2021 startet das Projekt "StadtRäume" in der Rheinschiene

Anfang 2021 haben die verschiedenen Arbeitsgruppen, die die inhaltliche Planung und Realisierung des Projektes „StadtRäume“ der Rheinschiene verantworten, sowie der Wissenschaftliche Beirat, der die Projektrealisierung fachlich begleitet, ihre intensive Arbeit, die bis 2023 fruchtbare und Spannende Ergebnisse und Angebote hervorbringen soll, aufgenommen.

Für das auf das Rheinland bezogene Teilprojekt soll das Jahr 1923 als „Wendejahr der Weimarer Republik im Westen“ im Mittelpunkt der Überlegungen stehen: Die frühen 1920er Jahre bedeutenden für den rheinischen Raum eine Zeit großer Herausforderungen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden weite Teile des Rheinlands unter Besatzung der Siegermächte Großbritannien, Frankreich und Belgien gestellt. 1923 eskalierte die Situation als es zu einem separatistischen Aufstand kam. Gleichzeitig besetzten französische Truppen das Ruhrgebiet als Zwangsmaßnahme gegen das Deutsche Reich, das sich angesichts einer galoppierenden Inflation nicht mehr in der Lage sah, die auferlegten Reparationszahlungen zu bedienen. In der Folge kam es zu einem Generalstreik, den die Besatzungstruppen mit Waffengewalt verhindern wollten. Nur durch das besonnene Eingreifen der weiteren Siegermächte konnte die Gesamtsituation entschärft werden. Es mutet wie ein Wunder an, dass sich die Wirtschaft im Westen bald wieder erholte. Auch das Besatzungsregiment wurde konzilianter. So komplex und krisenhaft die Situation 1923 gewesen war, beging man schon zwei Jahre später im Rheinland mit großem Aufwand die sogenannte Jahrtausendfeier. Anlass war die vermeintlich 1000jährige Zugehörigkeit des Rheinlands zum mittelalterlichen (Kaiser-) Reich. Rheinlandweit fanden Veranstaltungen statt, die dieses Jubiläum als Moment nationaler Selbstvergewisserung nutzten. Aus der Betrachtung lokaler Beispiele ergibt sich ein facettenreiches Gesamtbild, das eine Bevölkerung zeigt, die hin und her gerissen war zwischen den spürbaren Nachwirkungen des verlorenen Ersten Weltkrieges mit den entsprechenden materiellen wie immateriellen Verlusterfahrungen sowie den sich ergebenden Möglichkeitsräumen einer sich teilweise rasant erneuernden Gesellschaft in der Demokratie der Weimarer Republik.

Auf der Basis historischer Recherchen, die angesichts auf Basis des skizzierten raumsemiotischen Forschungsansatzes teilweise den Charakter von Grundlagenarbeit haben werden (2021/2022), erfolgt die gemeinsame und gleichberechtigte Entwicklung (2022) und Durchführung von Veranstaltungsangeboten im Rheinland im Präsentationsjahr 2023, das sich nicht nur auf historische Aspekte konzentriert, sondern die Kultur der Zeit einem breiten Publikum öffnen will. Geplant sind Ausstellungen, Publikationen, Vorträge, Lesungen sowie Exkursionen und Workshops. Darüber hinaus sind vorgesehen: Konzerte, Filmabende, Tanzabende, „Revue der 20er Jahre“ sowie Durchführung von Unterricht nach Modellen der 20er Jahre mit Schulklassen in der Schule im LVR-Freilichtmuseum Lindlar wie auch Präsentation technischer Neuerungen der 1920er Jahre u.v.m. Zudem werden innovative Formen der Vermittlung wie etwa ein variabler Filmbaukasten und digitale Unterrichtsmaterialien entwickelt. Alle Angebote werden auf einer Projekthomepage in der Region und darüber hinaus bekannt gemacht, die mit Social-Media-Kanälen verknüpft werden. Eine einheitliche Dachmarke verstärkt die Wiederkennbarkeit und Zusammengehörigkeit der Veranstaltungen. In die Öffentlichkeitsarbeit werden Printmedien, Radio und (regionales) Fernsehen einbezogen. Programmheft, Flyer und Plakate dienen der Steigerung der örtlichen Reichweite.

Das Teilprojekt wird mit Mitteln der Regionalen Kulturpolitik des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Anfang 2021 haben die verschiedenen Arbeitsgruppen, die die inhaltliche Planung und Realisierung des Projektes „StadtRäume“ der Rheinschiene verantworten sowie der Wissenschaftliche Beirat, der die Projektrealisierung fachlich begleitet, ihre intensive Arbeit, die bis 2023 fortdauern wird, aufgenommen.

Zur Realisierung des Projektes in der Rheinschiene wurden verschiedene Arbeitsgruppen eingerichtet:

Die Arbeitsgruppe Leverkusen erarbeitet die Leverkusener inhaltlichen Anteile des Projektes und seiner Teilprojekte. 
Die Koordination liegt bei Michael D. Gutbier M.A. / Prof. Dr. Wolfgang Hasberg. (eMail: team-leverkusen(at)star-urbs.eu)
Die Arbeitsgruppe tagt jeden ersten Freitag im Monat um 18:30 Uhr hybrid in der Villa Römer und via Zoom.
Die erweiterte Arbeitsgruppe Leverkusen 1923 erarbeitet und koordiniert den Leverkusener Anteil für das Kulturprogramm "1923 - Wendejahr der Weimarer Republik im Westen" für 2023.
Die Koordination liegt bei Michael D. Gutbier M.A. / Prof Dr. Wolfgang Hasberg. (eMail: team-leverkusen-1923(at)star-urbs.eu)
Die Arbeitsgruppe tagt bei Bedarf hybrid in der Villa Römer und via Zoom im Rahmen der Arbeitsgruppe Leverkusen.

Die Arbeitsgruppe Rheinschiene erarbeitet und koordiniert das Kulturprogramm "1923 - Wendejahr der Weimarer Republik im Westen" für 2023.
Koordination liegt bei Guido von Büren / Michael D. Gutbier M.A. (eMail: team-rheinschiene(at)star-urbs.eu)
Die Arbeitsgruppe tagt jeden ersten Donnerstag im Monat um 18:00 Uhr hybrid in der Villa Römer und via Zoom.

Die Arbeitsgruppe Rheinland-Oberschlesien erarbeitet und koordiniert das Teilprojekt "1918-1923: Entwicklungen im Rheinland und Oberschlesien - ein Vergleich".
Die Koordination wird zeitnah festgelegt. (eMail: team-rld-osl(at)star-urbs.eu)
Die Arbeitsgruppe tagt regelmäßig hybrid in der Villa Römer und via Zoom. (Jour Fixe wird zeitnah festgelegt und mitgeteilt.)

Dem Wissenschaftlichen Beirat Rheinschiene (beirat-rhein(at)star-urbs.eu), der alle zwei Monate tagt, gehören nachfolgende Experten an:

·       Prof. Dr. Gertrude Cepl-Kaufmann, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf - Institut "Moderne im Rheinland"

·       Prof. Dr. Ralf-Peter Fuchs, Universität Duisburg-Essen - InKuR / Niederrhein-Akademie

·       Prof. Dr. Stefan Goch, Landtag des Landes Nordrhein Westfalen

·       Dr. Jasmin Grande, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf - Institut "Moderne im Rheinland"

·       Dr. Guido Hitze, Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein Westfalen

·       Dr. Julius Leonhard, Stadtarchiv Leverkusen

·       Georg Mölich M.A., LVR-Institut für rheinische Landeskunde und Regionalgeschichte

·       Prof. Dr. Christoph Nonn, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

·       Marcell Perse M.A., Museum Zitadelle Jülich

·       Dr. Helmut Rönz, LVR-Institut für rheinische Landeskunde und Regionalgeschichte