Fünf Fragen an den neuen Leverkusener Stadtarchivar Dr. Julius Leonhard

Am 02. Januar 2020 hat Dr. Julius Leonhard die Nachfolge von Gabriele John als Leiter des Stadtarchiv Leverkusen angetreten. Anhand von fünf Fragen, die unsere Beisitzerin Sophie Spiegler an den neuen Stadtarchivar gestellt hat, wollen wir ihn unseren Lesern, Mitgliedern und Geschichtsinteressierten etwas näher vorstellen.

Am 02. Januar 2020 hat Dr. Julius Leonhard die Nachfolge von Gabriele John als Leiter des Stadtarchiv Leverkusen angetreten. Anhand von fünf Fragen wollen wir den neuen Stadtarchivar unseren Lesern, Mitgliedern und Geschichtsinteressierten etwas näher vorstellen.

1. Was hat Ihr Interesse an Geschichte geweckt?

Persönlich bin ich durch meinen Vater, der auch Historiker ist, sehr geprägt worden. Auf Reisen in Kindheit und Jugend wurden viele Kirchen, Museen und historische Orte besucht. Auch haben viele politische Ereignisse wie besipielsweise der Mauerfall und die Wiedervereinigung, der Fall des Eisernen Vorhangs oder auch der Irak-, der Jugoslawien- und der Kosovo-Krieg mein Interesse an historischen Zusammenhängen geweckt. In der Schule hatte ich dann Geschichte als Leistungskurs im Abitur gewählt. In meinem Studium und während der Promotion habe ich mich viel mit Stadtgeschichte beschäftigt.

2. Hand aufs Herz - was haben Sie vor Antritt der Stelle mit Leverkusen verbunden? Und was sind Ihre Eindrücke von der Stadt nach den ersten Wochen im Amt?

Vor Antritt der Stelle waren meine ersten Anknüpfungspunkte ein Besuch in der BayArena und eine Besichtigung des Bayer-Werks. Generell ist mir Leverkusen durch den Sport, insbesondere Fussball, Basketball und Leichtathletik, sehr bekannt gewesen. Und noch etwas persönlich-familiäres: meine Großmutter hatte Anfang der 1920er Jahre für ca. zwei bis drei Jahre die Marienschule in Opladen besucht.
Die Stadt Leverkusen ist eine junge, von dem Zeitalter der Industrialisierung geprägte Stadt von 90 Jahren. Opladen, Bergisch Neukirchen und Hitdorf sind älter, denn sie blicken auf Stadtgründungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Zur Vielfalt der Stadtgeschichte zählen aber genau so auch Traditionen, die in den einzelnen Stadtteilen noch weiter, nämlich bis in die Frühe Neuzeit und in das Mittelalter zurückreichen. All` dies spiegelt sich in den Beständen des Stadtarchivs wider.

3. Welche Schwerpunkte wollen Sie in Ihrer Arbeit als Leiter des Stadtarchivs setzen?

Für mich sind Vermittlung und Servicefreundlichkeit im Sinne einer historischen Bildungsstätte sehr hoch angesiedelt. Dabei spielt die Zusammenarbeit mit den Geschichtsvereinen eine große Rolle. Wichtig ist darüber hinaus, dass die Sichtbarkeit der Erschließungsdaten des Archivguts und des Archivbibliotheksbestandes in überregionalen und nationalen Portalen für die Recherche gewährleistet wird. Ausstellungen und Veröffentlichungen können Ergebnisse von historischer Forschung über Leverkusen weitertragen. Ein anderer großer Aufgabenbereich ist die Einrichtung der digitalen Langzeitarchivierung.

4 . Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit den Geschichtsvereinen vor?

Die Arbeit mit den Geschichtsvereinen stelle ich mir offen, sachlich, konstruktiv und vor allem innovativ-kreativ vor. Die Weiterentwicklung des Stadtarchivs ist von zentraler Bedeutung, und ich hoffe, hierbei von den Geschichtsvereinen als wichtige Nutzergruppe und Kooperationspartner Anregungen und weiterführende Impulse zu erhalten.

5. Wenn Sie sich nicht gerade mit Geschichte beschäftigen, dann...

...gehe ich Hobbies nach wie Fußball spielen, Joggen oder Wandern, Lesen, Modelleisenbahn, Reisen, Museums- und Theaterbesuche, Internet sowie akademische Lehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.