Drei Persönlichkeiten und eine Schule für herausragendes Engagement ausgezeichnet
Leverkusen. Im festlich erleuchteten Spiegelsaal von Schloss Morsbroich verlieh der Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen am Freitagabend vier Preise an Persönlichkeiten und Initiativen, die sich in besonderer Weise um Geschichtskultur, europäische Partnerschaft und bürgerschaftliches Engagement verdient gemacht haben.
Die Feierstunde stand unter dem Leitgedanken „50 Jahre Leverkusen – Zusammengeführt, was zusammengehört?“ und verband Rückblick, Würdigung und Zukunftsperspektive der Stadtgeschichte. Nach Begrüßungsworten von Michael D. Gutbier, Vorsitzender des OGV, und Bürgermeister Bernhard Marewski gaben Prof. Dr. Jürgen Mittag in Zusammenarbeit mit Harald Cremer mit ihrem Vortrag zur kommunalen Neugliederung von 1975 einen historischen Rahmen. Ein Ensemble der Musikschule Leverkusen unter Leitung von Margit Baranyai sorgte für die musikalischen Akzente.
Bruno-Wiefel-Preis 2025 an Gottfried Effe
Mit dem Bruno-Wiefel-Preis, dem Friedens- und Partnerschaftspreis des Vereins, wurde Gottfried Effe aus Oulu (Finnland) ausgezeichnet. Effe engagiert sich seit Jahrzehnten für die deutsch-finnische Städtepartnerschaft und gilt als unermüdlicher Netzwerker europäischer Verständigung. Laudator Dr. Manfred Pulm würdigte Effes Beitrag zur Völkerfreundschaft und seine Rolle bei der kulturellen Zusammenarbeit zwischen Oulu und Leverkusen.
Liedtke-Wichmann-Preis 2025 an Dr. Gert Nicolini
Den Liedtke-Wichmann-Preis erhielt Dr. Gert Nicolini für seine herausragende Forschungs- und Vermittlungsarbeit zur Leverkusener Stadtgeschichte. Mit seiner Plattform stadtgeschichte-leverkusen.de hat er ein digitales Gedächtnis geschaffen, das wissenschaftliche Tiefe und öffentliche Zugänglichkeit verbindet. Laudator Philipp Schaefer M.A. hob hervor, Nicolini habe Geschichte „sichtbar, verständlich und bleibend gemacht“.
Liedtke-Wichmann-Sonderpreis 2025 an die Sekundarschule Leverkusen
Für ihr filmisches Projekt zum Stadtjubiläum „50 Jahre Leverkusen“ erhielt die Sekundarschule Leverkusen den Liedtke-Wichmann-Sonderpreis. Unter Leitung von Laura Michaelis und Tim Hoenings schufen Schülerinnen und Schüler fünf eindrucksvolle Kurzfilme, die Stadtgeschichte aus junger Perspektive erzählen. Laudator Christian Drach würdigte das Projekt als „lebendige Geschichtsvermittlung im besten Sinne“.
Liedtke-Wichmann-Ehrenpreis 2025 an Bernhard Marewski
Mit dem Ehrenpreis und der Ehrenmitgliedschaft im OGV wurde Bernhard Marewski für seine langjährige Förderung der Stadtgeschichtsforschung und kulturellen Bildung ausgezeichnet. Der Erste Bürgermeister habe, so Michael D. Gutbier in seiner Laudatio, „Geschichte immer als Teil demokratischer Kultur verstanden – als Fundament städtischer Identität und Verantwortung“. Gemeinsam mit Ernst Küchler, Ehrenvorsitzender des OGV, überreichte er die Auszeichnung.
Ein Abend für Stadtgeschichte und Stadtgesellschaft
Die Preisverleihung machte deutlich, dass Geschichtsarbeit in Leverkusen weit mehr ist als historische Rückschau: Sie verbindet Generationen, stiftet Gemeinschaft und öffnet den Blick auf Europa. Mit dem abschließenden Musikstück „Thank You for the Music“ setzte das Ensemble der Musikschule einen heiteren, zugleich sinnbildlichen Schlusspunkt – als Dank an alle, die Geschichte lebendig halten.
