Der Opladener Geschichtsverein trauert um sein Ehrenmitglied Rolf Müller

Unser Ehrenmitglied Rolf Müller ist am 20. April 2020 im Alter von 94 Jahren verstorben. Der Opladener Geschichtsverein ist ihm zum großen Dank verpflichtet, bekundet aufrichtige Hochachtung für die Lebensleistung dieses einzigartigen Pädagogen und Historikers und wird sein Schaffen und seine Persönlichkeit in ehrender Erinnerung behalten. Rolf Müllers Verdienste um die stadtgeschichtliche Arbeit in Leverkusen und in der Region sind nicht hoch genug zu bewerten.

Rolf Müller *31. Dezember 1925 – † 20. April 2020

Rolf Müller war einer der ersten Förderer und Mentoren des „jungen“ OGV. Ab 1980 bereits Ehrenmitglied, wurde er 1986 zum Beisitzer des Vereins als Vertreter der Stadtgeschichtlichen Vereinigung und des Bergischen Geschichtsvereins Abteilung Niederwupper e.V. im OGV.

Der Troisdorfer (geboren am 31. Dezember 1925) kam nach dem Anglistik- und Geschichtsstudium in Bonn als Studienreferendar nach Opladen, wo er 1954 hinzog und am Landrat-Lucas-Gymnasium, später am Werner-Heisenberg-Gymnasium, langjährig als Studiendirektor unterrichtete. Die Geschichte Opladens fesselte den Historiker von Anfang an. Er war 14 Jahre ehrenamtlicher Stadtarchivar der Kreisstadt Opladen, ab 1962 Vorstandsmitglied, viele Jahre stellvertretender Vorsitzender der Abteilung Niederwupper des BGV. 1985 gründete er die Stadtgeschichtliche Vereinigung e.V. Leverkusen, deren Vorsitzender er über viele Jahre war. Er wirkte am Erhalt vieler städtischer Gebäude mit, u. a. der Adler Apotheke in Opladen, des Freudenthaler Sensenhammers, von Gut Ophoven, der Rheindorfer Burg und des Schlosses Morsbroich. Darüber hinaus war er viele Jahre Vorstandsmitglied im Verkehrs- und Verschönerungsverein Opladen e.V. von 1874.

Rolf Müller war Mitbegründer und Förderer des 1994 ins Leben gerufenen Arbeitskreises Villa Römer, eines Vorgängers des heutigen Haus der Stadtgeschichte Leverkusen e.V. -Trägerverein Villa Römer-, der maßgeblich zum Entstehen und etablieren der Dauerausstellung zu Leverkusens Stadtgeschichte „ZeitRäume“ beigetragen hat. Bis ins hohe Alter war er an der Weiterentwicklung dieses Projekts mit Rat und Tat beteiligt.

Müller wollte Stadtgeschichte nicht nur selber betreiben, sondern auch weitergeben, als Lehrer und Autor. Sein bekanntestes Werk ist die 1974 erschienene umfassende Stadtchronik Opladens. Nach der Gründung des OGV besuchten die Junghistoriker auch Rolf Müller, erzählten von ihrem Vorhaben und baten um Bilder, alte Zeitungen und Schriftstücke. Dieser Bitte konnte sich Müller nicht verweigern. Er hat den jungen Vereinsmitgliedern nicht nur Schriftstücke, sondern auch seine Kenntnisse bereitwillig zur Verfügung gestellt; er hat ihre Arbeit fachlich unterstützt und brachte ihnen in einigen Vorträgen die Geschichte Opladens näher.

Als einer der ersten in der ganzen Region wurde Rolf Müller 1977 mit dem damals vom Landschaftsverband Rheinland neu ausgelobten Rheinlandtaler für verdienstvolle Kulturarbeit ausgezeichnet. 1995 wurde dem Lokalhistoriker für sein Lebenswerk das Bundesverdienstkreuz und 2001 der Kurt-Lorenz-Preis verliehen. 2005 wurde der herausragende Stadthistoriker mit dem Ehrenring der Stadt Leverkusen geehrt.

Rolf Müller ist am 20. April 2020 im Alter von 94 Jahren verstorben.

Der Opladener Geschichtsverein ist ihm zum großen Dank verpflichtet, bekundet aufrichtige Hochachtung für die Lebensleistung dieses einzigartigen Pädagogen und Historikers und wird sein Schaffen und seine Persönlichkeit in ehrender Erinnerung behalten. Rolf Müllers Verdienste um die stadtgeschichtliche Arbeit in Leverkusen und in der Region sind nicht hoch genug zu bewerten. Wir sind sehr dankbar, dass wir mit ihm in den letzten 40 Jahren zusammen arbeiten durften.