Rheinlandtaler

Eine besondere Ehre wurde bisher drei Mitgliedern des OGV zuteil: die Verleihung des Rheinlandtalers. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) verlieh diese Auszeichnung für kulturelles Engagement seit 1976 an bisher 1370 Menschen. Ihre ehrenamtlichen Tätigkeitsfelder reichen von Archäologie, Alltagskultur, Archivpflege, Denkmalpflege, Landes- und Regionalgeschichte, Mundart, Naturschutz, multinationales Zusammenleben bis hin zu grenzübergreifendem Engagement in den Niederlanden, Belgien oder Luxemburg. Über die Vergabe der Auszeichnung entscheidet der Kulturausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland.

Rolf Müller

Bereits vor Gründung des OGV war 1977 das spätere OGV-Ehrenmitglied Rolf Müller mot dem Rheinlandtaler ausgezeichnet worden. Der Troisdorfer (* 1925) kam nach dem Anglistik- und Geschichtsstudium in Bonn als Studienrefrendar nach Opladen, wo er 1954 hinzog und am Landrat-Lucas-Gymnasium, später am Werner-Heisenberg-Gymnasium  langjährig als Studiendirektor unterrichtete. Die Geschichte Opladens fesselte den Historiker von Anfang an. Er war 14 Jahre ehrenamtlicher Stadtarchivar, ab 1962 Vorstandsmitglied, schließlich Vorsitzender der Abteilung Niederwupper des BGV. Er wirkte am Erhalt vieler städtischer Gebäude mit, so der Adler-Apotheke,  des Freudenthaler Sensenhammers, der Rheindorfer Burg, des Schlosses Morsbroich. Müller wollte Stadtgeschichte nicht nur selber betreiben, sondern auch weitergeben, als Lehrer und Autor. Sein bekanntestes Werk ist die 1974 erschienene umfassende Stadtchronik Opladens. Nach der Gründung des OGV besuchte dieser auch Rolf Müller, erzählte von seinem Vorhaben und bat um Bilder, alte Zeitungen und Schriftstücke. Dieser Bitte konnte sich Müller nicht entsagen. Er hat den jungen Vereinsmitgliedern nicht nur Schriftstücke, sondern auch seine Kenntnisse bereitwillig zur Verfügung gestellt; er hat ihre Arbeit fachlich unterstützt und brachte ihnen  in einigen Vorträgen die Geschichte Opladens näher.

Reinhold Braun

Reinhold Braun (geb. 1948 in Leverkusen) wurde im Jahr 2008 vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet. Damit wurde sein langjähriges ehrenamtliches Engagement für die Erforschung und Vermittlung der Geschichte des heutigen Leverkusen gewürdigt.
Braun hat sich u.a. in besonderer Weise um die Erforschung und Dokumentation der Geschichte der Arbeiterbewegung und politischen Parteien, der Zeitungen sowie der Jugendbewegung, der Firma Bayer, der jüdischen Geschichte verdient gemacht. Dies geschah teils in Projekten mit seinen Schülern des Freiherr-vom-Stein Gymnasiums. Er hat dabei umfangreiche Materialien und Fotografien zusammengetragen, die wertvolle Einblicke in die gesellschaftlichen Entwicklungen der Stadt Leverkusen geben.
Neben seiner Mitgliedschaft im Bergischen Geschichtsverein, Abteilung Leverkusen-Niederwupper, gehört Reinhold Braun auch dem Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen sowie der Stadtgeschichtlichen Vereinigung e.V. Leverkusen an. Mit seinem Engagement trägt er wesentlich dazu bei, historische Zusammenhänge lebendig zu vermitteln und die Erinnerung an die Entwicklung unserer Stadt wachzuhalten.
Der Opladener Geschichtsverein dankt ihm für seinen langjährigen Einsatz für die Erforschung und Bewahrung der Leverkusener Stadtgeschichte.

Gertrud Liedtke

In ihren Funktionen als stellv. Vorsitzende und Ehrenvorsitzende trug Gertrud Liedtke maßgeblich zur Entwicklung des Opladener Geschichtsvereins von 1979 e.V. Leverkusen, bei.  Mit ihrem Sachverstand, Einsatzwillen und ihrer Herzlichkeit war sie besonders für junge Mitarbeiter, deren Engagement für die Belange der Stadtgeschichte sie in besonderer Weise förderte, ein Vorbild. Sie schuf eine offene Atmosphäre und Arbeitsgrundlage für die Entwicklung von lokaler Geschichtsarbeit durch eine „neue Generation“ mit deren Fragen und teilweise neuen Ansätzen. Gertrud Liedtke war durch ihr Bemühen um eine von bürgerschaftlichem Engagement getragene Lokal- und Regionalgeschichte geprägt, die für „Jedermann“ erfahr- und erlebbar sein sollte. Gertrud Liedtke war an der Gründung des Trägervereins „Villa Römer - Haus der Stadtgeschichte“ und der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung „Zeiträume Leverkusen“ beteiligt. Sie war der Stadt dankbar für die Möglichkeit, dass die drei Geschichtsvereine Leverkusens die Villa als Haus der Stadtgeschichte gestalten konnten.Neben ihren Aktivitäten für den Geschichtsverein organisierte die Pädagogin Schülergedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht, arrangierte regelmäßige Schulkontakte im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Leverkusen und Nazareth-Ilith.
2009 erhielt sie den Rheinlandtaler.

Guido von Büren

2019 erhielt mit dem Jülicher Historiker  Guido von Büren erneut ein Vorstandsmitglied des OGV den Rheinlandtaler verliehen. Der Jülicher Historiker Guido von Büren arbeitet für das Museum Zitadelle, ist Vorsitzender des Jülicher Geschichtsvereins 1923 e.V. und des Fördervereins der Kommende Siersdorf. Von überregionaler Bedeutung ist sein Vorsitz in der renommierten Wartburg-Gesellschaft, die ihn 2018 zum Vorsitzenden bestimmte. Hunderte Aufsätze hat Guido von Bürgen geschrieben, ist Referent, Rezensent, Herausgeber und Schriftleiter von Publikationen sowie Kurator unterschiedlicher Ausstellungen. Als Beisitzer im OGV-Vorstand und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats prägt er auch in besonderer Weise die Geschicke des OGV. „Das freut mich sehr. Der Rheinlandtaler ist eine sehr renommierte Auszeichnung. Er ist eine Anerkennung für das, was man über viele Jahre gemacht hat“, sagte von Büren.