mittwochsclub)]

Eintritt: frei


7. Mai 2025: Halbtagesexkursion "Zu Gast... im Rathaus von Jülich"

Das Rathaus am Schwanenteich wird von der Stadt Jülich seit 1972 als Rathaus genutzt. Gebaut worden war es Anfang der 1950er-Jahren als Sitz der Verwaltung des Landkreises Jülich, der mit der Kommunalen Neugliederung 1972 in den Kreis Düren aufging. Das von dem Aachener Architekten Hans Mehrtens (1892–1976) entworfene Gebäude verbindet mit der wuchtigen Eingangsfront und dem lichtdurchfluteten Zentralbau dahinter gegensätzliche architektonische Elemente. Vor allem das Treppenhaus im Eingangsbereich kündet von der Dynamik der Wiederaufbauarchitektur nach den Verheerungen des Zweiten Weltkriegs, während die Arkatur des Eingangsbereichs an die Schwere der Architektur des Nationalsozialismus erinnert. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen beschränkt. Wir bitten daher um eine vorherige Anmeldung.

Kostenbeitrag € 75,-- (Mitgliederermäßigung: € 5,--)

Mittwoch, 7. Mai 2025, 15 Uhr
Treffpunkt (Selbstanreise): Neues Rathaus am Schwanenteich, Große Rurstraße 17, 52428 Jülich

Führung: Guido von Büren


10. Mai 2025: Halbtagesexkursion "Zu Gast… im Rathaus Opladen"

Kurz vor Ende seiner Selbständigkeit 1974 realisierte die Stadt Opladen den Bau eines eigenen (als solches konzipierten) Rathauses auf dem damaligen Konrad-Adenauer-Platz, in welchem der Rat der Stadt Opladen jedoch nur noch zu einer Sitzung zusammentrat. Seit seiner Erhebung zur Stadt im Jahre 1858 nutzte die Stadt Opladen verschiedene andere Gebäude als Rathaus. Der Versuch des Rathausbaus (übrigens an gleicher Stelle) zu Beginn des 20. Jahrhunderts scheiterte. Nach der kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 wurde das Gebäude als Verwaltungsgebäude der Stadt Leverkusen, insbesondere als Standort der Sozial- und Jugendverwaltung, genutzt. Zwischenzeitlich tagte auch der Rat der Stadt Leverkusen für ca. vier Jahre im ehemaligen Opladener Ratssaal.

Samstag, 10. Mai 2025, 11 Uhr
Treffpunkt (Selbstanreise): Verwaltungsgebäude Goetheplatz 4, 51379 Leverkusen

Führung: Michael D. Gutbier


29. Mai bis 1. Juni 2025: Studienreise „Auf den Spuren des Bauernkriegs in Thüringen“

Der Bauernkrieg von 1525 prägte auf Generationen das kollektive Gedächtnis im deutschsprachigen Raum. Thüringen war nicht nur Schauplatz eines entscheidenden Wendepunktes des Aufruhrs, sondern auch finaler Wirkungsort des radikalen Reformators Thomas Müntzer. Aus diesen Gründen hat die Thüringer Landesregierung beschlossen, den 500. Jahrestag des Deutschen Bauernkrieges zum Anlass zu nehmen, in Mühlhausen und in Bad Frankenhausen 2025 eine Thüringer Landesausstellung auszurichten, die im Zentrum unserer Studienreise steht. Der Ausstellungsteil in Mühlhausen verteilt sich auf drei Standorte: das Museum St. Marien | Müntzergedenkstätte widmet sich der Gesellschaft im frühen 16. Jahrhundert, im Bauernkriegsmuseum Kornmarktkirche stehen die Geschehnisse und Umstände des Bauernkrieges der Jahre 1524 und 1525 im Fokus und das Kulturhistorische Museum wendet sich der Deutung und Rezeption des Bauernkrieges seit dem 16. Jahrhundert zu. Über der Stadt Bad Frankenhausen thront mit dem Panorama Museum ein zylindrisches Bauwerk, das ein beeindruckendes Gemälde von 14 Metern Höhe und 123 Metern Umfang birgt: das Panoramabild „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“, ausgeführt von Werner Tübke (1929–2004) in Öl auf Leinwand von 1983 bis 1987. Das imposante Kunstwerk zählt mit über 3.000 Einzelfiguren zu den größten und figurenreichsten Gemälden der neueren Kunstgeschichte und bietet ein lebhaftes Zeitpanorama des 16. Jahrhundert. Im Rahmen der Landesausstellung 2025 werden dem zentralen Panoramabild die historischen Vorbilder Tübkes im Original zur Seite gestellt und in die Epoche von Humanismus, Renaissance und Reformation eingebettet. Auf der Hinfahrt besuchen wir die Kur- und Festspielstadt Bad Hersfeld mit ihrer imposanten Stiftsruine. Bevor wir am letzten Tag die Heimreise endgültig antreten legen wir noch einen Zwischenstopp in Eisenach ein, wo wir das berühmte Lutherhaus besichtigen werden.

Kostenbeitrag € 659,-- p. Person im DZ, Einzelzimmerzuschlag € 70,-- (Alpha Hotel Hermann von Salza in Bad Langensalza inkl. Frühstück, Eintritte und Führungsgebühren)
(Mitgliederermäßigung: € 20,--)

Donnerstag, 29. Mai bis Samstag, 1. Juni 2025
06:45 Uhr Jülich, Bahnhof
08:00 Uhr Leverkusen-Opladen, Villa Römer

Reise-Nr.: VG 5188


Mittwoch, 4. Juni 2025: 1975: Im Spannungsfeld von Planungsdrang und Identitätssuche: Akteure, Konfliktfelder und Wirkungen der kommunalen Neugliederung im Raum Leverkusen

(in Zusammenarbeit mit der Abteilung Leverkusen-Niederwupper des Bergischen Geschichtsvereins)

Referent: Prof. Dr. Jürgen Mittag

Die kommunale Neugliederung von 1968 bis 1975 brachte für den Raum der heutigen Stadt Leverkusen tiefgreifende Veränderungen. Am 1. Januar 1975 erhielt die Großstadt Leverkusen durch den Zusammenschluss mit der Kreisstadt Opladen und der Stadt Bergisch Neukirchen nicht nur neue administrative Grenzen, sondern es entwickelte sich auch eine neue Stadtkultur. Der Zusammenschluss war umstritten und stieß auf erheblichen Widerstand. Als er vollzogen war, fielen die Reaktionen im bisherigen Leverkusen und in Opladen – aber auch in den weiteren neuen und alten Stadtteilen – höchst ambivalent aus. Sie spiegelten die unterschiedlichen Interessen und Perspektiven der Bürgerinnen und Bürger, der politischen Parteien und der zivilgesellschaftlichen Organisationen wider. Überwog im bisherigen Leverkusener Stadtgebiet die Freude und Zuversicht, dominierte in Opladen zunächst die Skepsis. Während der Leverkusener Anzeiger titelte „Freude nach der endgültigen Entscheidung: große kreisfreie Stadt“ und die Kölnische Rundschau schrieb „Leverkusen hat es jetzt doch geschafft“, wurde mit Blick auf Opladen konstatiert, dass die „Auslöschung der kommunalen Selbstständigkeit (…) vor allem in Opladen tiefe Wunden geschlagen“ habe. Für die Stadtgeschichte Leverkusens ergeben sich aus diesen Stellungnahmen zentrale Fragen: Markierte 1975 die Geburtsstunde einer neuen Stadt? Hatte die Gebietsreform das Ende gewachsener Strukturen und Traditionen – oder den Aufbruch in eine neue kommunale Zukunft zur Folge? Und welche Folgen hatte die Gebietsreform für die kommunale Identität in Leverkusen. Ziel des Vortrags ist es, die Reform und ihre historischen Hintergründe darzulegen. Zugleich sollen auch die langfristigen Folgen beleuchtet werden und den Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit eröffnet werden, die Bedeutung der Gebietsreform selbst einordnen und reflektieren zu können.

Mittwoch, 4. Juni 2025, 18:30 Uhr
Forum Leverkusen, Am Büchelter Hof 9, 51273 Leverkusen (in der Reihe Geschichte am Kamin)

Eintritt frei!


Mittwoch, 6. August 2025: Bedrohte Ordnungen und ein „versunkenes Jahrtausend“. Die rheinischen Jahrtausendfeiern im Jahr 1925

Referent: Dr. Keywan Klaus Münster

Hinter den rheinischen Jahrtausendfeiern verbargen sich eine Vielzahl kommunal organisierter Ausstellungen, Festveranstaltungen und -umzüge, Kundgebungen und Gottesdienste im ganzen Rheinland. Diese geschichtspolitische Großinitiative demonstrierte in politisch unruhiger Zeit eine angeblich tausendjährige Zugehörigkeit der Region zum Deutschen Reich. Als Anlass nutzten die Initiatoren – führende Vertreter des rheinischen Provinzialverbandes und rheinischer Städte – das Jubiläum eines öffentlich kaum bekannten mittelalterlichen Friedensvertrags aus dem Jahr 925. Damit trafen sie einen Nerv, denn die tausendjährige Geschichte zwischen 925 und dem besetzten Rheinland des Jahres 1925 bildete für die Zeitgenossen eine Projektionsfläche für regionale und nationale Ambitionen. Der Vortrag untersucht Akteure, Interessen und Motivationslagen hinter dem Großereignis. Dabei soll die Thematik auch in aktuellere Forschungen eingeordnet und gleichzeitig als Zugang genutzt werden, um die Reaktionen der Zeitgenossen auf sehr unterschiedliche und doch immer als akut empfundene Bedrohungsszenarien zu untersuchen.

Mittwoch, 6. August 2025, 18:30 Uhr
Kaminzimmer, Villa Römer, Haus-Vorster Str. 6, 51379 Leverkusen (in der Reihe Geschichte am Kamin)

[auch: Mittwoch, 24. September 2025, 19:30 Uhr
Schlosskapelle in der Zitadelle Jülich (in der Reihe Mittwochsclub)]

Eintritt: frei


30. August 2025: Tagesfahrt "Wesel"

Die Hansestadt Wesel war im 16. Jahrhundert eine der prosperierendsten Gemeinwesen am Niederrhein. Der Handel über Rhein und Lippe, vor allem mit Tuchen, hatte die Stadt wohlhabend und gegenüber dem klevischen Landesherren eigenständig gemacht. Mit dem Ausbruch des spanisch-niederländischen Krieges 1568 wurde Wesel ein wichtiger Zufluchtsort für Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden. „Vesalia hospitalis“ – das gastfreundliche Wesel – profitierte von der wirtschaftlichen Potenz der Neuankömmlinge, geriet aber immer mehr in den Strudel der Kriege des 17. Jahrhunderts. Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges verlor Wesel seine Unabhängigkeit vom Landesherrn und wurde in der Folgezeit zu einer der größten Festungen am Niederrhein ausgebaut. Neben einem ausführlichen Rundgang durch das historische Zentrum von Wesel mit dem spätmittelalterlichen Wilibrordidom und der jüngst erst rekonstruierten Fassade des Rathauses am Markt, steht eine Führung durch die im Frühjahr 2025 wiedereröffnete Dauerausstellung des LVR-Niederrheinmuseums in der ehemaligen Zitadelle von Wesel mit Geschichten rund um das Leben am Wasser –modern, medial und emotional – auf dem Programm.

Kostenbeitrag € 75,-- (inkl. Eintritt und Führung sowie Kaffeepause)
(Mitgliederermäßigung: € 5,--)

Samstag, 30. August 2025
07:30 Uhr Jülich, Bahnhof
08:45 Uhr Opladen, Villa Römer

Reise-Nr.: VG 5189


20. September 2025: Tagesfahrt "Münster"

Die Bischofsstadt Münster kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Das Stadtbild wird stark von den spätbarocken Bauten Johann Conrad Schlauns geprägt. Die Stadt erlebte 1533/1534 ein ganz besonderes Kapitel ihrer Geschichte als die Täufer – eine von religiöser Schwärmerei geprägte Bewegung – die Herrschaft über die westfälische Metropole erlangten. Die Täufer stellten die Herrschaft von Adel und Klerus radikal in Frage. Insoweit ist verständlich, dass der Fürstbischof von Münster durch eine breite Koalition von Landesherren – darunter der Herzog von Jülich-Kleve-Berg – bei der Rückeroberung seines Bischofssitzes militärisch unterstützt wurde. Nach der Einnahme Münsters wurden die Anführer des Umsturzes auf brutale Weise hingerichtet und ihre Leichen in Käfigen öffentlich ausgestellt. An verschiedenen Stellen der Stadt haben sich Spuren der Täuferherrschaft erhalten, die wir ausführlich besichtigen werden. Abgerundet wird die Studienfahrt von einem Besuch des Stadtmuseums Münster.

Kostenbeitrag € 75,-- (inkl. Eintritt und Führung sowie Kaffeepause)
(Mitgliederermäßigung: € 5,--)

Samstag, 20. September 2025
07:30 Uhr Jülich, Bahnhof
08:45 Uhr Opladen, Villa Römer

Reise-Nr.: VG 5190


Mittwoch,1. Oktober 2025: Freiheit und Gesellschaft in der Weimarer Republik

Referent: Prof. Dr. Bernd Braun

Die November-Revolution 1918 und die daraus entstandene Weimarer Republik führten allgemein zu einer großen Zunahme persönlicher und gesellschaftlicher Freiheiten. Erwähnt seien nur die bereits in der Weimarer Verfassung erstmals verankerte Gleichberechtigung der Frau, die durch die Abschaffung der Zensur in allen Bereichen blühende Weimarer Kultur, letztlich die Freiheit von Angst, sein Leben als Soldat zu verlieren. Allerdings waren viele Freiheiten wie etwa diejenigen sexueller Minderheiten auf die Metropolen beschränkt und erreichten die deutsche Provinz nicht. Der durch Serien wie „Babylon Berlin“ sehr einseitig ausgerichtete Fokus auf diese Thematik galt nicht für ganz Deutschland. Was die Weimarer Republik dauerhaft nicht leisten konnte, war die Freiheit von sozialer Not und Verelendung durch die im Winter 1929/30 einsetzende Massenarbeitslosigkeit. Dieses Defizit brachte Hitler an die Macht, woraus man die These ableiten kann, dass soziale Fragen für die Gesamtheit einer Bevölkerung stets größeres Gewicht besitzen als kulturelle Fragen.

Mittwoch, 1. Oktober 2025, 18:30 Uhr
Kaminzimmer, Villa Römer, Haus-Vorster Str. 6, 51379 Leverkusen (in der Reihe Geschichte am Kamin)

[auch: Mittwoch, 29. Oktober 2025, 19:30 Uhr
Schlosskapelle in der Zitadelle Jülich (in der Reihe Mittwochsclub)]

Eintritt: frei


Mittwoch, 3. Dezember 2025: Ordnung statt Freiheit? Die reformatorischen Konzepte von Herzog Johann III. von Kleve, Jülich und Berg, Graf von der Mark und Ravensberg

Referent: Prof. Dr. Ralf-Peter Fuchs

Der Begriff „Freiheit“ ist im politischen Sprachgebrauch noch immer sehr präsent. Dass er sehr viele, mitunter widersprüchliche Bedeutungen haben kann, zeigt sich bereits mit Blick auf die Frühe Neuzeit. Im Fokus des Vortrags stehen Begriffe von Freiheit aus dem frühen 16. Jahrhundert, welche die Welt der Menschen im Alten Reich ins Wanken brachten: Sowohl die Aufständischen im Bauernkrieg als auch viele Reformatoren der Kirche sprachen von der Freiheit als Ziel ihrer Wünsche. Sie sollten feststellen, dass etwas sehr Unterschiedliches damit gemeint sein konnte. Am Niederrhein, in den jülich-klevischen Ländern, sollte das Ringen um „Freiheit“ wiederum zu entschlossenem Handeln des Landesherrn und seiner Regierungsräte führen, um den Sturz von politischer, gesellschaftlicher und kirchlicher Ordnung zu verhindern. Herzog Johann III. von Kleve, Jülich und Berg (1490–1539) wollte durchaus eine Reformation der Kirche durchsetzen. Zugleich wollte er aber Verhältnisse wie im Bauernkrieg um jeden Preis verhindern.

Mittwoch, 3. Dezember 2025, 18:30 Uhr
Kaminzimmer, Villa Römer, Haus-Vorster Str. 6, 51379 Leverkusen (in der Reihe Geschichte am Kamin)

[auch: Mittwoch, 26. November 2025, 19:30 Uhr
Schlosskapelle in der Zitadelle Jülich (in der Reihe Mittwochsclub)]

Eintritt: frei