Mit Tradition in die Zukunft - Siedlungs- und Architekturgeschichte des Bauvereins in Opladen seit 1900. 120 Jahre Gemeinnütziger Bauverein Opladen eG.

Der Gemeinnützige Bauverein Opladen eG, ein langjähriger Kooperationspartner und Förderer des OGV, feiert in diesem Jahr sein 120-jähriges Bestehen. Wir gratulieren mit einem gemeinsamen Projekt zur Architektur- und Siedlungsgeschichte Opladen und einer Chronik zum Jubiläum.

Der Gemeinnützige Bauverein Opladen eG, ein langjähriger Kooperationspartner und Förderer des OGV, feiert in diesem Jahr sein 120-jähriges Bestehen. Wir gratulieren mit einem gemeinsamen Projekt zur Architektur- und Siedlungsgeschichte Opladen zum Jubiläum.

Die Entwicklung Opladens in den letzten mehr als einhundertzwanzig Jahren spiegelt sich in besonderer Weise in der Siedlungs- und Architekturgeschichte und somit der gesamten Stadtgeschichte, wider, welche maßgeblich durch die Gemeinnütziger Bauverein Opladen eG geprägt wurde.

Zu seiner Gründungsgeschichte berichtet der Bauverein auf seiner Webseite www.bauverein-opladen.de:
„Am Dienstag, 06. März 1900 fand in der Bahnhofstraße im da­maligen Jansen’schen Lokal – dem im 2. Weltkrieg vollkommen zerstörten Hotel Moritz – die konstituierende Generalver­sammlung statt. Wenige Tage später, am 27. März, wurde die „Gemeinnützige Bauverein eGmbH Opladen“ beim Amts­gericht Opladen ins Genossenschaftsre­gister eingetragen – letztgenannter Termin gilt als offizielles Gründungsdatum der GBO. Treibende Kräfte der Gründung waren neben dem Bürgermeister und den Stadtverordneten zahlreiche „Ho­noratioren“ wie Apotheker, Notare, Fa­brikanten etc. Erster Vorsitzender des Aufsichtsrates wurde Bürgermeister Karl Drecker, Amtsrichter Richartz wurde zum Vorsitzenden des Vorstands gewählt. Als feststand, dass das Reichs­bahn-Ausbesserungswerk definitiv am Standort Opladen errichtet werden würde, war es „höchste Eisenbahn“ für einen Bauverein. Im ersten Jahr­zehnt des 20. Jahrhunderts hat sich die Einwohnerzahl Opladens von rund 4.000 auf über 8.000 verdoppelt. Das war nur möglich, weil der Bauverein sehr aktiv beim Bau von Wohnungen war. Die ersten Häuser der GBO wurden in der Reuschenberger Straße errichtet (sieben Häuser, darunter ein Doppel­haus), es folgten weitere Objekte in der Kaiserstraße (heute Birkenbergstraße) und in der Kanalstraße.“

Nachfolgend die wechselvolle Geschichte des Bauvereins in Zahlen und Fakten:

1900    Gründung des Gemeinnützigen Bauvereins als Gemeinnütziger Bauverein Opladen eGmbH

1903    Fertigstellung der ersten Häuser an der Vereinsstraße

1904    Beschlussfassung über den Bau von Häusern an der Birkenberg- und Kanalstraße

1906    Erweiterung der Baumaßnahmen durch 6 Häuser mit 21 Wohnungen in der heutigen Mittelstraße

1911    Beschluss, dass alle Mieter auch Mitglieder der GBO sein müssen

1916    Bauverein verfügt über 233 Wohnungen

1919    Einstellung eines hauptamtlichen Geschäftsführers

1920    Übernahme der städtischen Siedlung Im Steinfeld (Heute: Max-Holthausen-Platz)

1922    Vertrag mit den Farbenfabriken Bayer

1923    Architekt Georg Schollmeyer wird für den Bauverein aktiv

1925    Ewald Flamme wird Geschäftsführer

1927    Vorlage des Gesamtplans für die Siedlung Im Kreuzbruch durch Architekt Schollmeyer

1947    Analyse der Kriegsschäden im Bestand des Bauvereins: Beschädigung von 731 Wohnungen,  47 blieben unbeschädigt

1948    Architekt Erwin Hortel wird für den Bauverein aktiv

1950    Beschluss eines Bauprogramms mit 21 Neubauwohnungen für Postbedienstete in der Steinstraße

1959    Großbauvorhaben in Quettingen

1962    Bruno Wiefel wird Geschäftsführer

1962    Beschluss über den Neubau der GBO-Geschäftsstellein der Bracknellstraße 32

1965    1112 Wohnungen, davon 693 vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut und 419 danach

1966    Erwerb des Grundstücks Sandstraße / Staderfeld

1966    Bauverein besitzt 404 zweckgebundene Wohnungen sowie gemäß Belegrechten von Post, Bahn, Stadtverwaltung, Kreisverwaltung, Arbeitsamt und Bayer AG

1968    Bezug von Neubauten im Bereich der Siedlungen Uhlandstraße und Max-Holthausen-Platz

1971    Abriss der ältesten Häuser des Bauvereins in der Vereinsstraße

1973    Bau des Hochhauskomplexes an der Vereinsstraße

1974    Bau des Häuserkomplexes an der Sandstraße / Staderfeld

1975    75 jähriges Bestehen. Im Bestand sind 1308 Wohnungen

1980    Beschluss zur Sanierung der Siedlung Mittelstraße an Stelle eines Abrisses

1990    Bernd Fass wird Geschäftsführer

1991    Fertigstellung der Tiefgarage Mittelstraße

1994    Erwerb der Kölner Straße 100 (Villa Schwarz) und später Umbenennung in Bruno-Wiefel-Haus

1994    Erwerb der Feuerwehrsiedlung

1995    Erwerb des Gebäudes Fürstenbergstraße 20/22 (Wohnhäuser für Kreisbeamte)

1999    Gründung der GBO-Dienste GmbH

2000    Hundertjähriges Bestehen des Bauvereins

2005    Neubau einer Siedlung Am alten Gaswerk

2009    Baubeginn für das neue Wohn- und Geschäftshaus Düsseldorfer Str. 8-14 und Übernahme und Sanierung des Schulgebäudes Düsseldorfer Str. 8e

2010    Erwerb des Geländes des Opladener Hallenbades in der Herzogstraße und neue Wohnbebauung

2013    Grundsteinlegung für den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses an der Freiherr-vom-Stein-Straße 1

2017      Fertigstellung der GBO-Arkaden an der Düsseldorfer Straße

2018      Fertigstellung des Gebäudekomplexes Kölner Straße 95 – 99

2020      Fertigstellung der Gebäude Kämpchenstraße 5 - 9 und Kölner Straße 59 - 61

Ein Rundgang durch die Siedlungen und Einzelobjekte soll künftig allen Interessierten die weitreichende Mitgestaltung durch den Bauverein Opladen an der hiesigen Stadtgeschichte vor Ort und virtuell näherbringen. Er soll einerseits Siedlungen und Gebäude darstellen, die mit der Entwicklung Opladens korrespondieren, und darüber hinaus auch historische Orte markieren und in Erinnerung rufen in deren Umfeld der Gemeinnützige Bauverein diese historischen Plätze einer neuen Nutzung zugeführt hat.

Dazu werden die Siedlungen und Objekte der GBO beschildert. Eckdaten wie Baujahr, Architekt und interessante Details und eine Aufnahme wie das Gebäude früher aussah, werden auf den Tafeln dargestellt und durch QR-Codes ergänzt. Die QR-Codes führen zum virtuellen Rundgang mit weiterführenden Informationen und Bildern auf www.izi.travel. Ein gedrucktes Prospekt mit einer Übersicht zur Siedlungs- und Architekturgeschichte runden das Angebot ab.