Rückblick: Vortrag über Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Forum

Professor Hasberg verwies in seinem kurzweiligen Vortrag am 8. Dezember 2022 auch auf die Ausstellungen in Schloss Cappenberg und im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, die dort aktuell anlässlich des 900. Geburtstages des Stauferkaisers stattfinden. Diese beiden Ausstellungen unter dem Titel „Barbarossa, die Kunst der Herrschaft“ können Sie am 28. Januar 2023 auf einer Tagesfahrt gemeinsam mit dem OGV und JGV besichtigen.

Im Jahre 1152 wurde Friedrich I. Barbarossa (1122-1190) zum römisch-deutschen König gewählt. Der dem Adelsgeschlecht der Staufer entstammende vorherige Herzog von Schwaben (1147 bis 1152) wurde 1155 auch römisch-deutscher Kaiser und brach 1189 mit etwa 15.000 Soldaten zum Kreuzzug auf. In der heutigen Südosttürkei ertrank Barbarossa schließlich am 10. Juni 1190 im Fluss Saleph. Seine Grablege ist bis heute unbekannt und so wurde er im 19. Jahrhundert als schlafender, aber wiederkehrender Kaiser im Kyffhäuser zur Symbolfigur des Wunsches nach einem deutschen Nationalstaat.

Diese bedeutende Persönlichkeit und der 870. Jahrestag zur Königswahl veranlasste Prof. Dr. Wolfgang Hasberg (Universität zu Köln), einen etwa 90-minütigen Vortrag zur Wahl und Regentschaft Barbarossas im Forum zu halten. Mit rund 25 Zuhörenden war der Vortragsaal am Mittwoch, den 7. Dezember 2022 gut gefüllt. Nach der Einordung der Thematik in die Reihe „Marksteine deutscher Geschichte in rheinischer Perspektive“, referierte Herr Hasberg u.a. über den „Mythos Barbarossa“. So zeige der berühmte Cappenberger Kopf eben keine realitätsgetreue Darstellung Barbarossas, sondern die eines idealisierten Herrschers. Viele bekannte Episoden aus dem Leben Barbarossas, die die ZuhörerInnen noch aus dem Schulunterricht, oder besonders aus der Lyrik kannten, zeichnete Prof. Hasberg nach und fühlte ihren Wahrheitsgehalten auf den Zahn. So könne von einem jahrzehntelang andauernden Streit zwischen den Geschlechtern der Staufer und Welfen bei genauerer Betrachtung der politischen Verhältnisse keine Rede sein. Auch die berühmte Kyffhäuserlegende wurde von Hasberg dekonstruiert: Diese Geschichte war nämlich eigentlich gar nicht auf Barbarossa, sondern auf Friedrich II., einen seiner Nachfolger, gemünzt.

Professor Hasberg verwies in seinem kurzweiligen Vortrag auch auf die Ausstellungen in Schloss Cappenberg und im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, die dort aktuell anlässlich des 900. Geburtstages des Stauferkaisers stattfinden. Diese beiden Ausstellungen unter dem Titel „Barbarossa, die Kunst der Herrschaft“ können Sie am 28. Januar 2023 auf einer Tagesfahrt gemeinsam mit dem OGV und JGV besichtigen (beachten Sie hierzu die näheren Ausführungen in diesem Newsletter).

Der Vortrag wurde abermals in hervorragender Qualität von der Schülerfirma Young Generation des Landrat-Lucas-Gymnasiums im Internet übertragen. Unter folgendem Link können Sie sich den Vortrag noch einmal ansehen: www.facebook.com/OGV.Lev/videos/5700791633347822