Historischer Mittelpunkt der Stadt Leverkusen auf dem Opladener Frankenberg

Der OGV begrüßt und kommentiert das von der Leverkusener Verwaltung vorgelegte Verwaltungsstandortkonzept in Hinblick auf die Schaffung und Weiterentwicklung eines historischen Mittelpunkts der Stadt Leverkusen (z. B. Haus der Stadtgeschichte, Bildungseinrichtung etc.) auf dem Opladener Frankenberg auch in Hinblick auf die Vorschläge/Forderungen des OGV zur Schaffung eines Instituts für Stadtgeschichte.

Im Zuge des neuen Verwaltungsstandortkonzeptes für Leverkusen, welches die Verwaltung in der vergangenen Woche vorlegte, soll der Verwaltungsstandort Am Frankenberg in Opladen mit Ausnahme des Stadtarchivs aufgegeben werden. Dies soll nicht zur Folge haben, sich von den dortigen historischen Gebäuden zu trennen.

Das Verwaltungsstandortkonzept sagt hierzu: „Der Frankenberg in Opladen wird mit seinen historischen Gebäuden (Friedenberger Hof, Villa Römer, Alte Landwirtschaftsschule und altes Landratsamtsgebäude mit Stadtarchiv), die alle im städtischen Eigentum oder im Eigentum der WGL verbleiben bzw. darin übernommen werden sollen, zu einem historischen Mittelpunkt der Stadt Leverkusen (z. B. Haus der Stadtgeschichte, Bildungseinrichtung etc.) weiterentwickelt.  … Opladen als Stadtteil mit großer historischer Bedeutung für ganz Leverkusen sollte aufgrund des Vorhandenseins so vieler denkmalgeschützter Gebäude auf engstem Raum und zu- gleich im Eigentum der Stadt bzw. der WGL zum Mittelpunkt der Stadtgeschichte ausgebaut werden. Dazu sollte der Rat die Verwaltung beauftragen, in Zusammenarbeit mit den stadtgeschichtlichen Vereinigungen und dem Stadtarchiv ein zukunftsfähiges Konzept zu entwickeln. Sobald der Rat ein solches Konzept beschlossen hat, kann es im Rahmen der finanziellen und personellen Kapazitäten in den nächsten Jahren Zug um Zug verwirklicht werden. Hierbei sind auch Förderkulissen des Landes NRW zu prüfen.“

Der im Verwaltungsstandortkonzept beschriebene historische Mittelpunkt bietet aus Sicht des OGV die räumliche Basis für die Etablierung eines Instituts bzw. Zentrums für Stadtgeschichte, zumal der Standort wie kein anderer Standort auf Grund seines Gebäudeensembles „an einen Ort“ Industrie-, Verwaltungs-, Schul-, und Kulturgeschichte in sich vereint und bereits durch seine denkmalgeschützten Gebäude repräsentiert. Der OGV begrüßt diesen Ansatz der Stadtgeschichte dauerhaft einen zentralen Ort zu geben und ein nachhaltiges Konzept inklusive einer Institutionalisierung stadtgeschichtlicher Arbeit und historisch-politischer Bildung zu entwickeln.

Der OGV hat sich bereits im Rahmen seines Projektes >LEV< Leverkusen - Stadtgeschichte mit Zukunft und zahlreichen Gesprächen mit Politik und Verwaltung für dieses Ziel eingesetzt und ist gerne bereit sich weiterhin aktiv in den Diskussionsprozess zur Ausgestaltung des angedachten historischen Mittelpunkts einzubringen und diesen mitzugestalten.

Für das Handeln des OGV gilt:

Stadtgeschichte ist Basis für Stadtentwicklung, Identifikation mit der Stadt und Fundament einer funktionierenden Stadtgesellschaft. Historisch-politische Bildung bildet die Grundlage einer demokratischen, aktiven und funktionierenden Stadtgesellschaft.

Das Ehrenamt bildet das Rückgrat einer lebendigen und verwurzelten Stadtgesellschaft. Um ehrenamtliche Strukturen, die in den vergangenen Jahren stadtgeschichtliche Arbeit maßgeblich gestaltet und in der Stadtgesellschaft verankert haben, dauerhaft zu stärken und zu halten, ist eine personelle und institutionelle Begleitung und Unterstützung unerlässlich.

Im Rahmen der Pflichtaufgabe „Weiterbildung als Aufgabe kommunaler Selbstverwaltung“ fällt (stadt)geschichtlicher Bildung eine große und immer weiter wachsende Bedeutung zu. (Stadt-)geschichtliche Schul- und Erwachsenenbildung müssen institutionell und personell dauerhaft gesichert und weiterentwickelt werden.