Opladener Geschichtsverein plant festlichen September. JHV: Vorsitzender Gutbier geht nach Neapel, bleibt aber im Amt.
Der Opladener Geschichtsverein von 1979. e.V. Leverkusen (OGV) blickt auf intensive Monate mit vielen Vorträgen, Führungen und virtuellen Projekttreffen zurück. Arbeitsreich werden auch die kommenden Monate. Insbesondere der September, mit dem Geschichtsfest, einem internationalen Workshop in Leverkusen und Jülich sowie der Eröffnung der Stadtkultur-Ausstellung, weist gleich mehrere Höhepunkte auf. Personell setzt der Verein dabei in seinem Vorstand auf Kontinuität, das wurde auf der Jahreshauptversammlung des Vereins im Forum deutlich.
Der 1. Vorsitzende Michael D. Gutbier gründete einst als elfjähriger Schüler mit mehreren Freunden jenen Geschichtsclub, aus dem später der OGV hervorging. Nun wird der 53 Jahre alte Berufsoffizier nach Italien, genauer nach Neapel versetzt. 1. Vorsitzender des OGV bleibt er aber trotzdem. Gutbier wurde einstimmig wiedergewählt. „Michael Gutbier steht für den OGV und ist auch im fünften Jahrzehnt des Bestehens sehr wichtig für den Verein. Deswegen sind wir sehr froh, dass er trotz seiner Auslandsverwendung Vorsitzender bleibt“, sagt der Ehrenvorsitzende Ernst Küchler.
Ausschlaggebend für seinen Entschluss, abermals zu kandidieren, waren für Michael Gutbier auch die Erfahrungen der Corona-Pandemie. „Wenn Corona irgendwo positive Auswirkungen hatte, dann bei der Digitalisierung. Videokonferenzen und Hybridveranstaltungen zählen auch in unserem Verein mittlerweile zum Alltag. Dadurch ist Neapel für mich quasi näher an Leverkusen herangerückt“, sagt Gutbier.
Auch Geschichtswart Christian Drach und Geschäftsführer Lars Richter wurden in ihrem Amt wiedergewählt. Zudem sind der neue Leiter des Stadtarchivs, Julius Leonhard und der neue VHS-Leiter Günter Hinken fortan Mitglieder in der Wissenschaftlichen Kommission des Vereins. Diese Aufgabe hatten zuvor ihre jeweiligen Amtsvorgänger wahrgenommen. Neues Kommissionsmitglied ist außerdem der Düsseldorfer Historiker Lino Schneider-Bertenburg. Darüber hinaus wählten die versammelten OGV-Mitglieder Edgar Fritz und Bernd Hillebrand erstsmals als Beisitzer in den Vorstand. Als Beisitzer wiedergewählt wurden Stefanie Weyer, Manuel Klüser, Uwe Bräutigam und Manfred Heil.
Der neue und alte Vorsitzende Gutbier wird gemeinsam mit Guido von Büren – der Vorsitzende des Partnervereins aus Jülich wurde für zehn Jahre OGV-Mitgliedschaft geehrt – und dem Kölner Historiker Wolfgang Hasberg weiterhin federführend die Planungen für das internationale Projekt „Stadträume“ zur Stadtgeschichte in der Zwischenkriegszeit vorantreiben. Ende August treffen sich Vertreter aus Jülich, Leverkusen und den sieben beteiligten europäischen Partnerstädten Leverkusens zu einem Projektstreffen in Ljubljana. Im September kommen dann die Delegationen nach Leverkusen. In Schloss Morsbroich wird sie dann NRW-Europaminister Stephan Holtorf-Pförtner zu einer Festveranstaltung und zur Verleihung des Bruno-Wiefel-Preises begrüßen. Eingebettet in das Besuchsprogramm ist das Geschichtsfest rund um die Villa Römer, das am bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ am 12. September unter dem Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“ stattfindet. Im Rahmen des Geschichtsfests eröffnet der OGV auch die Stadtkultur-Ausstellung mit verschiedenen Leverkusener (Kultur-)Institutionen und Vereinen.
Fernziel der Arbeit in dem durch die EU-geförderten Stadträume-Projekt ist die geplante Doppelausstellung in Leverkusen und Jülich 2023.
Auf der Jahreshauptversammlung blickten die OGV-Mitglieder auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Neben dem Stadträume-Projekt standen dabei unter anderem die Beteiligung am bundesweiten Aktionsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ sowie die Arbeit an den stadthistorischen Rundgängen im Fokus.