Ein Brot für eine Billion. OGV blickt 2023 auf Hyperinflation vor hundert Jahren.

Am 27. Dezember haben OGV und JGV in zwei Pressekonferenzen das spannende Jahresprogramm für 2023 vorgestellt, welches insbesondere durch das Projekt StadtRäume geprägt sein wird.

Die Vorsitzenden von JGV und OGV Guido von Büren und Michael Gutbier bei der Vorstellung des Jahresprogramms 2023 am 27.12.2022 (OGV/Bräutigam)

Carl-Duisberg-Gymnasium in Wiesdorf während des Baus, ca. 1928 (Stadtarchiv Leverkusen, 6041.401.011)

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Ein Brot für eine Billion Mark und haufenweise wertloses Papiergeld, das höchstens noch zum Heizen taugt: Wenn in Deutschland die Preise steigen, dann sind hierzulande schnell wieder Bilder aus dem Jahr 1923 präsent. Die Hyperinflation mit ihren verheerenden Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft jährt sich im kommenden Jahr zum hundertsten Mal. Wie drastisch war die Geldentwertung für die Menschen im Alltag tatsächlich? Wie wirkte sich der Geldschwund in Leverkusen und dem Rheinland aus? Und wo stand die Weimarer Republik am Ende dieses Katastrophenjahres? Diesen und weiteren Fragen geht im kommenden Jahr der Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen nach. Neben der Ausstellung „1923 – Wendejahr der Weimarer Republik im Westen“ plant der Verein mit seinen Partnern aber noch eine ganze Reihe weiterer Aktivitäten.

Da ist zunächst das internationale „Stadträume“-Projekt, bei dem 54 Organisationen aus acht Städten in sechs europäischen Ländern zusammenarbeiten. Nach Workshops in Potsdam, Villeneuve d‘Ascq (Frankreich) sowie Ratibor (Polen) im Jahr 2022 geht das EU-geförderte Projekt 2023 in die finale Phase. Geplant ist neben der 1923-Ausstellung ein kulturelles Veranstaltungsprogramm, die Veröffentlichung mehrerer Publikationen sowie die Fertigstellung des mehrsprachigen Filmbaukastens, in dem die unterschiedlichen Partner Einblick in die Geschichte ihrer Städte geben.

Eine von mehreren Mehrtagesfahrten, die der Verein anbietet, führt im Juni ins Weserbergland zur Landesgartenschau nach Höxter. Die Partnerschaft Leverkusens mit der britischen Stadt Bracknell währt 2023 schon 50 Jahre. Auch hier ist im Herbst eine Mehrtagesfahrt geplant. Darüber hinaus bietet der OGV unter anderem eine Fahrt zum Besuch der Barbarossa-Ausstellung in Münster und Cappenberg (28. Januar 2023) sowie ins Düsseldorf der 1920er und 30er Jahre an (26. August 2023).

Geplant sind darüber hinaus wieder zahlreiche Geschichtsvorträge im Rahmen der Reihe Marksteine deutscher Geschichte aus rheinischer Perspektive, so spricht etwa Wolfgang Oelsner am 1. Februar zu 200 Jahren organisierter Karneval.

Ein weiterer Höhepunkt wird einmal mehr das (in kommenden Jahr 20.) Geschichtsfest sein, das am 10. September am Tag des Denkmals stattfinden wird. Das bundesweite Motto für 2023: „Talent. Monument.“

Auch 2023 wird der OGV viele seiner Aktivitäten wieder gemeinsam mit dem Jülicher Geschichtsverein ausrichten. In diesem bewährten Rahmen wird es Ende September dann auch zu einem großen Treffen der Geschichtsinteressierten in Leverkusen und Jülich kommen, wenn beide Vereine den „Tag der Landesgeschichte 2023“ des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine ausrichten.

Übrigens: Wer sich für Geschichte interessiert und mitarbeiten möchte, ist in den Reihen des OGV jederzeit willkommen. Das Team freut sich auf Nachricht an geschaeftsstelle@ogv-leverkusen.de.