„Zwischen Krise und Aufbruch“ – Start für internationales Projekt zur Zwischenkriegszeit Geschichtsvereine und europäische Partner wollen prägende Zeit näherbringen

Kriegsbewältigung, innere Konflikte und gleichzeitig Aufbruch in die Moderne – die vielschichtige Geschichte der Zwischenkriegszeit steht im Fokus eines mehrtägigen hybriden Workshops, den der Opladener Geschichtsverein 1979 e.V. Leverkusen vom 30. Oktober bis zum 1. November gemeinsam mit dem Jülicher Geschichtsverein coronakonform im europäischen Rahmen veranstaltet.

Kriegsbewältigung, innere Konflikte und gleichzeitig Aufbruch in die Moderne – die vielschichtige Geschichte der Zwischenkriegszeit steht im Fokus eines mehrtägigen Workshops, den der Opladener Geschichtsverein 1979 e.V. Leverkusen vom 30. Oktober bis zum 1. November gemeinsam mit dem Jülicher Geschichtsverein veranstaltet. Die coronakonform geplante Hybrid-Konferenz in der Thomas-Morus-Akademie in Bensberg ist Teil eines auf mehrere Jahre angelegten und europäisch geförderten Projekts, in dem sich die beiden Geschichtsvereine mit Vertretern der europäischen Partnerstädte Leverkusens diesem prägenden Abschnitt europäischer Geschichte widmen. Sie knüpft an einen vorbereitenden Workshop an, den die Vereine im Sommer veranstaltet hatten.

„Das Rheinland durchlebte damals auf vielen Feldern eine Modernisierung, gleichzeitig war diese Zeit geprägt von Kriegsbewältigung und massiven Konflikten, ehe die Nationalsozialisten die Macht übernahmen“, sagt Michael D. Gutbier, 1. Vorsitzender des OGV. „Im Vergleich mit der Entwicklung in unseren Partnerstädten und der übergreifenden europäischen Perspektive wollen wir die lokalen und regionalen Besonderheiten dieser Zeit herausarbeiten. In den kommenden Jahren wollen wir unsere Erkenntnisse dann mit verschiedenen Formaten anschaulich vermitteln.“

Neben vor Ort oder virtuell beteiligten Gästen aus den Partnerstädten nehmen an dem Workshop teil Sabine Verheyen, Mitglied des Europaparlaments sowie Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath und Bernhard Marewski, der 1. Bürgermeister der Stadt. Mit ihren Vorträgen Impulse geben unter anderem der Kölner Historiker Prof. Dr. Wolfgang Hasberg und Prof. Dr. Wolfgang Schmale aus Wien.

In verschiedenen Arbeitsgruppen werden die Teilnehmer Schwerpunktthemen, Vermittlungsansätze und Formate wie etwa einen Filmbaukasten, Social-Media-Konzepte oder Ausstellungen diskutieren, die in den kommenden Jahren realisiert werden sollen. Für Leverkusen und das Rheinland wird dabei insbesondere das Jahr 1923 im Fokus stehen. Damals erschütterten Hyperinflation, Ruhrbesetzung, der gescheiterte Hitler-Putsch und mehrere kommunistische Aufstände das Deutsche Reich. Die Epoche wird jedoch nicht ausschließlich vor dem Hintergrund dieser zunächst erfolgreich bewältigten Krisenerscheinungen betrachtet. Kulturelle Erneuerung und Modernisierungsbestrebungen, etwa im Städtebau oder der Freizeitgestaltung, sollen ebenfalls in den Blick genommen werden.