Trotz Corona: OGV hat im neuen Jahr viel vor. Zahlreiche Geschichtsprojekte, Ausstellungen und Streaming von Vorträgen.

„Wir haben das Beste aus diesem schwierigen Jahr gemacht und sind froh, trotz der Einschränkungen ein attraktives Programm für unsere Mitglieder und die interessierte Leverkusener Öffentlichkeit geboten zu haben“, sagt Michael D. Gutbier, 1. Vorsitzender des OGV. Im nächsten Jahr plant der Verein darüber hinaus wieder zahlreiche Vorträge und – soweit möglich – Tagesfahrten und Ausflüge. So ist der OGV zum Beispiel an einer Veranstaltungsreihe zu „1700 Jahren jüdisches Leben im Rheinland“ beteiligt.

Die letzten Wochen des Jahres haben dem Opladener Geschichtsverein 1979 e.V. Leverkusen eine ungewollte Verschnaufpause verschafft. Nach der groß angelegten Jubiläumsfeier zu 90 Jahren Leverkusen und dem Hybrid-Workshop des internationalen „Stadträume“-Projekts zur Geschichte der Zwischenkriegszeit Ende Oktober forderte der Lockdown auch vom OGV Tribut. So mussten etwa Geschichtsvorträge verschoben werden. Präsenzveranstaltungen sind derzeit nicht möglich und das wird sich in den nächsten Wochen kaum ändern, das verlangt die Corona-Lage. Trotzdem sind die Mitglieder des Vereins alles andere als untätig. Jede Woche ist gut mit Videkonferenzen ausgefüllt, nur über den Jahreswechsel kehrt etwas Ruhe ein.

„Wir haben das Beste aus diesem schwierigen Jahr gemacht und sind froh, trotz der Einschränkungen ein attraktives Programm für unsere Mitglieder und die interessierte Leverkusener Öffentlichkeit geboten zu haben“, sagt Michael D. Gutbier, 1. Vorsitzender des OGV.  Zudem habe der Verein im abgelaufenen Jahr 15 neue Mitglieder gewonnen. Auch in der Pandemie können Gutbier und seine Mitstreiter dank digitaler Technik weiter konzentriert an den zahlreichen Projekten arbeiten.

Da ist zunächst das Großprojekt zur Geschichte der Zwischenkriegszeit mit Namen „Stadträume“: Nach dem Hybrid-Treffen im Herbst mit den Partnern vom befreundeten Jülicher Geschichtsverein (JGV) und zahlreichen Vertretern der europäischen Partnerstädte Leverkusens werden die Planungen  digital weiter vorangetrieben. Herzstück des Projekts ist ein interaktiver „Filmbaukasten“, aber auch Ausstellungen und Publikationen sind angedacht. Wenn die Pandemie es erlaubt, soll 2021 ein nächster Austausch mit den Projektpartnern in der slowenischen Partnerstadt Ljubljana stattfinden. Fixstern für die Zusammenarbeit ist das Jahr 2023. Dann jährt sich das aus deutscher Sicht „Krisenjahr 1923“ (Ruhr-Krise, Hyperinflation, Hitler-Putsch) zum 100. Mal.

Vorher nimmt der Verein die hiesige Geschichte der Kultur in den Blick. Im Projekt „Stadtkultur in Leverkusen“ kooperiert der OGV mit insgesamt 54 Institutionen, darunter etwa die Musikschule Leverkusen und die Altstadtfunken. Konzerte, Aufführungen und eine gemeinsame Ausstellung sollen hierbei den Leverkusenern die vielfältige Geschichte der Kultur in ihrer Stadt näherbringen.

Im nächsten Jahr plant der Verein darüber hinaus wieder zahlreiche Vorträge und – soweit möglich – Tagesfahrten und Ausflüge. So ist der OGV zum Beispiel an einer Veranstaltungsreihe zu „1700 Jahren jüdisches Leben im Rheinland“ beteiligt. Dabei wollen die Geschichtsfreunde unter anderem im September eine Führung über den jüdischen Friedhof in Opladen anbieten. Thema einer eigenen Reihe sind aber auch „500 Jahre Vereinigte Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg“. Die Pandemie hat der OGV dabei eingepreist. „Wir planen, ausgewählte Vorträge zusätzlich im Internet zu übertragen und – wenn Präsenzveranstaltungen weiterhin nicht möglich sind - im Zweifelsfall auch ausschließlich online zu streamen“, berichtet Gutbier.  Erstmals erprobt werden soll das Konzept am 20. Januar, wenn Georg Mölich, wissenschaftlicher Referent beim Landschaftverband Rheinland (LVR), über den deutsch-französischen Krieg 1870/71 und das Rheinland spricht. Der Vortrag ist Teil der Reihe zu „Marksteinen deutscher Geschichte aus rheinischer Perspektive“. Im Mai wollen OGV und JGV  außerdem auf einer Tagung die Geschichte des Deutschen Ordens in den Rheinlanden in den Blick nehmen.

Zwischen den Jahren hat der OGV außerdem mit dem Gemeinnützigen Bauverein Opladen einen weiteren stadthistorischen „Rundgang“ eingeweiht. Die Informationstafeln widmen sich verschiedenen einprägsamen und historisch bedeutsamen Gebäuden aus dem GBO-Bestand und können auch im Netz abgerufen werden (https://izi.travel/de/da5e-opladener-siedlungs-und-architekturgeschichte-seit-1900/de). Die dort hinterlegte Vertonung sprach Pavi Lustig ein, der Sohn von Peter Lustig („Löwenzahn“).

Trotz der Streamingpläne hängt natürlich weiterhin vieles von der Entwicklung der Corona-Krise ab. Beispiel: Sollte die Villa Römer als Ausstellungsort wieder öffnen dürfen, ist angedacht, die Wanderausstellung „Die Reichskanzler der Weimarer Republik – zwölf Lebensläufe in Bildern“ nach Leverkusen zu holen. Genug zu tun – und viel im Angebot haben die OGV-Mitglieder aber auf jeden Fall.