Vor 95 Jahren: Bruno Wiefel wird geboren

Wir gedenken einer besonderen Persönlichkeit: Vor 95 Jahren, am 2. Dezember 1924, wurde der OGV-Ehrenvorsitzende Bruno Wiefel in Betzdorf/Sieg geboren. Bruno Wiefel hat als Politiker die Opladener und Leverkusener Stadtgeschichte und -entwicklung in den Jahren 1951 bis 1989 und nachhaltig geprägt. Darüber hat er als Bürger in seiner Stadt und in den Vereinen seiner Stadt Spuren hinterlassen.

Vor 95 Jahren, am 2. Dezember 1924, wurde der OGV-Ehrenvorsitzende Bruno Wiefel in Betzdorf/Sieg geboren. Bruno Wiefel hat als Politiker die Opladener und Leverkusener Stadtgeschichte und -entwicklung in den Jahren 1951 bis 1989 und nachhaltig geprägt. Darüber hat er als Bürger in seiner Stadt und in den Vereinen seiner Stadt Spuren hinterlassen.

Bruno Wiefel kam 1935 als Schüler mit seinen Eltern nach Opladen und ging dort auf die Hindenburgschule (heute Gemeinschaftsgrundschule Herzogstraße). Er besuchte von 1939 bis 1943 die fliegertechnische Vorschule in Berlin-Rudow, nahm anschließend als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil und geriet zuletzt in britische Gefangenschaft.

Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft arbeitete Wiefel ab 1947 beim Bundesbahnausbesserungswerk in Opladen. Daneben engagierte er sich gewerkschaftlich und war von 1951 bis 1956 Erster Bevollmächtigter der Gewerkschaft der Eisenbahner in Opladen. 1953/54 absolvierte er ein Studium an der Sozialakademie Dortmund und 1956 erhielt er ein Stipendium an der Harvard University in den Vereinigten Staaten. Er war bis 1962 als parlamentarischer Verbindungssekretär in Bonn tätig und wurde im Anschluss geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Gemeinnützigen Bauvereins in Opladen.

Wiefel schloss sich 1948 der SPD an. Er war von 1956 bis 1958 Vorsitzender der SPD-Fraktion im Opladener Stadtrat. Er wurde 1958 zum Vorsitzenden der SPD Opladen gewählt und war von 1959 bis 1970 Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Rhein-Wupper.

Wiefel war von 1952 bis 1974 Ratsmitglied der Stadt Opladen und nach der Gebietsreform bis 1989 der Stadt Leverkusen. Bruno Wiefel amtierte 1955/56 als stellvertretender Bürgermeister und von 1958 bis 1974 als Bürgermeister der Stadt Opladen. Nach der kommunalen Neugliederung war er von 1975 bis 1989 Bezirksvorsteher im Stadtbezirk II der neuen Stadt Leverkusen.

Am 4. Oktober 1961 rückte er für den Abgeordneten Heinrich Stephan in den nordrhein-westfälischen Landtag nach, dem er bis 1962 angehörte. Dem Deutschen Bundestag gehörte Wiefel von 1965 bis 1987 an.

Bruno Wiefel engagierte sich aktiv für die Städtepartnerschaft mit der englischen Stadt Bracknell und für den Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen.

Bruno Wiefel war in seinem langen politischen Leben immer durch sein Bemühen um Bürgernähe und Pragmatismus geprägt. Was für ihn zählte, war menschliche Begegnung. Seine besondere Aufmerksamkeit galt der Förderung bürgerschaftlichen Engagements. Dies zeigt sich auch in seinem persönlichen Einsatz für die Vereine seiner Stadt.

So entsprang auch die Städtepartnerschaft mit Bracknell im Jahre 1973 seiner Initiative. Von Anfang an ging es ihm um eine Partnerschaft der Bürger, nicht der offiziellen Shakehands". Persönliche Begegnungen und Erfahrungen sollten im Mittelpunkt dieser Partnerschaft stehen. Seine Freundschaft mit der britischen Amtskollegin Betty Lindop gab den Bürgern beider Städte ein Beispiel. Auch nach der kommunalen Neugliederung von 1975, als die Städtepartnerschaft auf Leverkusen überging, begleitete Bruno Wiefel die Partnerschaft aktiv, kritisch und gab ihr immer neue Impulse.

Als Gründungsmitglied zweier Vereine, des Englisch-Deutschen Clubs Opladen e.V. (1973) und des Freundeskreises Bracknell-Leverkusen e.V. (2001), hat sich Bruno Wiefel um die Belebung und Vertiefung der deutsch-britischen Beziehungen verdient gemacht.

Der Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen (von 2001 bis 2014 in Kooperation mit dem Freundeskreis Bracknell-Leverkusen e.V.) fördert und bewahrt den bürgerschaftlichen Geist, in dem Bruno Wiefel die Freundschaft zwischen Bracknell und Leverkusen aufgebaut und gepflegt hat. Aus diesem Grunde werden Bürger und Organisationen, die sich besondere Verdienste um die Pflege der Städtepartnerschaften im Geiste der europäischen Einigung erworben haben, mit dem Bruno-Wiefel-Preis ausgezeichnet.

Der Opladener Geschichtsverein wäre ohne das Wirken, insbesondere ohne das Vertrauen, die Förderung und das „Ernstnehmen“ aber auch das Mitwirken, von Bruno Wiefel nicht der Verein, der er heute ist. Sein „Glaube“ an den Verein und seine Aktiven hat dem OGV den Geist gegeben, der die Aktivitäten und das Selbstverständnis des OGV bis heute ausmachen und prägen.

Am 23. September 2001 ist Bruno Wiefel im Alter von 77 Jahren in Leverkusen verstorben. Sein Wirken wird nicht vergessen und in Erinnerung gehalten: Seit 2003 wird der nach ihm benannten Bruno-Wiefel-Preis verliehen. Die Begegnungsstätte des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen eG in der Kölner Straße 100 heißt seit 2007 Bruno-Wiefel-Haus. Und last but not least heisst ab 2020 derr neue entstehende Platz vor dem Opladener Bahnhof am Ende der Bahnhofstraße auf Anregung des OGV künftig Bruno-Wiefel-Platz.