Auszeichnung für Jugendliche aus acht Ländern: Bruno-Wiefel-Preises 2023 verliehen

Am Vorabend des 20. Geschichtsfest wurde in der Villa Römer der Bruno-Wiefel-Preis 2023 für städtepartnerschaftliches und europäisches Engagement verliehen. Dabei stellte die diesjährige Preisverleihung eine Besonderheit dar, denn der Preis ging keine Einzelperson, sondern an eine Gruppe von jungen Menschen, die am europäischen Geschichtsprojekt "StadtRäume / UrbanSpaces" mitgewirkt hatten. 

Am Vorabend des Geschichtsfest wurde in der Villa Römer der Bruno-Wiefel-Preis 2023 für städtepartnerschaftliches und europäisches Engagement verliehen. Dabei stellte die diesjährige Preisverleihung eine Besonderheit dar, denn der Preis ging keine Einzelperson, sondern an eine Gruppe von jungen Menschen, die am europäischen Geschichtsprojekt "StadtRäume / UrbanSpaces" mitgewirkt hatten. Michael D. Gutbier ehrte die Ausgezeichneten in seiner Laudatio mit folgenden Worten: 

Ich persönlich bin sehr stolz und dankbar, dass ich heute die Ehre habe, dieses besondere Engagement zu würdigen, insbesondere, weil ich die große Freude habe, das Projekt „StadtRäume in der Zwischenkriegszeit“ als einer der drei Projektkoordinatoren leiten zu dürfen. Ziel des Projektes ist es, eine vergleichende Stadtgeschichte zwischen den acht europäischen Städten Bracknell, Jülich, Leverkusen, Ljubljana, Oulu, Racibórz, Schwedt und Villeneuve d‘Ascq zu erarbeiten. Diese acht Städte sind allesamt die europäischen Partnerstädte Leverkusens und unser Kooperationspartner Jülich. Idee dieses Projektes ist es, auf unterschiedlichen Ebenen Menschen der verschiedenen Städte zusammen zu bringen und die Stadtgeschichte zu erforschen und zu erarbeiten. Hierbei war von vornherein eine Idee, auch junge Menschen an diesem Projekt zu beteiligen.

Mit herausragender und mitreißender Koordination der jungen Britin Anna Mosthav gelang es, viele junge Menschen aus Schulen und Universitäten in den acht Städten für das Projekt zu motivieren und miteinander ins Gespräch zu bringen; dies zunächst bedingt durch die Pandemie auf dem Wege der Zoom-Meetings später dann im Rahmen des Projektes auch in den persönlichen Workshops.

Sehr schnell entwickelte sich eine hohe Eigendynamik, und es waren die jungen Menschen, die unser Projekt in einer besonderen Weise voranbrachten sowie Ideen und Initiativen entwickelten. Hierbei war es insbesondere der Wunsch des Sich-Einbringens, welcher die anderen Projektmitwirkenden mitriss und auch Außenstehende begeisterte. Die Jugendgruppe des Projektes wurde zu einer Botschafterin des Projektes und der gemeinsamen Arbeit für Städtepartnerschaften in und für Europa.

Die Vernetzung im virtuellen Raum und die Nutzung sozialer Medien mit dem Ziel der Verbreitung von Projektergebnissen, der Bereitstellung von Beiträgen, die dem wechselseitigen Verständnis und Kennenlernen unterschiedlicher Geschichte, Traditionen, Kultur und Lebenswelten in einem gemeinsamen Europa dienen, war und ist eine der besonderen, herausragenden Aktivitäten dieser Gruppe hochmotivierter junger Menschen, die ihre Erfahrung in der alltäglichen Nutzung von sozialen Netzwerken wie Instagram, Facebook und Twitter in die Projektarbeit eingebracht und für diese nutzbar gemacht haben – mit fast 200 unterschiedlichen Posts.

Bei dieser Gruppe handelt es sich nicht um eine Gruppe von tausenden von jungen Menschen, sondern von maximal 30. Trotzdem sollte man die Wirkung nicht unterschätzen. Durch ihre intensive Vernetzung und regelmäßigen Austausch sowie vor dem Hintergrund ihrer künftigen beruflichen Tätigkeiten - viele sind angehende Lehrer - gelingt es ihnen einerseits im Projekt vielfältige Impulse zu setzen, aber auch Andere für die anderen Städte, Partnerschaften, Geschichte und Europa zu begeistern und wahre Botschafter eines friedlichen Europas zu sein.

Die gelebten Überzeugungen, mitreißenden Aktivitäten und der Austausch unserer jungen Mitstreiter sind – und hier nehme ich Bezug auf das, was Dr. Manfred Pulm bei der Vorstellung des Bruno-Wiefel-Preises sagte – auch ein Friedenswerk. Sie sind Ansporn, unser Projekt „StadtRäume“, aber auch städtepartnerschaftliche Zusammenarbeit und nicht zuletzt die Weiterentwicklung Europas auf verschiedenen Ebenen, Projekten und Begegnungen voranzutreiben.

Mit solch engagierten jungen Europäern wie Sie in der Jugend- und Social Media-Gruppe zusammengekommen sind, können wir uns auf die Fortsetzung des Friedenswerkes Europa freuen!

Herzlichen Glückwunsch zum Bruno-Wiefel-Preis 2023

an Ana Kure, Urska Svetina, Neza Lukancic, Sandro Keshelashvili, Hermine Fuchs, Insa Rogge, John David Haack, Marvin Böhlcke, Annika Gutbier, Roosa Tyni, Pauline Micheé, Elisa Savaete, Lily Viola, Anna Mosthav, Krzysiek Placzek, Agnieszka Wilczek, Madison Davies, Alban Timimoun, Constantin El Kholy, Grzegorz Fiolka, Nina Kocjancic, Christian Rüping und Mateusz Kurij.

Der OGV freute sich besonders über die persönliche Teilnahme und Grußadressen von Sabine Verheyen, Abgeordnete im EU-Parlament und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung, die das Projekt "StadtRäume" seit Beginn unterstützt und von Brüssel aus begleitet, von Bürgermeister Bernhard Marewski sowie von Dr. Manfred Pulm, ehem. Direktor des Lise-Meitner-Gymnasium. Für einen feierlichen Rahmen der Veranstaltung sorgte das Ensemble "Piccolino" der Musikschule Leverkusen, bestehend aus Lucie Boldt, Alexander Heidelberg, Julia Rosenstein und Anna Zamponi unter der Leitung von Ingeborg Rüttermann. Auch ihnen gilt unser herzlicher Dank für die musikalische Begleitung des Abends.